Diskussion
Home sweet home - home bitter home?
OBERPULLENDORF (IR). Jede fünfte Frau wird zumindest einmal im Leben Opfer von häuslicher Gewalt. Diese erschütternde Tatsache stand am Anfang des Abends "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" am 27. November im Kino Oberpullendorf. Der Film "Home sweet home" von Susanne Riegler bewegte die Besucher, Betroffene kamen zu Wort und sie schilderten, wie sie gewürgt und geschlagen wurden - hauptsächlich in den eigenen vier Wänden.
Schicksal
Ana D. erzählt, dass es lange gedauert hätte, bis sie begriffen hat, dass sie keine Angst mehr haben muss, wenn sie einen Schlüssel im Schloß hört. Sie fand wie viele andere auch Zuflucht im Frauenhaus. Hier begriff sie, dass nicht sie selbst schuld ist, sondern Gewalt die Familie und die Beziehung zerstört. Die psychische Gewalt nimmt extrem zu, deshalb bieten die Frauenhäuser auch psychologische Hilfe an. Die Zahl der physischen Übergriffe ist nicht gestiegen - aber die Schwere, z. B. Mord und Mordversuche. In Österreich werden durchschnittlich monatlich zwei Frauen ermordet!
Nationalratsabgeordnete Klaudia Friedl brachte es auf den Punkt: "Zu schweigen heißt den Täter zu schützen".
Diskussion
Über Psychoterror, Nötigung und Vergewaltigung wurde mit Frauenlandesrätin Astrid Eisenkopf, Doris Horvath von der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf, ORF Journalistin Susanne Riegler, Juristin Karin Gölly und Gabriele Arenberger vom Frauenhaus Burgenland am Podium diskutiert und die Dimension der Wichtigkeit der Frauenhäuser in Österreich betont. An oberster Stelle stehen Sicherheit für die gefährdeten Personen und der Schutz der traumatisierten Kinder.
Für Betroffene, aber auch für couragierte Menschen: bei Gewalt nicht wegschauen und 0800 222 555 wählen.
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