Täter zehnfach vorbestraft
Drei Jahre Haft für Diebstähle auf Friedhöfen

- In Handschellen ging es für einen angeklagten Dieb ins Landesgericht Eisenstadt und zurück zu seiner Zelle.
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Zehn Vorstrafen, mehrere Jahre Gefängnis – und kein bisschen Weise … Schlussfolgernd aus der Tatsache, dass der Serien-Täter und Vater dreier minderjähriger Kinder nun neuerlich vor Gericht stand. Wegen Diebstählen auf vier Friedhöfen, insgesamt mehr als 50 Fakten und einem Schaden von rund 50.000 Euro.
BEZIRK OBERWART. Seinen bevorstehenden Geburtstag im Dezember sowie Weihnachten und Silvester wird der Mann, Anfang 30, nicht im Kreise seiner Familie, sondern in einer Zelle verbringen. Denn nach seinem Prozess ging es in Handschellen wieder zurück ins Gefängnis. Doch, der Reihe nach.

- Der Beschuldigte zeigte sich im Prozess geständig.
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Tatort: Friedhöfe
Die Staatsanwältin warf dem per europäischen Haftbefehl gesuchten und vor einigen Monaten verhafteten Ungarn vor, gemeinsam mit einem – wie berichtet – bereits zu 20 Monaten Haft verurteilten Komplicen Grabraub an 48 Ruhestätten begangen zu haben. Und zwar in den südburgenländischen Friedhöfen Oberwart und Pinkafeld sowie im angrenzenden steirischen Pinggau und Rohrbach an der Lafnitz.
Beute: Statuen, Kreuze, Vasen ...
Bei der Diebestour wurden Marienstatuen, Kreuze, Vasen, Schalen und etliche Gegenstände aus Kupfer entwendet. Von seinem Komplicen, übrigens eine weitläufige Verwandtschaft des Angeklagten, dann in Ungarn verkauft und zu Geld gemacht.

- Zur zehnten Vorstrafe des Ungarn fügt sich nun eine elfte Verurteilung.
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Der Beschuldigte gab im Landesgericht Eisenstadt zu, dass er für seine „kriminelle Hilfe“ rund 250 Euro erhalten habe. Zeigte sich im Saal 6 zu all den Vorwürfen geständig, meinte aber: „Eigentlich habe ich nur beim Abtransport der Beute geholfen oder an den Tatorten Schmiere gestanden. Abgeschraubt, herunter getreten oder abgebrochen habe ich selbst nichts!“
"Schmiere gestanden"
Als Motiv für die Diebstähle führte der Mann seine schlechte finanzielle Situation an. Die ist aber schwer nachvollziehbar, verfügt der Angeklagte – laut eigenen Angaben – über zwei Autos, zwei Einfamilienhäuser und eine Eigentumswohnung. Zudem ist er im Familienunternehmen, einem Hotel-Betrieb, mit 47 Prozent als Gesellschafter beteiligt und gänzlich schuldenfrei.

- Der "gerichtserfahrene" Beschuldigte auf dem Weg zu seinem nächsten Prozess.
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Sehr speziell auch der Leumund des Ungarn, der seit 2013 mit dem Gesetz in Konflikt steht, insgesamt zehn Vorstrafen aufweist und bereits mehrjährige Haftstrafen verbüßen musste. Die Urteile aus seinem Heimatland sowie eine Strafe vom Landesgericht Eisenstadt aus dem Jahre 2019 gründeten sich fast immer auf Diebstähle.
Drei Jahre Gefängnis
Wegen der Rückfälligkeit und seiner „kriminellen Laufbahn“ verurteilte ein Schöffensenat unter der Leitung von Richterin Doris Halper-Praunias den scheinbar unbelehrbaren Angeklagten zu insgesamt drei Jahren Gefängnis. Der Ungar akzeptierte den Spruch, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Nicht rechtskräftig.
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