Interview der Woche
Bezirkshauptmann Peter Bubik will einiges bewegen

Foto: Michael Strini
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Neo-Bezirkshauptmann Peter Bubik stellte sich den Fragen der RegionalMedien.

OBERWART. Der 59-jährige Stegersbacher Peter Bubik ist seit 1. Juli 2022 neuer Bezirkshauptmann in Oberwart. Im BezirksBlätter/MeinBezirk.at-Interview berichtet er über Ziele und Herausforderungen.

MeinBezirk.at: Was haben Sie bisher beruflich gemacht?
Peter Bubik: Ich bin gebürtiger Stegersbacher. Nach der Schule in Fürstenfeld studierte ich in Graz. Ich bin Jurist und war zwischenzeitlich auch im Büro von Landesrätin Dunst und LH Hans Niessl tätig. Ich leitete über viele Jahre das Anlagenreferat für den Gewerbebereich in der Bezirkshauptmannschaft Hartberg und war zuletzt als Bezirkshauptmannstellvertreter tätig.

Was waren die wichtigsten Projekte in Hartberg?
Wir haben es geschafft, dass es im Bau- und Gewerberecht nur noch einen Ansprechpartner für Bescheide gibt. In Hartberg haben wir das 1999 umgesetzt, danach wurde es in der Steiermark gängige Praxis. Ich muss sagen, das haben wir uns ein wenig vom Burgenland abgeschaut. Ich denke, dieser Ansatz ist auch für andere Bereiche möglich.

Wie kam es dann zum Wechsel nach Oberwart?
Das lag am Angebot. Bezirkshauptmann zu sein, war schon immer ein Traum. In Hartberg hat sich dieser nicht erfüllt, nun hat sich die Chance in Oberwart ergeben und ich habe sie genutzt. Ich möchte als Bezirkshauptmann in Pension gehen, ich bin jetzt für fünf Jahre bestellt und würde dann gerne noch ein Jahr dran hängen.

Wie waren die ersten Eindrücke in der neun Funktion?
Sehr positiv. Mit den Mitarbeitern funktioniert es sehr gut. Wir haben aktuell etwa 90, davon sind 80 Prozent Frauen. Sie zeigen sich für neue Ideen aufgeschlossen und es gab schon gute Gespräche für die Umsetzung neuer Ideen. Natürlich waren die ersten Tage auch wichtig, um die neue Situation kennenzulernen. Ich habe schon Gespräche mit handelnden Personen im Bezirk geführt - wie Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer und auch Bürgermeister. Dabei hatte das Gefühl, dass alle das Beste für den Bezirk wollen und deshalb auch an einem Strang ziehen. Ich bin überall auf offene Ohren gestoßen.

Gibt es bestimmte Bereiche, die besondere Herausforderungen darstellen?
Wie gesagt, möchte ich strukturell Dinge verändern und optimieren. Es gibt sicher einige Bereiche, in denen eine Verbesserung im Ablauf positive Effekte für alle Beteiligten bringen. Da bin ich auch zuversichtlich, dass wir es gemeinsam so hinbekommen, dass alles zufrieden sind. Eine besondere Herausforderung ist die Suche nach einem Amtsarzt. Derzeit haben wir glücklicherweise einen guten Mann aus Güssing, der Oberwart mitbetreut. Dennoch muss es natürlich Ziel sein, dass wir in Oberwart einen eigenen finden. Es ist in dem Bereich aber ähnlich schwierig wie bei den praktischen Ärzten - vor allem ohne Hausapotheke.

Welche Aufgaben hat ein Amtsarzt?

Ein Amtsarzt erstellt behördliche medizinische Gutachten und stellt so eine ärztliche Expertise zur Verfügung. Auch wenn er funktionell der Behörde unterstellt ist, ist er in seiner Tätigkeit weisungsfrei. Das ist auch gut so. Zuletzt musste er einen Affenpockenfall, den bisher einzigen im Bezirk, bestätigen.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin der Meinung, dass ich den Animateur spielen muss und die Mitarbeiter aktiv zu motivieren. Es ist meine Aufgabe, die Rahmenbedingungen und somit richtigen Voraussetzungen zu schaffen, damit sich die Mitarbeiter wohlfühlen und gerne im Job arbeiten. Dann sind sie auch motiviert. Es ist die Aufgabe einer Führungskraft, die Mitarbeiter mitzunehmen. Ich bin überzeugt, dass jeder happy ist, wenn er am Abend sagen kann, heute habe ich wieder etwas geschafft. Damit ist die Motivation bereits gegeben.

Foto: Michael Strini

Eine besondere Herausforderung ist auch die Corona-Pandemie. Wie ist die aktuelle Situation für die Behörde?
Die Lage ist derzeit wieder angespannter, aber noch nicht so extrem wie im Jänner oder Feber. Das große Problem ist, dass wir als Behörde strukturell nicht vorbereitet waren. Früher gab es solchen Personalbedarf für einen Bereich nicht. Wir haben nunmehr Teams gegründet, um die Anfragen auf mehrere Schultern zu verteilen. Das lässt sich nur gemeinsam bewältigen und kann nicht auf eine bestimmte Abteilung abgewälzt werden. Im September wird in Eisenstadt ein zentraler Pool für Covid eingerichtet. Ich rechne aber damit, wenn die Zahlen weiter steigen, dass wieder ein Teil an die Bezirkshauptmannschaften delegiert wird und wir uns dann wieder damit beschäftigen müssen - ohne jedoch dafür zusätzliche Mitarbeiter zu bekommen. Umso wichtiger ist es, dass wir rechtzeitig die Rahmenbedingungen schaffen, die Last aufteilen zu können. Das hat in Hartberg gut funktioniert und wird sicher auch in Oberwart so sein.

Vielleicht noch ein paar persönliche Informationen als Abschluss?
Ich bin ein waschechter Burgenländer, geboren in Güssing und wohnhaft in Stegersbach. Viele meinen aber, ich klinge aufgrund meiner langen Zeit in Graz und Hartberg eher wie ein Steirer als ein Burgenländer. Ich wurde Ende Juni 59, in der gleichen Woche Opa und zum Bezirkshauptmann bestellt. Die Freizeit verbringe ich mit meiner Familie und gerne auch im eigenen Garten. Ich habe zwei Töchter.

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