Interview mit Doris Horvath, Frauenberatungsstelle Oberpullendorf
"Homeschooling ließ Alleinerzieherinnen in der Corona-Zeit verzweifeln"

"Wir betreuen jährlich weit mehr als 1.000 Personen und führen rund 6.500 Beratungs- und Informationsgespräche. Davon entfällt rund 40 % auf die Frauen-, Mädchen- und Familienberatung", so Doris Horvath.  | Foto: Frauenberatungsstelle Oberpullendorf
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  • "Wir betreuen jährlich weit mehr als 1.000 Personen und führen rund 6.500 Beratungs- und Informationsgespräche. Davon entfällt rund 40 % auf die Frauen-, Mädchen- und Familienberatung", so Doris Horvath.
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Der Weltfrauentag wird am 8. März gefeiert und ist für viele Frauen ein wichtiges Datum. Dieser Tag soll ein Symbol für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sein. Wir haben mit Doris Horvath, Geschäftsführerin der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf, über die Angebote der Frauenberatungsstelle, die Nachfrage in der Corona-Zeit und den Weltfrauentag gesprochen. 

BEZIRKSBLÄTTER: Welche Angebote bietet die Frauenberatungsstelle? 
HORVATH: FRAUENBERATUNG umfasst die Beratung von Frauen, Mädchen, Familien oder Paaren in einem geschützten Rahmen. Wir bieten kostenlos, anonym und vertraulich Beratung und Unterstützung bei der Bewältigung von familiären Konflikten an, unterstützen und schützen Frauen und Mädchen in persönlichen, beruflichen oder krankheitsbedingten Krisensituationen. Eine Informationsstelle zur Frauengesundheit (FEMININA), Juristische Beratung, Schuldenberatung bzw. Finanzcoaching und ein fortlaufendes Gruppenangebot runden den Bereich der Frauenberatung ab.

Gibt es Themen, die aufgrund der Corona-Zeit verstärkt auftreten?
Es verstärkten sich besonders die Themen Ängste, finanzielle Probleme, Einsamkeit, Überforderung. Die unglaublichen Ansprüche des Homeschooling ließen vor allem Alleinerzieherinnen verzweifeln, viele hatten weder einen ordentlichen Computer, noch leistungsfähiges Internet oder auch einfach genügend Zeit zur Verfügung.
Es ging so weit, dass manche Frauen sogar ihre Arbeit aufgeben mussten, um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Insgesamt hat die Corona-Situation einen großen Rückschritt für die Möglichkeiten und Selbstbestimmung der Frauen gebracht.

Wie sind die Rückmeldungen der Frauen die von Ihnen betreut werden?
Die Rückmeldungen zu den Beratungen sind im Allgemeinen sehr gut, oft auch begeistert. Wir bieten Entlastung im schwierigen Alltag, können die Frauen stützen und auch langsam an Veränderungen mit ihnen arbeiten. Wir sind auch bestens vernetzt mit allen anderen sozialen Einrichtungen im Bezirk und Land und können so auch Netzwerke für unsere Klientinnen schaffen.

Anlässlich des Weltfrauentages: Was möchten Sie den Damen im Bezirk mitgeben? 
Zum Weltfrauentag haben wir heuer leider nicht viel zu feiern, wir können keine Veranstaltungen machen, uns nur eingeschränkt gegenseitig stärken. Aber wir bemühen uns, Solidarität zu vermitteln, wir selbst werden eine Kartenaktion mit Porträts berühmter Frauen machen.
Was uns immer besonders wichtig ist die Stärke, die aus dem gemeinsamen Tun kommt – Frauen gemeinsam sind stark!

"Wir betreuen jährlich weit mehr als 1.000 Personen und führen rund 6.500 Beratungs- und Informationsgespräche. Davon entfällt rund 40 % auf die Frauen-, Mädchen- und Familienberatung", so Doris Horvath.  | Foto: Frauenberatungsstelle Oberpullendorf
"Das Jahr 2020 hat auch für uns eine extreme Herausforderung bedeutet. Wir mussten buchstäblich von einem Tag auf den anderen unser Beratungssetting umstellen, wir brauchten mehr Platz zur Beratung und alle anderen Sicherheitsvorkehrungen. Aber es ist uns gelungen, wir hatten keinen einzigen Tag geschlossen," erklärt Doris Horvath.  | Foto: Frauenberatungsstelle Oberpullendorf

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