Fußball | Burgenlandliga
ASK Horitschon: „Der Polster ist dünn“
HORITSCHON (Oliver Frank). Die Vorfreude auf das letzte Hinrundenspiel beim SV Leithaprodersdorf (Sa., 16 Uhr) ist für Burgenlandligaklub ASK Horitschon nach dem 4:3-Heimsieg gegen den UFC Markt Allhau sichtlich gestiegen. „Wir wissen, dass die Trauben sehr hoch hängen, doch wir wollen beim SV Leithaprodersdorf gewinnen“, so Trainer Hannes Marzi. Im letzten Heimspiel des Jahres beendete der ASK Horitschon mit dem 3. Saisonsieg seine fünf Spiele andauernde Negativserie. Punkto Tabellenkonstellation mit Rang 13 und 10 Punkten warnt der ASK Horitschon-Trainer: „Der Polster ist sehr dünn.“ Ausschlaggebend dafür ist zweifelsfrei die seit Saisonbeginn personelle Ausfallsliste.
Fußball sei kein Wunschkonzert, hat ASK Horitschon-Trainer Hannes Marzi seine Schützlinge zuletzt mehrmals zurechtgewiesen. „Im Vergleich sind wir fast noch eine Nachwuchsabteilung“ oder der oft gebrauchte Spruch „Wir wollen uns so teuer wie nur möglich verkaufen“ war vom Cheftrainer in den vergangenen Wochen wiederholt zu hören. Auch beim Gespräch gestern, Mittwoch, zeigte er auf: „Wenn man die bisherigen Spiele Revue passieren lässt, mussten wir immer zumindest fünf Stammspieler vorgeben.“
Vorbild, Taktiktüftler, Motivator
Hannes Marzi steht für Emotion. Altersmüde? Gar altersmilde? Damit braucht man dem 61-jährigen Trainer gar nicht erst zu kommen. Er verlangt Leistung und sieht sich selbst als Vorbild, Taktiktüftler und Motivator – mit einem entschlossenen Willen zum Sieg, aber auch mit einem realistischen Blick für das Machbare. Bangemache gilt für ihn ohnehin nicht. Marzi ist als Redner nicht ohne Reiz – auch seine oft impulsive und nicht wortkarge Art an der Seitenlinie ist sein Markenzeichen.
Zum 9. Mal 0:1 im Rückstand
So wie beim letzten Heimspiel gegen den Liga-8. UFC Markt Allhau – in einem richtungsweisenden Spiel, welches Hannes Marzi im Vorfeld sogar eines „wie ein Finale“ umschrieb, „indem wir klarerweise punkten müssen“. Nach 23. Spielminuten sah es allerdings nicht danach aus, lagen seine Schützlinge mit 0:1 im Rückstand – und dies bereits zum 9. Mal in dieser Burgenlandliga-Saison.
Beinahe bespiellose Ausfallsmisere
Dennoch gab es mit dem Schlusspfiff ein Happy End. Zum 3. Mal in dieser Saison gingen seine Schützlinge als Sieger vom Platz. In einer Punktejagd, die für den ASK Horitschon zum personellen Spießrutenlauf wurde und die personelle Ausfallsliste immer länger wurde. Mitunter zählte der Uefa-A-Lizenz-Trainer Hannes Marzi neun Spieler auf, darunter seine Kapitäns-Hierarchie mit den verletzten Klaus Lehrner, Andreas Spadt und Philip Wessely. Zudem fehlten letzten Samstag erneut Sascha Szidanits und Manuel Halper, die weiterhin schwere Verletzungen auskurieren. Dominik Huber saß eine Gelb-Sperre ab und könnte auch für das nächste Spiel wegen einer Bundesheer-Einberufung ausfallen. Wie in den letzten Spielen zuvor wird der ASK Horitschon auch im letzten Spiel des Jahres mit voller Wucht die Folgen einer beinahe beispiellosen Ausfallsmisere zu spüren bekommen.
Doch des einen Leid war bisher des anderen Chance. So nützten in den letzten Wochen doch einige Akteure nicht nur ihre Einsatzminuten, sondern vielleicht auch die Chance auf einen weiteren Verbleib in der Startelf im Frühjahr.
„Sicherlich haben Spieler wie Niklas Vlasich, Lukas Wessely oder Nico Wessely von unserer schwierigen Situation profitiert, aber sie müssen weiterhin an sich arbeiten“, fordert Hannes Marzi, der vor allem das bisherige Auftreten von Sebastian Trenkmann mit natürlichem Talent und erarbeiteter Klasse als sehr positiv hervorstreicht.
Konzentration und Einsatzwille
Höchste Konzentration und vollen Einsatzwillen fordert Trainer Marzi stets von seinen Spielern – und dies setzen seine Kicker größtenteils gegen den UFC Markt Allhau sehr gut um. „Vor allem auf vier, fünf Positionen waren wir hervorragend“, so Marzi. Das bekam der Tabellen-8. aus dem Südburgenland gehörig zu spüren. Vor allem in den letzten 12 Spielminuten spielten sich Kapitän Martin Haller und Co. in einen Rausch. Beim 3. Saisonsieg im 13. Spiel nützte der ASK Horitschon jeweils das richtige Momentum und schaffte somit auch die Rehabilitation nach dem „Monsterprogramm“, wie Hannes Marzi den Plan der vorangegangenen Spiele gegen SC Pinkafeld (1:4), ASV Siegendorf (0:2), SV St. Margarethen (0:2) und SC/ESV Parndorf (2:6) bezeichnete.
Die personellen Alternativen aus dem eigenen Stall, die Trainer Hannes Marzi zuletzt immer wieder zu Experimenten zwangen, brachte vielleicht auch die Erkenntnis, dass nach der Rückkehr der verletzten Spieler der interne Kampf um ein Stamm-Trikot im Frühjahr zusätzliche Brisanz bringen könnte. So sieht das Hannes Marzi allerdings nicht. „Ich rechne nicht damit, dass wir mit dem Start der Rückrunde personell wieder komplett sind.“ Demnach fordert er in der nächsten Transferperiode „zumindest zwei bis drei Neuzugänge“.
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