Fußball | 2. Klasse Mitte
SC Wiesen: „Es braucht Menschen mit Herzblut“
WIESEN (Oliver Frank). Der SC Wiesen galt bis zum Beginn der Corona-Krise als ein überragendes Erfolgsteam mit herzerfrischendem, teils mit wunderbarem Fußball. Die Krönung: Der Wintertitel vor exakt einem Jahr. Der Haken: Die Mannschaft um den freigestellten Trainer Peter Strodl war jedoch bestickt mit hochkarätigen Legionären und auswärtigen Spielern. Corona zwang den 2. Klasse Mitte-Klub jedoch zum Umdenken, machte der angesetzte Sparstift Ressourcen für eine nachhaltige Personalpolitik im Verein frei.
Neun Monate später ist das Prunkstück der Mannschaft die Quantität, baut der 74-jährige Klub im 22-köpfigen Kader auf 15 (!) einheimische Spieler – davon sind mehr als 70 Prozent der Spieler unter 25 Jahre. „Das ist unser neuer Weg“, betonte Neo-Trainer Dominik Gruber noch vor Saisonbeginn. Wodurch mit einer personell guten Perspektive die Nachhaltigkeit gepaart mit einer strukturellen Blutauffrischung die sportlichen Antreiber nach dem Vereins-Re-Start sind.
„Wir mussten uns neu orientieren“
Klubobmann Roman Pinter lieferte in seinem Weihnachts-Statement an Vereinsmitglieder, Spieler, Fans und Medien neben einem Jahresrückblick interessante Aussagen: „Es klingt ja immer ein wenig unglaubwürdig, wenn man zu Superlativen greift, aber ich denke, dass die abgelaufene Spielzeit bis zum coronabedingten Abbruch im Frühjahr zu den erfolgreichsten zählt. Danach wurde das öffentliche Leben durch den Corona-Virus stark eingeschränkt. Auch der SC Wiesen musste die geänderten Bedingungen zur Kenntnis nehmen und sich im Meisterschaftsbetrieb neu orientieren. Wir haben vorzugsweise auf einheimische Spieler und Trainer gesetzt.“
Und das mit Erfolg: Im BFV-Raiffeisen-Cup kam erst im Runde zwei gegen SC Kroatisch Minihof im Penaltyschießen das Out, davor eliminierte die Gruber-Elf in der ersten Runde 2. Liga Mitte-Klub ASK Kaisersdorf. In der 2. Klasse Mitte steht nach acht Runden Platz 10, ließen vor dem Liga-Stopp drei Niederlagen in Folge keine bessere Platzierung zu.
„Für Kinder fundamental wichtig“
„Dies ist trotz allem nur ein Aspekt des Vereinslebens, das aber auch unter sozialen Gesichtspunkten betrachtet werden sollte – und nicht nur unter sportlichen. Denn auch für Kinder und Jugendliche ist es fundamental wichtig, in das funktionierende soziale Gebilde unseres Sportvereines eingebunden sein zu dürfen. Um dies zu gewährleisten – und zwar über mehrere Jahre hinweg – braucht es Menschen und Unternehmen, die neben jeder Menge Herzblut auch andere Unterstützung miteinbringen“, sieht Roman Pinter große Verantwortung in der Pandemie und hofft, dass auch Gönner dem Verein weiterhin die Treue halten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.