Wertvolle Ersthilfe im echten Notfall
First Responder sind professionelle Ersthelfer des Roten Kreuzes und als solche rund um die Uhr einsatzbereit.
OBERPULLENDORF (EP). Hannes Gilschwert ist einer von 54 First Respondern im Bezirk Oberpullendorf und hauptberuflich beim Roten Kreuz, Bezirksstelle Oberpullendorf, tätig.
Rasche Erstversorgun
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Der 29-Jährige ist gelernter Schlosser, er entschloss sich nach seiner Zivildienstzeit zur Ausbildung zum Sanitäter. "Ich habe damals gemerkt, das ist genau das, was ich immer schon machen wollte." Als Sanitäter ist er tagtäglich mit dem Rettungswagen im Einsatz, als First Responder ist er freiwillig und in seiner Freizeit unterwegs. 372 First Responder Einsätze gab es 2015 im Bezirk, Gilschwert bewerkstelligte noch in seiner Zeit als Freiwilliger in einem Jahr über 40 Einsätze.
Am prägendsten sei ein Einsatz gewesen, wo ein 32-Jähriger einen Herz-Kreislauf Stillstand bei einem Begräbnis erlitt. "Es war ein skurriler Einsatz: Ich musste den Patienten quasi neben dem offenen Grab reanimieren." Der Einsatz ging gut aus, der Mann überlebte unter anderem dank der raschen Erstversorgung vor Ort.
Immer dabei
First Responder sind ausgebildete Rettungssanitäter, sie werden von der Landessicherheitszentrale gleichzeitig mit dem Notarztwagen oder Hubschrauber per SMS alarmiert und treffen in der Regel innerhalb weniger Minuten am Notfallort ein. "Sie leisten Erste Hilfe und überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bestmöglich", so Vizepräsidentin Angela Pekovics, MAS MSc vom Roten Kreuz Oberpullendorf.
Das Handy ist daher zum ständigen Begleiter von Hannes Gilschwert geworden. "Egal ob am Fußballplatz, in der Kirche oder beim Einkaufen – wenn ich alarmiert werde, lasse ich alles liegen und stehen und fahre los." Der Notfallrucksack und Defibrillator sind immer im PKW mit dabei.
Red Cross Wein
Die First Responder des Roten Kreuzes leisten ihre Arbeit ehrenamtlich und unbezahlt in ihrer Freizeit, auch das Rote Kreuz erhält für diese Leistung keine finanzielle Abgeltung. Ausrüstung und Fortbildungen werden über Spenden finanziert. "Besonders die Anschaffung von Defibrillatoren ist ohne Unterstützung von Spendern nicht möglich, wir haben das Glück, dass es im Bezirk viele Firmen, Blaulichtorganisationen und Menschen gibt, die uns unterstützen. Auch der Erlös aus dem Verkauf des Red Cross Weines kommt zur Gänze der Anschaffung von First Responder Rucksäcken zugute."
Ehrenamtlich
Auch Rot Kreuz Bezirksstellenleiter Franz Stifter ist stolz auf die Ersthelfer. "Dieses Service wird vom Roten Kreuz unentgeltlich angeboten – weil wir den Bedarf sehen, und sehen, was es in der Praxis bringt. Schließlich geht es darum, die Bevölkerung bestmöglich zu versorgen, das ist unser Auftrag. Natürlich wäre das alles ohne das ehrenamtliche Engagement unserer Mitarbeiter nicht möglich."
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