Schandorf
Dreisprachiges Pflegekompetenzzentrum Schandorf eröffnet
Das Pflegekompetenzzentrum in der Gemeinde Schandorf ist das erste dreisprachig geführte Altenwohn- und Pflegeheim im Burgenland mit den Sprachen Deutsch, Kroatisch und Ungarisch.
SCHANDORF. Begonnen hatte die Planung bereits in den 1990er Jahren, danach hat es aber noch lange gedauert, bis 2019 Schandorf endlich den Zuschlag für das Projekt bekam. Der Spatenstich für das neue Pflegekompetenzzentrum am alten Sportplatz in Schandorf erfolgte Anfang Jänner 2020 mit der OSG als Bauträger. Das Gebäude wurde von der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft errichtet und wird vom Arbeitersamariterbund Burgenland betrieben.
Beim Neubau handelt es sich um ein einzigartiges Projekt, mit dem weitere Jobchancen im Pflegebereich geschaffen und neue Perspektiven für die ältere Generation in der Region eröffnet werden. Es handelt sich um das erste dreisprachige Altenwohn- und Pflegeheim des Landes mit bis zu 66 Betreuungsplätzen.
Offizielle Eröffnung
Seit einigen Wochen in Betrieb wurde das dreisprachige Pflegekompetenzzentrum in Schandorf am Freitagnachmittag, 26. Mai, von LH Hans Peter Doskozil, Soziallandesrat Leonhard Schneemann sowie Arbeiter Samariter Bund-Präsident Franz Schnabl, OSG-Direktor Alfred Kollar, ASB-Geschäftsführer Andreas Balog, Bgm. Bernhard Herics und SoWo-Geschäftsführer Gerald Goger (So Wohnt Burgenland GmbH) eröffnet. Begleitet wurde diese vom Tamburizzaorchester Schandorf. Die feierliche Segnung nahm Pfarrer Branko Kornfeind vor.
LH Hans Peter Doskozil: "Das neue Pflegekompetenzzentrum in Schandorf ist in seiner Form und Ausprägung einzigartig im Burgenland und bietet einen großen Mehrwert für die Region."
„Durch den dreisprachigen Betrieb wird der Vielfalt und den Volksgruppen des Burgenlandes auch im Bereich der Altenpflege Rechnung getragen. Vor allem im Burgenland ist der Bevölkerungsanteil der Burgenlandkroaten und Ungarn hoch, im Alter erinnern sich die Menschen gerne an ihre Muttersprache zurück, daher trägt dieser Schwerpunkt enorm zur Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner bei“, so Doskozil.
66 Pflegeplätze
Das Pflegekompetenzzentrum bietet Platz für 60 Langzeit- und bis zu 6 Kurzzeitpflegeplätze. Es handelt sich dabei um ein "Haus der 4. Generation", das auf fünf Wohngruppen zu jeweils zwölf Bewohnerinnen und Bewohnern basiert. Durch die Ausgestaltung in Wohngruppen erhält die Pflegeeinrichtung einen dörflichen Charakter mit zentral gelagerten allgemeinen Flächen, die als Treffpunkte und Begegnungsorte für die Bewohnerinnen und Bewohner dienen.
„Mit dem neuen Pflegekompetenzzentrum setzen wir einen Impuls für den Arbeitsmarkt, es wurden rund 50 zusätzliche Arbeitsplätze im Bereich Pflege und Betreuung geschaffen, es ist ein großer sozialer und auch wirtschaftlicher Erfolg in der Region", so Doskozil.
8,5 Mio. Euro Projekt
"Wir haben insgesamt rund 8,5 Mio. Euro bei diesem Projekt investiert! Nahezu die Gänze des Bauvolumens floss durch Aufträge in die heimische Wirtschaft. Wir bauen burgenländisch, das ist für uns selbstverständlich - auch bei diesem Projekt! 12 Plätze des Altenwohn- und Pflegeheimes sind so ausgestattet, dass sie im Bedarfsfall auch für Menschen mit Beeinträchtigungen genutzt werden können. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt umsetzen konnten", sagt OSG-Obmann Alfred Kollar.
Betrieben wird das Pflegekompetenzzentrum durch die Samariter Bund Burgenland GmbH, die 2005 gegründet wurde. Die Planung erfolgte durch die BPM Bauprojektmanagement Ges.m.b.H, die Nutzfläche beträgt insgesamt 4.700 Quadratmeter, die verbaute Fläche 2.273 Quadratmeter.
"Es war ein Kraftakt, der gelungen ist. Für die Gemeinde bringt das Pflegekompetenzzentrum einen großen Mehrwert. Wir bekommen über 60 Hauptwohnsitzer hinzu, das sind fast ein Fünftel der Bevölkerung in Schandorf. Es entstanden auch etwa 30 Arbeitsplätze, zudem steigt die Wertschöpfung in der Gemeinde. Das dreisprachige Konzept ist zudem etwas Besonderes", freut sich Bgm. Bernhard Herics.
Pflegestützpunktmodell
Im Burgenland gibt es aktuell 44 Altenwohn- und Pflegeheime mit insgesamt 2.300 Betten, davon 22 Kurzzeitpflegeplätze und 40 Plätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Außerdem bieten 26 Seniorentageszentren von Montag bis Freitag insgesamt 207 Betreuungsplätze für die ältere Generation im Burgenland, diese werden mit den Pflegestützpunkten weiter ausgeweitet.
LR Leonhard Schneemann: "Neben diesen Angeboten in der stationären und mobilen Pflege ist und bleibt das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige als Option für die Pflege daheim ein wichtiger Meilenstein, der im Burgenland umgesetzt wurde.“
„Mit dem neuen Pflegestützpunktmodell gehen wir einen weiteren, innovativen Weg, der den Mittelbau der Pflege abdeckt. An einem zentralen Ort werden künftig betreute Wohnformen für die ältere Generation, Seniorentageszentren, Hauskrankenpflege und Pflege- und Sozialberatung zusammengefasst und somit zum Ort der Zusammenkunft für ältere Generationen."
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