Fußball | SV Schattendorf und SC Lockenhaus/Rattersdorf
Hält Torsperre im Amateur-Fußball länger an?
OBERPULLENDORF/MATTERSBURG (Oliver Frank). Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Fußball-Zwangspause stellen den Amateur-Fußball weiterhin ins Abseits. Und das dürfte laut den aktuellen Aussagen von Sportminister Werner Kogler bei ServusTV noch länger der Fall sein. Viele Fragen bleiben offen. Durch die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ist derzeit kein Mannschaftssport erlaubt. Lösungen bleiben nach wie vor aus, Spieler und Vereine wissen nicht, wie und vor allem wann es weitergehen kann. Sportminister Werner Kogler hält sich hierzu weiter bedeckt. Sehr zum Missfallen der 2. Liga Mitte-Klubs SV Schattendorf und SC Lockenhaus/Rattersdorf.
Die oftmals ungeschminkte Rhetorik von Sportminister Werner Kogler ist manchmal erfrischend, aber zeitweise auch recht anstrengend. Oft lässt der Grünen-Chef die Mechanismen der politischen Rede spartanisch laufen, kann sowohl Segen als auch Qual bringen – und auch wenig informativ sein.
„Ein paar Wochen länger weg sein“
Vor allem, wenn es um die Fortführung des Mannschaftssports wie im Amateur-Fußball geht. Kogler, der als Sportminister mächtigster Mann im Österreichs Sport ist, selbst im Nachwuchs bis zur U21 beim steirischen Klub Sturm Graz kickte, und sich selbst als glühender Fußball-Fan bezeichnet, gibt sich über Lockerungen für den Mannschaftssport sehr wortkarg. Bei einem TV-Statement auf ServusTV erklärte der 59-Jährige, „von Sportarten mit Körperkontakt werden wir noch ein paar Wochen länger weg sein – oder sogar länger."
Wenig Konkretes für Amateur-Klubs
Und weiters: „Den Sport im Freien werden wir weiterhin verteidigen. Das wird auch gelingen. Für Indoor-Sportarten kann man weniger Prognosen stellen, als mir lieb ist.“ Wenig Konkretes also für die Fußball-Amateur-Vereine.
Was auch SV Schattendorf-Obmann Alexander Bernhardt sauer aufstoßen lässt: „Bis dato hatte ich Verständnis für sehr viele Maßnahmen bzw. versuchte ich mich in die Lage der Entscheider zu versetzen, da es ja um Menschenleben geht. Jedoch werde ich langsam, aber sicher etwas skeptisch und dieses Politikum bzw. die Vorwürfe einzelner Parteien nerven mich.“
„Enormer Schaden für Amateur-Fußball“
Grundsätzlich sollte in den Amateurligen fünf Wochen nach dem geplanten Trainingsstart am 25. Jänner der Ankick für die Nachtragsspiele erfolgen. „Eislaufen, Skifahren etc. sind möglich und Fußball, wo nachweislich im Sommer kaum Ansteckungen stattgefunden haben, wird nicht erlaubt. Das mit Sicherheit gute, vom Sportminister erwähnte, Hilfspaket kann womöglich finanzielle Schäden abgelten, aber noch einige Monate ohne Regelbetrieb wird dem Amateur-Fußball enorm schaden, da viele Funktionäre und Spieler womöglich nicht mehr den Antrieb haben, den Motor aufs Neue zu starten. Vom Nachwuchs bzw. Verletzungsanfälligkeit nach langen Pausen möchte ich gar nicht sprechen“, sieht Alexander Bernhardt eher pessimistisch in die Zukunft des Amateur-Fußballs.
Stössl: „Kleingruppen-Training machbar“
Weil eben die Perspektiven fehlen. Auch SC Lockenhaus/Rattersdorf-Neo-Trainer Edi Stössl, der vor dem Jahreswechsel vom 1. Klasse-Verein ASK Weppersdorf zum 2. Liga Mitte-Klub wechselte, versteht die aktuellen Maßnahmen, die ein Training verhindern, nicht und gibt sich kritisch: „Ich bin der Meinung, dass sich der Herr Sportminister einmal für den Sport interessieren sollte. Er sollte mal nach Lösungen suchen, weil ich kann nicht nachvollziehen, warum man nicht in Kleingruppen trainieren kann. Jeder Fußballverein hat mindestens zwei Kabinen. Man könnte die Spieler aufteilen und in Kleingruppen ohne Körperkontakt trainieren lassen. Aber wenn die Regierung keine Lösungen sucht, wird sie auch keine finden.“
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