Lutzmannsburg: Streit um Hoteleröffnung
Derzeit sorgen die Pläne eines Hotelprojektes der WiBAG als Betreiber der Therme Lutzmannsburg für Aufregung beim örtlichen Tourismusverbandes. Tourismus-Obm. Jürgen Rohrer hofft auf Einlenken, da er die Existenz einiger Privathotels bedroht sieht.
Therme ausgebaut
Im Zuge des Thermenausbaus im Vorjahr wurde einerseits das Thermenhotel neu eröffnet und andererseits der "Silent Dome", eine beliebte Ruhezone entfernt. Nun soll ein weiteres Hotel hinzukommen, das im Vorjahr von der WiBAG erworben, aber stillgelegen war.
"Die WiBAG wollte sich ein Jahr ansehen, wie sich die Besucherzahlen entwickeln und haben bereits 2012 erklärt, sollten die Eintrittszahlen nicht um 30.000 gesteigert werden, wolle man ein neues Hotel eröffnen, um die Thermengästezahlen zu erhöhen. Aufgrund der Umstände war dies nicht erreichbar und nun dürften diese Pläne umgesetzt werden. Diese bedrohen aber die privaten Unternehmer in der Gemeinde, die schon jetzt erhebliche Einbußen verzeichnen müssen", betont Rohrer.
Ruhegäste bleiben aus
Als Hauptgrund für schwächere Gästezahlen nennt Rohrer den Wegfall des Silent Domes. "Dieser war für viele Ruhesuchende ein hervorragender Rückzugsort. Dieser wurde nun für die normalen Thermenbesucher eliminiert und als Thermenhotel-Exklusivbereich adaptiert. Dadurch haben wir rund 40.000 Eintritte verloren. Gerade aber auch diese Ruhegäste sind es, die Wertschöpfung auch in der Region lassen - seien es Radtouren oder Buschenschankbesuche", schildert der Tourismusobmann.
Um die gewünschten 30.000 Eintritte mehr zu erreichen, müssten insgesamt 70.000 kompensiert werden, so Rohrer, da 40.000 Ruheeintritte wegfallen. "Familien mit Kindern konzentrieren sich auf die Therme, das Thermenhotel läuft deshalb auch sehr gut. Regionale Wertschöpfung außerhalb gibt es da aber nur bedingt", meint Rohrer.
„Eröffnung von Hotel wichtig“
Für Sonnenthermen-Geschäftsführer Wolfgang Stündl ist die Eröffnung des Hotels wichtig. "Entgegen anderer Wortmeldungen handelt sich nicht um ein neues, sondern bereits bestehendes Hotel. Wir haben es erworben, um es wieder auf Vordermann zu bringen. Für die Therme sind volle Betten von großer Bedeutung, da es einfacher ist Aufenthaltsgäste, als Tagesgäste zu erreichen und zu halten. Da ist aber auch notwendig, etwas zu tun, um attraktiv zu sein und zu bleiben", so Stündl, der auf eine wesentliche Marktveränderung hinweist, "Ruhesuchende würden weniger, darum haben wir uns auch auf das Thema Familie ausgerichtet."
Ein Beginn der Renovierung wäre für ihn so schnell als möglich notwendig. "Es ist aber eine Eigentümerentscheidung, darum kenne ich noch keinen fixen Termin. Fakt ist, wir brauchen die Betten, um den Thermenbetrieb entsprechend abzusichern. Davon profitieren auch die privaten Hoteliers. Einige, die sich nicht auf die Zielgruppe Familie umstellten, haben Probleme, dem Rest geht's gut", so der Geschäftsführer.
Rezar: WiBAG gefordert!"
SPÖ-Bezirksvorsitzender Peter Rezar sieht nun die WiBAG gefordert: "Es besteht Handlungsbedarf, um das Ziel 500.000 Gäste pro Jahr zu erreichen! Von WiBAG-Direktor Kast fordere ich daher professionelles Handeln gemeinsam mit allen Playern in der Region. Wobei auch die Zahl der Übernächtigungen um 10 Prozent gesteigert werden muß“, erklärte Rezar.
Die derzeitige Diskussion schade dem Standort Lutzmannsburg wie der gesamten Tourismusregion. Arbeitsplätze seien gefährdet, so der Landesrat. „Gerade die enormen Investitionen von öffentlichen Geldern im Mittelburgenland müssen nachhaltige Erfolge bringen und nicht unnötige Diskussionen“, erklärte Rezar.
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