Erster Zivilschutztag in Günseck

- Spektakulär war eine Schauübung "Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person".
- hochgeladen von Peter Seper
GÜNSECK (ps). „Wir wollen nicht Panik verbreiten, nur aufrütteln und zum Nachdenken anregen“, so Bgm. Christian Pinzker, ein umsichtiger Gemeindechef und Vorreiter im Bereich Zivilschutz. Vor wenigen Monaten begrüßte er Fach-Experten zum Startworkshop „Blackout“ im Gemeindezentrum Günseck. Am letzten Samstag veranstaltete die Gemeinde Unterkohlstätten gemeinsam mit der Feuerwehr Günseck den ersten Zivilschutztag im Vereinslokal in Günseck.
Ein informatives Programm mit diversen Vorträgen zu den Themen "Blackout", Vorsorgemaßnahmen, Krisensammelzentrum bis hin zu Maßnahmen der Gemeinde und Sicherheit. "Zivilschutz geht uns alle an". Der Besuch und die Eröffnung dieses Zivilschutztages durch LH-Stv. Johann Tschürtz und LAbg. Doris Prohaska zeigt die Wertschätzung dieses brisanten Themas.
Praktische Erfahrungen
Sehr interessiert zeigten sich die zahlreichen Besucher bei praktischen Übungen im Umgang mit einem Defibrillator sowie mit der Handhabung eines Feuerlöschers bei Fettbrand. Informationen zu richtigen Bevorratung mit Lebensmitteln, Treibstoff, ect., gaben Walter Hofer vom burgenländischen Zivilschutzverband und die Feuerwehr Günseck.
Spektakulär war eine abschließende Schauübung "Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person", durchgeführt von den Feuerwehren der Gemeinde Unterkohlstätten gemeinsam mit dem Roten Kreuz Oberwart.
Blackout
„Es soll nicht passieren, aber es kann unverhofft zu einem europaweiten Strom- und Infrastrukturausfall - sprich Blackout - kommen. Auf dieses Szenario, den Tag X, wollen wir vorbereitet sein“, so der umsichtige Bürgermeister. Gemeinsam mit Siegfried Klein, einem kompetenten Fachmann vor Ort, informierte Pinzker seine Bevölkerung und diskutierte mit den Interessierten darüber.
Nichts geht mehr ohne Strom
Beim "Blackout" ist ohne jegliche Vorwarnung innerhalb weniger Sekunden ein zeitgleicher Ausfall der Stromversorgung in weiten Teilen Europas zu erwarten. Die vollständige Wiederherstellung der Stromversorgung kann Stunden, wenn nicht sogar Tage dauern.
Unser tägliches Leben ist völlig von der Stromversorgung abhängig, ohne Strom geht kein Handy, kein Internet, keine Gas- oder Fernwärme-, Öl- bzw. Zentralheizung, kein Bankomat, keine Tankstelle, keine Ampeln und sogar das Wasser hört auf zu rinnen. Ohne Telekommunikation und Logistik zerfällt die Gesellschaft.
Wie können wir uns auf dieses Szenario vorbereiten?
Die Message des Vortrages kann nur heißen: "Wie können wir mit einfachen Maßnahmen in unserer Gemeinde die Bevölkerung auf ein "Blackout-Szenario" vorbereiten?" so Bgm. Pinzker. "Auch wenn der Strom wieder da ist, sind tage- wenn nicht wochenlange Versorgungsengpässe zu erwarten - daher ist es enorm wichtig, sich ausreichend selbst zu versorgen", so Siegfried Klein.
Neben dem Basisvorrat an Lebensmittel und Wasser sollten auch regelmäßige Medikamente und eine Hausapotheke, sowie Radiobatterien, warme Winterkleider und ein Schlafsack im Haus sein. Wenn eine Campingausrüstung vorhanden ist, kann auch gekocht und Getränke warm gemacht werden. Die Nothygiene muss aufrecht erhalten werden - Brauchwasser in Kanistern für die WC-Spülung wäre sinnvoll. Sind Familienmitglieder in der Schule, in der Arbeit, usw., muss die Familienzusammenführung organisiert werden. Dafür wäre auch ausreichend Treibstoff notwendig.
Die Gemeindeinfrastruktur sollte für Kriseneinsätze gerüstet sein, z.B. genügend Treibstoff auf Lager, um auch Notstromaggregate betreiben zu können.
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