Triumph-Arbeitsstiftung ausverhandelt
Gewerkschaft ist mit Ergebnis zufrieden, Land unterstützt Mitarbeiterinnen mit 1.200 Euro.
Betriebsrat und Gewerkschaft verhandelten Sozialplan für gekündigte Triumph-Näherinnen aus. Betroffen sind auch 45 Mitarbeiterinnen in Oberwart.
„Gemeinsam mit dem Betriebsrat haben wir versucht, das Bestmögliche für die betroffenen Triumph-Näherinnen aus Oberpullendorf und Oberwart zu erreichen. Mit dem Ergebnis, dass sie nun eine Perspektive für die Zukunft haben und einen finanziellen Polster bis zum nächsten Arbeitsverhältnis“, erklärt Andreas Horvath, Sekretär der PRO-GE im Burgenland.
Gemeinsam mit den Betriebsrätinnen führte Horvath mit Unternehmensvertretern mehr als zwei Monate konstruktive Verhandlungen, bei denen die Forderungen der ArbeitnehmerInnenseite mehrheitlich durchgesetzt werden konnten. Der Sozialplan beinhaltet einerseits eine finanzielle Abgeltung und andererseits die Arbeitsstiftung, die den Betroffenen eine Neuqualifizierung ermöglicht. "Es wurde bei jeder betroffenen Näherin auf das soziale Umfeld, wie etwa Versorgungspflichten, Rücksicht genommen. Gestartet wird die Arbeitsstiftung mit 1. November 2013. Schon im Juni wurde mit einer Berufsorientierungsphase begonnen", so Horvath.
Die Arbeitsstiftung wird von fast 80 Betroffenen in Anspruch genommen. Zusätzlich zu den Beiträgen, die die Firma zu leisten hat, wird das Land Burgenland einen Beitrag von 1.200 Euro pro Arbeitnehmerin für Kursmaßnahmen leistet. Über diese Tatsache zeigt man sich in der PRO-GE Burgenland äußerst erfreut.
„Eines hat das Beispiel von Triumph ganz klar gezeigt. Wir konnten zwar die Standorte nicht retten, aber durch die Anwesenheit von Betriebsrat und Gewerkschaft in diesen Betrieben war es möglich, einen Sozialplan zu verhandeln. Ohne ArbeitnehmerInnenvertretung wären Verhandlungen gar nicht möglich gewesen“, so Horvath.
Land unterstützt Arbeitsstiftung
Nachdem in der vergangenen Woche von Arbeitnehmervertretung und Unternehmen ein Sozialplan für die gekündigten Triumph-Mitarbeiterinnen unterzeichnet wurde, liegt nun ein Konzept für eine Arbeitsstiftung vor. „Das Land Burgenland wird die entlassenen Mitarbeiterinnen mit 1.200 Euro unterstützen“, sagte Soziallandesrat Dr. Peter Rezar.
120 Personen haben Interesse an Kursen und Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen der Stiftung angemeldet. 76 der gekündigten Triumph-Näherinnen kommen aus dem Burgenland, 39 aus Niederösterreich und fünf aus der Steiermark. Die Mittel für die Stiftung, die das Unternehmen zur Verfügung stellt, könnten im Einzelfall nicht ausreichen.
Im Regelfall finanzieren die Länder oder der Bund Sozialpläne von Betrieben, die aus rein unternehmensstrategischen Gründen Produktionsanlagen zusperren, nicht. „Im Fall der Triumph-Näherinnen hat das Land Burgenland sofort entschieden, den Arbeitnehmerinnen zu helfen“, unterstrich Rezar.
„Daher wird jeder der ehemaligen Mitarbeiterinnen von Triumph mit bis zu 1.200 Euro für Kursmaßnahmen unterstützt.“ Die Steirerinnen, die im Triumph-Werk in Oberwart ihren Job verloren haben, erhalten ebenfalls diese Förderung. Das hat LH-Stv. Siegfried Schrittwieser zugesagt.
Die ehemaligen Mitarbeiterinnen der Standorte in Niederösterreich – Aspang und Wr. Neustadt – erhalten vom Land Niederösterreich den Stiftungs-Bonus nicht.
„Für uns war von Anfang an klar, daß wir die ehemaligen Triumph-Mitarbeiterinnen in ihrer schwierigen Situation nicht in Stich lassen. Aus diesem Grund hatten wir seit April des Jahres ständig Kontakt zu den Gewerkschaften und waren über alle Verhandlungsschritte informiert. Das Burgenland unterstützt Arbeitnehmerinnen, die in der Finanz- und Wirtschaftskrise in Job verlieren so gut wie nur möglich“, sagte der Landesrat abschließend.
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