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Derzeitiger Ermittlungsstand nach Erhebungen durch das Landesamt für Verfassungsschutz
Ein 47-jähriger Mann aus Oberwart hatte in seinem Wohnhaus ein Museum eingerichtet und 56 Totenköpfe und 55 Knochen – vorwiegend Oberschenkelknochen – zur Schau gestellt. Die Relikte stammen aus einer Grabstätte der Pfarrkirche in Maria Weinberg und wurden dort unbefugt entnommen. Die Gebeine wurden sichergestellt, der Täter wird wegen Störung der Totenruhe angezeigt werden.
Bei dem Sammler handelt es sich um einen Mann aus Oberwart, der am 7.7.2013 auf einem Flohmarkt in Kemeten, Bezirk Oberwart, drei Köpfe und zwei Oberschenkelknochen zum Verkauf angeboten hatte.
Aufgrund dessen wurden weitere Erhebungen gepflogen und im Wohnhaus des Mannes eine freiwillige Nachschau durchgeführt. Die Gebeine wurden beschlagnahmt und werden wieder in die Grabstätte der Kirche nach Maria Weinberg im Bezirk Güssing gebracht.
Knochen vor Verfall retten
Der Oberwarter wollte nach eigenen Angaben, die Schädel und Knochen vor dem Verfall retten. "Deshalb habe ich sie aus dem Karner, wo sie unwürdig bestattet waren, herausgeholt und sie in meinem noch privaten Museum untergebracht", so der Oberwarter. Im droht nun eine Anzeige wegen Störung der Totenruhe.
Kontakt mit Mesner
Der Täter, der einen „Frevel“ für Totenköpfe und menschliche Gebeine haben dürfte, erlangte vermutlich durch Gespräche mit Gemeindebürgern bzw. bei einer Kirchenbesichtigung Kenntnis, dass sich in einer Kapelle neben der Kirche ein unterirdischer Karner befinden würde.
Vor etwa vier Wochen kontaktierte er den Mesner und täuschte vor, dass er in offizieller Mission unterwegs sei und die Gebeine für ein Museum in Oberwart benötigen würde.
Der Mesner handelte im guten Glauben, war der Meinung, dass dies den Tatsachen entsprechen würde und genehmigte die Räumung des Karners bzw. den Abtransport der Totenköpfe und Oberschenkelknochen.
Der Täter stieg dann durch ein Loch in die Grabstätte, räumte den seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Karner bis auf wenige bereits beschädigte Stücke aus und brachte die Relikte in seine Wohnung.
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