Zu Besuch bei "Meinklang" in Pamhagen
Die Großfamilie Michlits bewirtschaftet in Pamhagen einen Betrieb nach biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise. Neben der Haltung von Rindern wird auch auf das Wollschwein, das Mangalitzaschwein, ein besonderes Augenmerk gelegt. Im Zuge ihres Besuches bei MEINKLANG informierte sich Agrarlandesrätin Verena Dunst über diese besondere Schweinerasse.
"MEINKLANG und die Familie Michlits stehen für eine ganz besondere Weise der biologisch-dynamischen Bewirtschaftung. Der MEINKLANG-Hof ist somit ein absolutes Vorzeigeprojekt im Seewinkel für das gesamte Burgenland", so Agrarlandesrätin Verena Dunst. Besonders ins Auge gefasst hat die ressortzuständige Landesrätin dabei eine immer mehr boomende Schweinerasse - konkret das Mangalitzaschwein. "Immer öfter werde ich bei Veranstaltungen und auch im täglichen Arbeitsalltag auf die hervorragenden Produkte dieser noch immer seltenen Schweinerasse angesprochen. Die Interessentengruppe dieser Köstlichkeiten geht weit über die pannonischen Grenzen hinweg", betont LRin Dunst.
„Das Mangalitzaschwein hat im pannonisch-ungarischen Raum eine lange Tradition. Im Burgenland hat es diese Tiere bis in die 50er Jahre des 20. Jhdts in Weidewirtschaft gegeben. Bis in die Nachkriegszeit hinein war es die vorherrschende Schweinerasse, bevor es später immer mehr durch die veränderten Verbrauchererwartungen und somit von hochgezüchteten Rassen verdrängt wurde“, so Werner Michlits jun. Für kurze Zeit gab es nur mehr sehr wenige reinsortige Mangalitzaschweine, die Rasse drohte auszusterben. Das Mangalitzaschwein wird heute als gefährdete Rasse in Österreich anerkannt, von ihm gibt es drei Ausprägungen: Das schwalbenbäuchige, das blonde und das rote Mangalitza.
„Die Zucht unserer Mangalitzaschweine hat aus der Lust nach eigenem, biologischem artgerecht gehaltenem Schweinefleisch begonnen“, betont Werner Michlits junior. Das Mangalitzaschwein ist sehr anspruchslos, was Stallung und Futter betrifft. Das schwalben-bäuchige Mangalitzaschwein ist eine der ältesten, rein erhaltenen, europäischen Schweinerassen und zählt zu den Speckschweinen. Die dichte Wolle der Schweine schützt sowohl gegen Kälte als auch vor Hitze. Sie lieben viel Auslauf und können ganzjährig im Freien sein.
Rücken, Kopf, Rüssel, Klauen und die Außenseite der Beine sind schwarz. Bauch, Kehle, Schwanz und die Innenseite der Schenkel sind silbrig weiß. Durch ihre Wolle sind die Schweine sowohl gegen Kälte als auch Hitze geschützt. Die Ferkel sind wie Wildschweinfrischlinge gestreift. Stresszustände sind dem Mangalitzaschwein völlig unbekannt, denn die Resistenz gegenüber üblichen Schweinekrankheiten ist hoch.
Auffallend sind das langsame Wachstum, die Spätreife und relativ kleine Würfe (5-7 Ferkel). Außerdem verfügt die Rasse über sehr gute Muttereigenschaften.
In alten Zeiten wurden die Tiere nach einer sehr langen Läuferzeit auf 250 bis 300 kg gemästet, wobei 20-25 cm Rückenspeckdicke keine Seltenheit war. Aus dem relativ dunklen Fleisch der ausgemerzten Zuchttiere wurde die original ungarische Salami bereitet. Im Vergleich zu herkömmlichen Rassen ist das Fleisch etwas dunkler und von sehr guter Qualität. Der Ausschlachtungsgrad ist allerdings gering und der Fettanteil bei unsachgemäßer Fütterung sehr hoch.
Der MEINKLANG-Hof steht neben der Mangalitza-Zucht noch für weitere innovative Produkte im Agrarbereich. Unter anderem wurde Agrarlandesrätin Verena Dunst im Zuge ihres Besuchs ein Brot, das aus Weintraubenkernen hergestellt wird, präsentiert.
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