Ironman Lanzarote 2025
Ein Kampf gegen Wind, Wasser und die Elemente

- Domagoj Mohl beim Start des IRONMAN Lanzarote – 3,8 km Schwimmen im offenen Meer, begleitet von Wind, Wellen und Sonne im Gesicht.
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Der IRONMAN Lanzarote zählt zu den härtesten Triathlonrennen der Welt. Eine gnadenlose Kombination aus Wind, Hitze, Höhenmetern und mentaler Herausforderung macht diesen Wettkampf auf der kanarischen Vulkaninsel zu einem Mythos unter Ausdauersportlern. Für Domagoj Mohl vom LMB-(Leichtathletik Mittelburgenland) war es mehr als nur ein Rennen – es war eine Reise an die eigenen Grenzen und darüber hinaus.
MITELBURGENLAND/LANZAROTTE. Schon am Tag vor dem Start erlebte Domagoj einen bewegenden Moment: das Treffen mit Kenneth Gasque, dem Gründer und langjährigen Race Director des IRONMAN Lanzarote. „Mit 75 Jahren strotzt er noch vor Energie – diese Begegnung war unglaublich motivierend“, so Domagoj. Ein würdiger Auftakt zu einem Rennen, das wie kein anderes Respekt verlangt.
Schwimmen im Atlantik
Um 7:14 Uhr stürzte sich Domagoj in die 20 °C warmen Fluten des Atlantiks. Zwei Runden à 1900 m mit einem kurzen Landgang dazwischen verlangten nicht nur Ausdauer, sondern auch Konzentration. Die tief stehende Sonne erschwerte die Orientierung erheblich: „Es war wie Schwimmen im Blindflug.“ Dennoch gelang ihm ein starker Start – mit einer persönlichen Bestzeit von 1:16 Stunden verließ er zufrieden das Wasser.

- Auf 181 Kilometern durch die karge Landschaft Lanzarotes: Die Radstrecke forderte mit über 2600 Höhenmetern und stürmischem Passatwind.
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181 Kilometer Rad – wo der Wind dein Gegner ist
Die Radstrecke auf Lanzarote ist legendär – nicht nur wegen der 2650 Höhenmeter, sondern vor allem wegen der unberechenbaren Passatwinde. Schon früh wurde klar: der Pacingplan muss angepasst werden. Durch die vulkanischen Landschaften des Timanfaya-Nationalparks, vorbei an Lavameeren und kargen Anstiegen, kämpfte sich Domagoj tapfer nach Norden.
Der Mirador del Río, der höchste Punkt der Strecke, belohnte mit einem atemberaubenden Blick auf La Graciosa – kurz bevor der Rückenwind endlich Erleichterung brachte. Doch auch der letzte Anstieg nach Teguise forderte noch einmal alles. Ein beinahe-Sturz im Kreisverkehr bei der Rückfahrt nach Puerto del Carmen zeigte: Konzentration ist bis zur letzten Sekunde gefragt. Die Radzeit: 6:43 Stunden – ein Kraftakt gegen die Elemente.
Der Marathon
Nach Schwimmen und Radfahren warteten noch 42,2 Kilometer Laufstrecke – ein dreiteiliger Kurs entlang der Promenade von Puerto del Carmen. Der Wind, der schon beim Radfahren zur Prüfung wurde, blies auch beim Laufen erbarmungslos entgegen. Doch Domagoj hielt durch: „Ich fühlte mich überraschend gut. Trotz Erschöpfung konnte ich den Lauf sogar genießen.“
Sein Fokus lag auf Konstanz, guter Verpflegung und Kühlung – Wasser und Eis wurden zu besten Freunden. Nach 3:29 Stunden auf der Laufstrecke war es so weit: der emotionale Einlauf in den Zielbereich. Insgesamt 11:43:10 Stunden bedeuteten Platz 16 in der Altersklasse – ein starkes Ergebnis bei einem der weltweit anspruchsvollsten IRONMAN-Rennen.

- Nach 11 Stunden und 43 Minuten erreicht Domagoj Mohl das Ziel – erschöpft, stolz und überwältigt vom Mythos IRONMAN Lanzarote.
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Ein Erfolg, der viele Schultern hat
Domagoj bedankt sich bei seinem Coach Andreas Fuchs, dessen klarer Trainingsplan und große Erfahrung den Weg zum Erfolg ebneten. Auch sein Verein LMB- Leichtathletik Mittelburgenland war ihm eine wichtige Stütze – sportlich wie menschlich. Und nicht zuletzt gilt der größte Dank seiner Frau: für Geduld, Unterstützung und unermüdliches Verständnis – selbst dann, wenn sich wieder einmal alles um Wattzahlen dreht.
Der IRONMAN Lanzarote ist kein Rennen, das man „einfach mitmacht“ – man besteht ihn oder wird von ihm geformt. Für Domagoj Mohl war es ein unvergessliches Erlebnis voller Herausforderungen, Schönheit und innerem Wachstum. „Lanzarote – du warst wild, wunderschön und absolut ehrlich. Danke an alle, die mich begleitet haben!“
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