"Nummerntaferl" für Kiter
Der Neusiedler See gilt schon lange nicht mehr nur als Erholungs- und Badesee, er hat sich in den letzten Jahren zum Toprevier für Surfer, Segler, Kiter und Wassersportler aller Art entwickelt. Podersdorf ist nicht nur die zweitgrößte Tourismusgemeinde des Burgenlandes, sondern zählt bei Surfern – vor allem auch Kitesurfern – als Mekka schlechthin. In den letzten Jahren ist es, aufgrund der Beliebtheit, immer wieder zu Beschwerden und zu Unfällen mit Kitesurfern gekommen. „Um das sichere Miteinander zwischen den Kitesurfern und den anderen Badeteilnehmern zu regeln, wurde zusammen mit der Abteilung 5 – Verkehrsrecht, der Gemeinde Podersdorf, dem Tourismusverband Podersdorf, der Polizei und den Kitesurfschulen eine Verkehrssicherheitsaktion erarbeitet. Diese soll mit Start der Saison im April bereits in der Praxis umgesetzt werden“ betont Verkehrslandesrätin Mag. Michaela Resetar anlässlich einer Pressekonferenz zusammen mit dem Bürgermeister von Podersdorf Reg.Rat Andreas Steiner und dem Geschäftsführer des Tourismusverbandes in Podersdorf Walter Gisch.
Laut einer Verordnung aus dem Jahr 2009 ist vom 10. Mai bis 20. September jeden Jahres das Kitesurfen am Neusiedler See in einem Abstand von weniger als 200m zum Ufer verboten. Außerdem besagt die Verordnung, dass Kitesurfer den für Schwimmkörper geltenden Vorrang- und Ausweichregeln der See- und Fluss-Verkehrsordnung. Unterliegen. Da es Beschwerden über rücksichtslose Kite-Surfer gab, die in Ufernähe zwischen Schwimmern surfen, hat die Gemeinde Podersdorf zusammen mit dem Land und den unterschiedlichen Institutionen eine neue Regulation erarbeitet:
Neue Trikots zum Erkennen der Kitesurfer
Die neue Regulation sieht folgendermaßen aus: Jahreskartenbesitzer bekommen ein Trikot mit einer Nummer, eine Gemeindebedienstete am Strand nimmt Name, Geburtsdatum und Adresse auf. Wenn die Polizei ein Vergehen gegen die Kite-Surf-Verordnung feststellt, kann sie die Identität erfragen und Anzeige legen. Nur Polizei und Gemeinde haben Zugang zu diesen Daten. „Das Problem nämlich bisher war, dass die Polizei Vergehen nicht Ahnden konnte, weil die Identität der Kite-Surfer nicht bekannt war und die Polizei diese am Wasser auch nicht aufhalten kann, wie im Straßenverkehr. Mit dieser neuen Regulation will man dem entgegensteuern“ so Resetar. Denn Kitesurf-Profis erreichen mit ihren Schirmen, die zwischen 5 und 18 m² groß sind, schon bei niedrigen Windstärken sehr hohe Geschwindigkeiten. Sprünge mit mehr als 10 Meter Höhe und 100 Meter Weite sind möglich. „Das sorgt einerseits für reichlich Adrenalin und jede Menge Spaß - sowohl bei den Kitern als auch bei den Zuschauern, aber auch für viele Gefahren. Deshalb ist es wichtig, dass sich auch die Kitesurfer an die Verhaltensregeln halten“ hebt Resetar hervor.
Podersdorf am See ist Mekka der Surfszene
Mit rund 367.000 Übernächtigungen und rund 118.000 Gästeankünften im Jahr 2013 ist die Gemeinde Podersdorf die zweitgrößte Tourismusgemeinde des Burgenlandes. Der Nordstrand in Podersdorf am See wurde in den letzten Jahren zum modernsten Surfzentrum der Region ausgebaut und verwandelt sich bei entsprechender Windstärke zum hektischen Mekka der Surfszene. „Jedes Jahr – heuer vom 25. April bis 4. Mai - versammeln sich die besten Surfer der Welt in Podersdorf am See beim Surf Worldcup und eröffnen die Surfsaison am Neusiedler See. Über 100.000 Gäste zieht es zu diesem Surf-Spektakel ins Burgenland. „Mehr als 50% unserer Gäste entscheiden sich wegen der vielfältigen Badelandschaft für einen Urlaub im Burgenland. Das Bade- und Sporterlebnis ist ein wichtiger Impuls für den Tourismus. Deshalb ist es mir wichtig, dass nicht nur die Investitionen, die in den Gemeinden getätigt werden, auch unterstützt werden sondern auch das sichere Miteinander zwischen den einzelnen Badeteilnehmern geregelt ist. Mit dieser Regulation möchten wir nicht nur das Miteinander von Kitesurfern und anderen Badegästen besser regeln, sondern auch bei einer Übertretung, diejenigen auch ahnden können.“ so Resetar abschließend
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