Kapplsitzungen
Faschingsgilde "Die Kreblser: "Unsere Welt ist ernst genug!"
Faschingsgilde "Die Krebsler" hat das Oberpullendorfer Faschingsgeschehen seit Jahrzehnten fest im Griff.
OBERPULLENDORF (EP). OBERPULLENDORF (EP). "Die Krebsler" sind aus der Stadtgemeinde seit 41 Jahren nicht mehr wegzudenken. Organisiert wird der jährliche große Umzug am Faschingsdienstag, das Highlight sind die Kapplsitzungen, die im Gasthaus Domschitz stattfinden.
Pointenfeuerwerk
Der Vorstand, an der Spitze die 1. Präsidentin Beatrix Fischer-Pochtler, sind mit Herz, Hirn und viel Engagement bei der Sache. Sie folgte Freddy Domschitz nach, der nach schwerer Krankheit voriges Jahr die irdische Bühne für immer verließ. "Die Mitglieder der Faschingsgilde sind eigentlich das ganze Jahr über beschäftigt. Zu unseren Aufgaben zählen ja auch Besuche bei befreundeten Gilden, Tagungen und die zahlreichen Veranstaltungen – besonders in der Faschingszeit." Besonders die Vorbereitungen auf die Kapplsitzungen, welche heuer vom 1. bis 11. Feber stattfinden, sind zeitintensiv. An insgesamt sieben Abenden werden die Mitglieder ihr schauspielerisches Können zeigen und ein Pointenfeuerwerk abliefern, das sich gewaschen hat. Die Sketches werden von einigen Mitgliedern der Gilde geschrieben, ab Ende November fangen die Leseproben an, ab Dezember wird zwei Mal die Woche geprobt.
Große Familie
"Jeder von uns hat in der Gilde seinen Part, wir sind wie eine große Familie. Es ist der allerbeste Verein - und falls es einmal Unstimmigkeiten gibt, werden diese aus der Welt geschafft", so Fischer-Pochtler. Alle seien mit Leib und Seele dabei. "Nicht nur jene, die auf der Bühne stehen, es gibt auch im Hintergrund viel zu tun. Auch die Kostüme müssen jedes Jahr individuell geschneidert werden." Diese Rolle übernahm von Anfang an Anneliese Schmucker, sie ist Gründungsmitglied. "Ich war damals die einzige Frau, wir haben mit sechs Leuten angefangen. Die Initiative ist ja von der Wirtschaft ausgegangen. Mit einfachsten Mitteln haben wir Kabarett gespielt, die Ehrengäste sind damals auf der Bühne gesessen." Die ehemalige Bürgermeisterin der Stadt steht vor und hinter der Bühne, die Aufgaben würden sie jung halten. "Bei uns steht Kameradschaft an erster Stelle, jeder ist für jeden da. Das macht uns so einzigartig." Dolfi Schmucker unterstreicht die Aussagen seiner Gattin und lobt die Jugend. "Zum Glück haben wir gute Leute mit vielen guten Ideen, die Nachfolge ist gesichert."
Große Bereicherung
Dies unterstreicht auch der 3. Präsident, Joschi Patek. Er ist seit 1994 bei der Gilde dabei und spielt auch bei den "Zigeunern" mit. "Es macht großen Spaß in andere Rollen zu schlüpfen. Für unseren verstorbenen Freddy gehen die Roma heuer auf Großwildjagd - das war sein letzter Wunsch." Die 2. Präsidentin Anni Hofer ist seit 20 Jahren dabei, ihr gefällt unter anderem die Vielfalt der Gruppe. "Die Mitglieder sind zwischen 16 und 78. Wir sind wie eine große Familie, jeder steht für jeden ein. So einen Verein gibt es kein zweites Mal – die Faschingsgilde und die Menschen dahinter sind eine große Bereicherung in meinem Leben."
Spitze Feder
Ella Lehner verstärkt seit 2008 das Team. "Ich mag es auf der Bühne zu stehen und spiele für mein Leben gerne. Trotzdem bin ich vom ersten bis zum letzten Auftritt etwas nervös." Wolfgang Ehrenhöfer ist gerne literarisch tätig und steht als Darsteller auf der Bühne. Ausserdem ist er Verfasser der berühmt-berüchtigten Büttenrede. "Ich bin ein Mensch der Freude am Humor hat und habe als Kind bereits Theater gespielt. Speziell als `Oberlehrer´ kann ich meine spitze Feder wirken lassen."
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