Frauen sind die besseren Brillenkäufer
Das zeigt die Spectra-Analyse des österreichischen Brillenmarktes 2017.
BURGENLAND. Frauen tragen häufiger Sehbehelfe und geben mehr für sie aus. Die Beliebtheit von optischen Sonnenbrillen ist so hoch wie noch nie, vor allem bei Männern. Die kaufkräftigste Zielgruppe aber sind die Senioren, berichtet die Burgenländische Landesinnung der Augenoptiker / Optometristen.
56 % der Frauen sind Brillenträger
Wenn es um die Sehschärfe geht, sind Frauen eindeutig engagierter als Männer. Etwa die Hälfte der Österreicher trägt Brillen ergab eine Analyse des Marktforschungsinstituts Spectra zum Brillenmarkt 2017. 56 Prozent der Frauen sind Brillenträger, hingegen nur 46 Prozent der Männer. Frauen geben für ihre Sehbehelfe auch mehr aus als Männer und zwar um durchschnittlich 47 Euro pro Brille mehr.
„Das passt zu unserer Beobachtung, dass Frauen häufiger zur Kontrolle ihrer Sehschärfe zu uns kommen“, schildert Josef Riegler, Burgenländischer Landesinnungsmeister der Augenoptiker / Optometristen. „Nicht nur das, oft sind sie es, die dafür sorgen, dass ihre männlichen Partner und Verwandten zur Kontrolle gehen. Hier wären Männer gefordert, sich öfter selbst um die Überprüfung ihres Sehvermögens zu kümmern, um eine Verschleppung von potenziellen Problemen zu vermeiden!“ Gleich ist bei Männern und Frauen das Trageverhalten: Etwa die Hälfte der Brillenträger nutzt die optische Brille ständig, die andere Hälfte nur gelegentlich.
1,4 Millionen Brillen
Immerhin ein Viertel der Brillenträger – rund 950.000 Menschen ab 16 Jahren – hat sich in den vergangenen 12 Monaten eine Neubrille gekauft. Insgesamt haben die Österreicher 2017 rund 1,4 Millionen Brillen, inklusive optischer Sonnen- und Zweitbrillen erstanden. Pro Stück haben sie durchschnittlich 307 Euro ausgegeben.
Der Anteil der Brillenträger steigt dabei mit dem Alter. Bei den über 60-Jährigen sind es bereits 77 Prozent. Auch die Bereitschaft, Geld für Sehbehelfe auszugeben, steigt mit dem Alter. Über 60-Jährige geben durchschnittlich mehr als doppelt so viel pro Stück aus ( 413 Euro) wie 16- bis 29-Jährige (210 Euro).
Riegler analysiert: „Das liegt an ihrem verfügbaren Budget und ihrem Qualitätsbewusstsein, aber natürlich auch daran, dass sie die größte Käuferschicht für Gleitsichtbrillen sind.“ Gleitsichtbrillen kosten durchschnittlich 543 Euro, Ein-Stärken-Brillen dagegen 195 Euro. Die Entwicklung zeigt auch für die nächsten Jahre weiter nach oben: Senioren gaben 2017 deutlich mehr pro Stück aus als im Vorjahr.
Rekordzahlen bei optischen Sonnenbrillen
Die Zahlen belegen, dass Österreicher die Wichtigkeit einer guten optischen Sonnenbrille erkannt haben. „Wir Augenoptiker und Optometristen haben ebenso wie die Ophthalmologen in den vergangenen Jahren stetig darüber informiert, welche schädlichen Auswirkungen UV-Licht auf die Augen hat. Mittlerweile hat die Brillenindustrie bei vielen Modellen und Produkten die Schutzfunktion erhöht: Die Brillengläser blockieren UV-Strahlen von bis zu 400 nm und decken damit den potenziell gefährlichen Bereich komplett ab. Diese Schutzfunktion wird von den Kunden auch verlangt“, so Riegler.
Das schlägt sich in den Spectra-Zahlen nieder. 23 Prozent der Österreicher besitzen bereits eine optische Sonnenbrille. Bei den Zweitbrillenverkäufen der letzten 12 Monate sind die optischen Sonnenbrillen mit 39 Prozent gegenüber Reserve-, Computer- und Sportbrillen die großen Gewinner: Im Vorjahr machten sie erst 35 Prozent der Zweitbrillenverkäufe aus. Auch die Verkaufszahlen stiegen im Vorjahr um 1.800 Stück auf rund 227.400 Sonnenbrillen. Pro Stück haben die Österreicherinnen durchschnittlich 196 Euro ausgegeben.
Interessanterweise sind hier die Männer aktiver. Insgesamt 18 Prozent von ihnen haben in den vergangenen 3 Jahren eine optische Sonnenbrille gekauft, dagegen nur 15 Prozent der Frauen. Riegler: „Mit Sicherheit lässt sich das natürlich nicht begründen. Erfahrungsgemäß haben aber Sonnenbrillen für Männer einen höheren Wert als Modeaccessoire als die normale optische Brille. Das ist bei Frauen nicht unbedingt der Fall.“
Anteil der Gleitsichtbrillen steigt stetig
Die Alterung der Bevölkerung mache sich auch bei den Brillenverkäufen deutlich bemerkbar. Mittlerweile besteht fast ein Drittel (32 Prozent) der in den vergangenen 12 Monaten gekauften Brillen aus Gleitsichtbrillen. Das bedeutet ein Plus von 5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Jüngere Menschen zwischen 16 und 29 Jahren haben dagegen vor allem bei Zweitbrillen, also optischen Sonnenbrillen, Computerbrillen und Reservebrillen, in den vergangenen 12 Monaten verstärkt zugeschlagen (19 Prozent statt 16 Prozent im Vorjahr).
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