Ökotest
Nicht mit allen Mitteln gegen Blattläuse & Co vorgehen

Sprays und Konzentrate sollten nur die letzte Option sein, wenn alles andere im Kampf gegen Schädlinge nicht funktioniert hat. | Foto: Kzenon/panthermedia
  • Sprays und Konzentrate sollten nur die letzte Option sein, wenn alles andere im Kampf gegen Schädlinge nicht funktioniert hat.
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Ökotest hat Produkte zur Schädlingsbekämpfung getestet – nicht alle konnten gut abschneiden.

OÖ. Heuer kämpfen viele Gärtner mit Blattläusen und anderen Schädlingen in ihren Gärten. Aber viele Spritzmittel und Fallen zur Schädlingsbekämpfung setzen auch Nützlingen zu. Einige Produkte sind auch für Menschen nicht ohne. Ökotest hat sieben Konzentrate, zehn Pumpsprays und acht Klebefallen getestet. Vier Produkte fielen wegen ihrer bedenklichen Wirkstoffe mit „ungenügend“ durch. Jedoch gibt es auch in jeder Kategorie einen Testsieger mit „sehr gut“.

Klebefallen nur in Innenräumen und
Gewächshäusern verwenden

  • Obwohl Blattläuse, Weiße Fliegen, Trauermücken und Dickmaulrüssler echt lästig sind, setzen immer mehr Hobby-Gärtner auf mechanische Methoden. So können Blattläuse per Hand entfernt oder mit einem harten Wasserstrahl abgespült werden.
  • Zu den mechanischen Methoden zählen auch die acht Klebefallen im Test. Die gelbe Farbe lockt geflügelte Insekten an und der Leim hält sie fest. So kann ein Befall von Trauermücken oder Weiße Fliegen schnell bekämpft werden.
  • Klebefallen ziehen aber auch die nützlichen Insekten an. Nur beim Testsieger Neudorff Gelb-Sticker wird darauf hingewiesen, dass Produkt nur im Innenbereich zu verwenden. Dafür gibt es die Gesamtnote „sehr gut“. Drei Produkte geben an, auch für den Balkon geeignet zu sein. Dafür gab es Punkteabzug und insgesamt nur „befriedigend“.

Sprays und Konzentrate nur die letzte Option

  • Alle Konzentrate und Pumpsprays im Test sind behördlich zugelassen und damit auf ihre Wirksamkeit gegen Schädlinge geprüft. Viele davon sind aber auch schädlich für Nützlinge, wie zum Beispiel für den Siebenpunkt-Marienkäfer.
  • Die Nervengifte Lambda-Cyhalothrin und Deltamethrin sind für Bienen besonders schädlich. Sie bleiben relativ lange in der Umwelt und bei Menschen kann eine große aufgenommene Menge Benommenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen.
  • Auch der Wirkstoff Acetamiprid wird hinsichtlich seiner Wirkung auf Nutzinsekten und Menschen sehr kritisch gesehen.
  • Zwei Produkte im Test enthielten Acetamiprid und je eines Lambda-Cyhalothrin und Deltamethrin. Sie fielen mit „ungenügend“ durch.
  • Drei Produkte im Test erhielten Pyrethrine und dafür die Gesamtnote „befriedigend“. Diese Wirkstoffe sind ebenfalls schädlich für Nützlinge, bauen sich aber in der Umwelt schneller ab.
  • Mittel mit Orangenöl, Rapsöl, Kali-Seifen oder Azadirachtin aus dem Neembaum werden als weniger bedenklich eingeschätzt. Unter ihnen finden sich auch die beiden Testsieger mit „sehr gut“: Das Konzentrat Compo Bio Insektenmittel PREV-AM Orangenöl und der Pumpspray Substral Naturen Bio Schädlingsfrei Obst & Gemüse.

Vielfalt statt Chemiekeule im Garten

Ein vielfältiger Garten mit blühenden Pflanzen und insektenfreundlichen Nischen fördert die natürlichen Gegenspieler von Schädlingen. Unterstützen Sie diese zusätzlich mit Nistkästen und Insektenhotels. Versorgen Sie die Pflanzen optimal mit Wasser und Nährstoffen, so trotzen Sie den Schädlingen besser. Kämpfen Sie gegen Blattläuse und Co. mit allen natürlichen Waffen. Sprays und Konzentrate sollten nur die letzte Option sein, wenn alles andere nicht funktioniert hat. Und auch nur dann, wenn sie Mensch und Nützlingen möglichst wenig schaden, so die Konsumentenschützer.

Den gesamten Test aus dem Magazin Ökotest stellt Ihnen die AK OÖ in Kooperation kostenlos als Download zur Verfügung:ooe.konsumentenschutz.at.

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