Oberpullendorf: 1.000 Kinder mit der In Vitro Fertilisation
Das Kinderwunschinstitut wurde im Jahr 2000 in die Gynäkologisch-Geburtshilfliche Abteilung integriert.
OBERPULLENDORF (EP). Das Kinderwunschzentrum Oberpullendorf gehört zu den besten in ganz Österreich, letzten Herbst investierte die KRAGES in ein neues IVF-Labor.
Die In Vitro Fertilisation (IVF) kommt zum Einsatz, wenn mit herkömmlichen Methoden keine Schwangerschaft erzielt werden kann. Voraussetzung ist die Gewinnung von Eizellen durch Absaugen der Eibläschen mit Ultraschall. Das Wachstum mehrerer Follikel wird durch eine hormonelle Stimulationstherapie mit follikelstimulierendem Hormon (FSH) erzielt. "Die gewonnenen Eizellen werden dann mit dem speziell präparierten Samen des Partners im Kulturschälchen, in dem die Befruchtung erfolgt, zusammengebracht", erklärt OA Dr. Peter Bauer, Leiter des Kinderwunschteams, die Methode. Kinderwunschmedizin sei nicht künstliche Befruchtung allein.
Burgenländisches Dorf
"Das Kinderwunschzentrum ist Teil einer leistungsfähigen Spitalsabteilung. Daher werden alle Seiten der Kinderwunschmedizin optimal abgedeckt. Schon allein nach operativen oder hormonellen Behandlungen kommt es oft zu einer Schwangerschaft. Im Krankenhaus Oberpullendorf erblickten nach einer Kinderwunschbehandlung schon mehr als 1.000 Babys das Licht der Welt. Hier ist quasi ein kleines mittelburgenländisches Dorf entstanden", so Bauer. Ziel jeder Kinderwunschtherapie sei es, möglichst vielen Paaren zu einem gesunden Kind zu verhelfen.
Vorrangige Ziele
"Oft genügen aber kleine operative Eingriffe oder eine hormonelle Behandlung, damit die Frau schwanger wird." Hohe Schwangerschaftsraten sind aber oft nur mit dem Transfer mehrerer Embryonen zu erreichen. Das Mehrlings- und damit verbundene Frühgeburtsrisiko ist hoch und lag vor Jahren noch bei 17 Prozent. Eines der vorrangigen Ziele ist es daher, die Mehrlingsschwangerschaften nach künstlicher Befruchtung niedrig zu halten.
"In 80 Prozent der Fälle wird nur mehr ein Embryo transferiert, wir haben eine Mehrlingsrate von fünf Prozent." Frauen würden heutzutage später gebären, dies sei ein Mitgrund für ungewollte Kinderlosigkeit. "Der Kinderwunsch tritt heute oft erst nach dem 30. Lebensjahr auf. Mit zunehmendem Alter nimmt aber die Fruchtbarkeit ab, es treten kleine Veränderungen wie Endometriose auf, die eine Schwangerschaft verhindern kann. Mit 25 ist jede zweite Eizelle gesund, diese nimmt mit zunehmendem Alter ab und geht es steil bergab."
Eizellenspende
Bauers älteste Patientin war 44. "Wenn Frauen mit 42 Jahren zu uns kommen, ist es kein Problem, die Behandlung vorzunehmen. Wir weisen sie aber darauf hin, dass es schwierig werden könnte." Seit zwei Jahren ist auch in Österreich eine Eizellenspende erlaubt. "Allerdings muss die Spenderin unter 30 sein und die Empfängerin darf nicht älter als 45 sein. Und alles muss im Rahmen einer Partnerschaft passieren. Auch gleichgeschlechtliche Paare haben in Oberpullendorf schon Hilfe gefunden, das ist ja heute kein Thema mehr", so Bauer. Die Zukunft des Kinderwunschzentrums in Oberpullendorf sei gesichert. "Die Nachfrage steigt, wir sind personell sehr gut aufgestellt und sind ein eingespieltes Team. Wir sehen uns auch als Ausbildungsstätte. Unsere Patienten werden individuell betreut, das zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Behandlung." Die Kinderwunschambulanz Oberpullendorf ist täglich von 8.00 bis 15.00 Uhr geöffnet, Infos und Anmeldung: 05 7979 34316
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