BG/BRG/BORG Oberpullendorf
Lernen im Wohnzimmer – Schule im Lockdown
Wie funktioniert eigentlich Distance Learning? Direktorin Helga Fabsits vom BG/BRG/BORG Oberpullendorf und Anna Reumann, Lehrerin für Digitale Grundbildung im selben Haus, geben Auskunft.
FABSITS: Im Gymnasium Oberpullendorf funktioniert das Distance Learning problemlos, es muss sich niemand vor einem Bildungsverlust der Schüler fürchten. Wir waren schon im März gut vorbereitet. Jetzt ist es überhaupt keine große Umstellung für uns. Digitale Kompetenz war schon vorher da, sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Lehrern..
REUMANN: Die Kinder haben ab der 1. Klasse das Fach Digitale Grundbildung, wo sie zuerst auf ganz einfachem Niveau lernen, wie man mit einem Computer fachgerecht umgeht und was man alles damit machen kann. Darüber hinaus werden in allen Fächern digitale Elemente eingebaut, von Online-Schulbüchern bis hin zu von Schülern selbst verfassten Arbeiten, die am Computer geschrieben, formatiert und korrigiert werden. Die Fachkompetenz steigert sich jedes Jahr. In der Oberstufe haben wir sogar einen eigenen Informatikschulzweig.
FABSITS: Das ganze Konzept basiert darauf, dass die Schule schon seit Jahren ein einziges Lernmanagementsystem, nämlich LMS.at, verwendet, wo nicht nur das Bereitstellen von Arbeitsmaterialien und Aufgaben gut funktioniert, sondern auch die datenschutzkonforme Kommunikation mit den Schülern. Seit drei Jahren gibt es auch ein digitales Mitteilungsheft, das es ermöglicht, flächendeckend und jederzeit mit den Eltern zu kommunizieren. Auch dies wird über LMS.at abgewickelt.
REUMANN: Mit Eintritt in unsere Schule darf jeder Schüler eine Schul-E-Mail-Adresse benutzen. So und über LMS.at sind sie gleich auf mehrere Arten in unser Kommunikationsnetz eingebunden. Über diese Adresse sind sie auch für Videokonferenzen erreichbar. Diese finden seit der Lockdownzeit hauptsächlich mit den Klassenvorständen, fallweise auch in anderen Fächern, regelmäßig statt. Auch die Lehrer sind während der Schulstunden und meist weit darüber hinaus per Schul-E-Mail-Adresse erreichbar, sodass auftretende Fragen sehr schnell geklärt werden können.
Die Unterrichtssituationen variieren von Fach zu Fach und von Lehrkraft zu Lehrkraft. Es gibt sowohl synchronen Unterricht per Videotool als auch zeitversetzt durchführbare Lehreinheiten durch Lehr- und Lernvideos, Aufgaben auf LMS.at, Erklärungsvideos von der Lehrkraft, Chats, Lese- und Hörtexte, Arbeitsanleitungen und sogar Online-Prüfungssettings.
FABSITS: Eine erste Umfrage nach Zufriedenheit unter den Oberstufenschülern, durchgeführt von der Schülervertretung des Gymnasiums, ergab eine breite Zustimmung von 83%, die sich entweder als sehr zufrieden oder als zufrieden zeigten. Einzelne Anregungen von Schülerseite werden im Haus geprüft und nach Möglichkeit umgesetzt. So bleibt gewährleistet, dass die Bedingungen nicht nur gut sind, sondern laufend verbessert werden können. Wichtig ist es mir auch zu betonen, dass die Schule für alle, die es brauchen, offen ist. Betreutes Lernen findet immer statt.
Auch viele Leihgeräte für Schüler wurden ausgegeben, damit technische und organisatorische Probleme zu Hause gar nicht erst auftreten.
Eins können wir bei allem Engagement im Distance Learning jedoch nicht leisten: den Schülern die persönlichen Kontakte und sozialen Interaktionen zu bieten, die gerade für sie von so großer Bedeutung sind.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.