Unsere Familienbetriebe, Apotheke Deutschkreutz: seit 52 Jahren in Familienhand
Die Apotheke zum Heiligen Geist gibt es bereits seit 180 Jahren
DEUTSCHKREUTZ (EP). Das Leben in einer typischen Landapotheke begann für Dieter Schmid, dem jetzigen Besitzer, sehr früh. Denn 1965 haben die Eltern des dreifachen Familienvaters die Apotheke von Maria Göllner gekauft.
"Das Berufsleben meiner Mutter und meine Kindheit waren eng miteinander verknüpft. Ich habe von Beginn an erlebt, was es heißt, Tag und Nacht für die Nöte der Menschen da zu sein und keine 40-Stunden Woche mit freien Wochenenden genießen zu können."
Institution
Für Dieter Schmid war es nicht von Anfang klar, dass er die Apotheke einmal übernehmen würde. "Es war nicht so, dass ich schon als Zehnjähriger gesagt habe, ich werde jetzt Apotheker." Die Eltern ließen ihn frei wählen, und so entschied sich Dieter Schmid für ein Studium der Elektronik. "Aber dafür hätte ich Geometrie nachmachen müssen, deshalb bin ich auf die Hauptuni gegangen und habe angefangen Pharmazie zu studieren", so der 52-Jährige, der auch Präsident der burgenländischen Apothekerkammer ist und sich als solcher unter anderem für den Erhalt der Landapotheken einsetzt. "Den Sorgen und Nöten der kleinen Landapotheken gilt mein besonderes Augenmerk. Ich bin davon überzeugt, dass die Vor-Ort-Apotheke die niederschwelligste Institution des Gesundheitswesens ist. Sie ist unverzichtbar, weil eine effiziente Arzneimittelversorgung mit kompetenter, persönlicher Beratung und Betreuung verbunden ist. Und dazu stehen mein Team und ich hundertprozentig."
Erst vor kurzem wurde im Beisein zahlreicher Festgäste, darunter die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Mag.pharm.Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, LR Mag. Darabos und Bürgermeister Manfred Kölly, sowie mit Freunden und der Bevölkerung von Deutschkreutz das 180-jährige Jubiläum der Apotheke gefeiert.
Vertrauensbasis
"Ich habe mich bereits während meiner Studienzeit für die Anliegen meiner Kollegen eingesetzt und standespolitische Arbeit kennen gelernt. Dieses Engagement hat mir erstens meine Frau – sie ist Internistin – eingebracht und zweitens war es naheliegend, dass ich auch weiterhin in der Standesvertretung aktiv werden wollte." Seit 2016 ist Mag. Dieter Schmid Landesgruppenobmann des Apothekerverbandes, in weiterer Folge wurde er Präsident der burgenländischen Apothekerkammer. Die Vor- und Nachteile der Selbstständigkeit sind schnell erklärt: "Man muss schon die Liebe zum Beruf haben. Um 16.00 Uhr Schluss, das geht eben nicht, man ist ständig für die Bevölkerung da." Man sei eine Apotheke zum Angreifen. "Titel hin oder her: Ich bin stolz auf die Vertrauensbasis, die ich mit den Menschen hier habe. Denn diese muss man sich in gewisser Weise erkämpfen."
www.meinbezirk.at/bgld/familienbetriebe
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.