Gerhard Baumgartner referierte im Concentrum
Jüdischer Alltag im Burgenland bis 1938

Gerhard Baumgartner (2.v.links) nahm die zahlreichen Besucher auf eine Zeitreise in den Jüdischen Alltag im Burgenland vor 1938 mit.
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STADTSCHLAINING. Über „So viel gutes Leben inmitten von Gegensätzen - Jüdischer Alltag im Burgenland bis 1938“ referierte der bekannte Historiker und Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes Gerhard Baumgartner - auf Einladung von Gerhard Harkam, Geschäftsführer des Concentrums Stadtschlaining. Der Verein CONCENTRUM - Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökumene wählte für diesen Vortrag den Engelsaal im wunderschönen Ambiente der Friedensburg.

Concentrum-GF Gerhard Harkam
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Lebende Gedenkkultur

GF Gerhard Harkam sprach bei der Begrüßung seiner "Conzentrierten" - eine interne Bezeichnung für die große Familie und Mitglieder des Concentrums - davon, dass sich das Concentrum einer lebendigen Gedenkkultur verpflichtet sieht und dies auch im "Schlaininger Manifest" (aus 2018) so formulierte - weil wir aus der Geschichte gelernt haben.
"Die Geschichte, die uns heute hier im Engelsaal der Burg Schlaining zusammenführt, ist eine unseelige. Im Jahr 1938 am 9. November sind in der Reichsprogromnacht Menschen um ihr Hab und Gut gebracht worden und auch um ihre Gesundheit und ihr Leben.

Historiker Gerhard Baumgartner
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Der Historiker Gerhard Baumgartner, ein profunder Kenner der Schlaininger Geschichte und der Geschichte der Juden im Burgenland, wird in seinem Vortrag auf die Zeit vor dem 9. November 1938 -"wie war es vorher" - eingehen. In sehr feinfühliger musikalischer Art wird das Klarinetten-Duo Laura Divosch und Anna Lang-Milchrahm diese Gedenkveranstaltung musikalisch begleiten", so GF Gerhard Harkam.

Musikalisch umrahmten Anna Lang-Milchrahm und Laura Divosch die Gedenkveranstaltung auf der Burg.
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Die Ansiedelung jüdischer Familien im Burgenland

Die ersten Juden und Jüdinnen auf heute burgenländischem Gebiet sind für das 13. Jahrhundert nachweisbar. Nach ihrer Vertreibung aus der Steiermark und Kärnten 1496 unter Kaiser Maximilian I. und aus Ödenburg und anderen ungarischen Städten nach der Schlacht von Mohács 1526 fanden viele Vertriebene Zuflucht auf westungarischem, heute burgenländischem, Gebiet.
Im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts ist, nach der Ausweisung der jüdischen Bevölkerung aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich unter Kaiser Leopold I., erneut eine jüdische Zuwanderung zu verzeichnen. Dies ist auch der Beginn einer kontinuierlichen Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes. Zu dieser Zeit entstanden unter dem Schutz der ungarischen Magnatenfamilie Esterházy die sogenannten „Sieben-Gemeinden“ (Schewa Kehilloth), in denen sich jüdische Familien ansiedeln durften.
Im Süden des Landes übte die westungarische Magnatenfamilie Batthyány ihre Schutz- und Grundherrschaft aus. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert entstanden in dieser Region fünf große jüdische Gemeinden, drei davon im heutigen Burgenland.
In diesen Gemeinden (Deutschkreutz, Eisenstadt, Frauenkirchen, Kittsee, Kobersdorf, Lackenbach und Mattersburg im mittleren und nördlichen Burgenland, Rechnitz, Stadtschlaining und Güssing im südlichen Burgenland) lebte der Großteil der Jüdinnen und Juden. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich jüdische Familien auch in zahlreichen anderen Gemeinden an.

Viele jüdische BürgerInnen wanderten jedoch bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts in die großen wirtschaftlichen Zentren - nach Budapest, Wien und Graz ab. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts lebten auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes noch über 8.000 Juden und Jüdinnen, der jüdische Bevölkerungsanteil betrug in manchen Gemeinden, wie in etwa in Lackenbach, über 50%.

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