"Die Arbeit muss einem Freude machen!"
Reinhold Woschitz ist gelernter Tischler und betreibt in Karl seit 1993 einen Holzfachhandel.
KARL (EP). "Meine Mutter wollte ja, dass ich den Maurerberuf lerne, weil man da mehr verdient. Ich wollte aber unbedingt Tischler werden, das war immer schon mein Traumberuf", erinnert sich Reinhold Woschitz. Mit 15 begann er eine Lehre in einer Möbelwerkstatt in Weingraben. "Damals wurden wir noch zu echten Tischlern ausgebildet, wir haben alles gemacht." Nach dem Bundesheer wechselte Woschitz zu Braun Möbel Lockenhaus, wo er einige Jahre arbeitete. Nach einem "Gastspiel" in Weppersdorf verschlug es den überzeugten Burgenländer nach Wien in eine Vollholzmöbeltischlerei. "Wir haben ausschließlich Massivmöbel hergestellt, die Firma hat damals schon nur mit Wachs und Öl gearbeitet."
Hochwertig
Die Leidenschaft für Massivmöbel blieb, nach der Rückkehr ins Burgenland betrieb Woschitz eine kleine Landwirtschaft und tischlerte nebenbei. Nach dem Erwerb des Meistertitels machte er sich mit Holz Woschitz selbstständig. Seit Jahren ist der Holzhandel Holz Woschitz Garant für hochwertiges Holz aus der Umgebung. Der Betrieb nimmt auf ökologische Standards Rücksicht. "Unser Holz wird sorgfältig ausgesucht und für den richtigen Verwendungszweck sortiert. Wir wählen auch dementsprechend die Lieferanten aus." Der Holzhandel sei inzwischen zwar das Hauptstandbein der Firma. "Wir nehmen aber gerne Tischlerei-Auftragsarbeiten an. Und auch wenn sich die Firma anders entwickelt hat: Meine Leidenschaft bleibt das Tischlern", so der Hobby-Biobauer.
Freude am Beruf
Der Stellenwert von Holz sei in den letzten Jahren gestiegen, freut sich Woschitz, den Lehrlingsmangel in seiner Branche bedauert er natürlich. Woschitz ist vierfacher Vater, die beiden Söhne arbeiten bereits im Betrieb mit, eine Tochter absolvierte die HTL in Mödling. Martin, der jüngere, hat Tischler gelernt, Sebastian absolvierte die HTL (EDV). "Martin übernimmt inzwischen die Auftragsarbeiten in der Tischlerei und wird die Meisterschule in Graz machen."
Die Chancen, dass die Kinder einmal die Firma übernehmen, stehen also gut. "Natürlich würde ich mich darüber freuen, das Wichtigste ist aber, dass die Kinder Freude haben an dem, was sie tun. Sie sollen ihr eigenes Ding machen und nicht nach meiner Pfeife tanzen müssen. Denn wenn der Beruf Freude macht, ist man immer erfolgreich."
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