Mehr Sicherheit auf Burgenlands Straßen durch blaue Wildwarnreflektoren
Alle sechs Minuten passiert auf Österreichs Straßen ein Unfall mit Wildtieren - das sind 80.000 pro Jahr. Ein Zehntel des im Burgenland getöteten Wildes kommt durch Verkehrsunfälle zu Tode. Der Schaden geht in die Millionen. Die Burgenländische Landesstraßenverwaltung setzt in diesem Bereich innovative Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit. In der Herbst-Wintersaison 2009/2010 wurde ein Pilotprojekt mit blauen Wildwarnreflektoren gestartet. Die Ergebnisse auf den Teststrecken waren mehr als überzeugend. Als Beispiel: Auf der Teststrecke B63/Dürnbach, Rechnitz wurde ein Unfallrückgang von über 70 Prozent verzeichnet.
Landesrat Helmut Bieler: „Die Testergebnisse österreichweit und die Erfahrungswerte auf unseren eigenen Teststrecken sprechen für sich. Die Burgenländische Landesstraßenverwaltung setzt in Zukunft auf blaue Wildwarnreflektoren - für mehr Sicherheit auf Burgenlands Straßen.“
Umrüstung auf allen Risikostrecken – Start im Bezirk Oberwart
Alle Wildunfälle mit Sachschäden werden in einer nahezu lückenlosen Unfallstatistik der Landesstraßen B und L zusammengefasst. „Diese Datenbank bietet den nötigen Gesamtüberblick für die rasche Umsetzung sicherheitsfördernder Gegenmaßnahmen auf Risikostrecken. In Kooperation mit den Bezirksjägermeistern wurde nach Unfallhäufigkeit eine Prioritätenliste erstellt. Ab jetzt wird sukzessive auf blaue Reflektoren umgestellt.“
Der Wildwarn-Reflektor blau beinhaltet mehrere technische Vorteile und Innovationen zur Verhinderung von Wildunfällen. Blaues Licht löst bei den Wildtieren einen Warnreflex aus, da dieses in der Natur nicht vorkommt. Die spezielle Halbkreisform des Reflektors simuliert beim Auftreffen von Scheinwerferlicht Bewegung. „Darauf reagieren Tiere mit Vorsicht, sie meiden die Annäherung und flüchten“, erklärt Landesrat Helmut Bieler. Ein Gewöhnungseffekt ist nach einer österreichweit vorliegenden Studie von 35 Jagdrevieren nicht zu erwarten, da die blaue Farbe dem Wild fremd bleibt.
Rund 1.500 blaue Wildwarnreflektoren werden im Bezirk Oberwart auf einer Länge von insgesamt rund 23 Kilometern, gemeinsam mit der Jägerschaft, ausgetauscht. Die Kosten für die neuen blauen Reflektoren belaufen sich auf rund 5 Euro pro Stück.
Risikostrecken im Bezirk Oberwart:
L235 zw. Pinkafeld und Oberschützen
ca. km 2,900 (Ende 50 km/h) – 6,000
Strecke tlw. rot/weiß WWR vorh., entfernen
Bedarf ca. 215 Stk. WWR blau
L378 zw. Wolfau - Wörterberg
ca. km 6,300 – 7,800
Bedarf ca. 98 Stk. WWR blau
LB57 zw. Kemeten - Litzelsdorf
ca. km 3,800 (OT Kemeten) – 5,800 (Beginn WWR blau Bestand)
Strecke tlw. rot/weiß WWR vorh., entfernen
Bedarf ca. 130 Stk. WWR blau
L240 zw. Oberwart – St. Martin
ca. km 0,500 (OT Oberwart) – 2,200 (OT St. Martin)
Strecke tlw. rot WWR vorh., entfernen
Bedarf ca. 110 Stk. WWR blau
L246 zw. Kohfidisch - St. Kathrein
ca. km 1,824 – 6,720
tlw. keine Leitpflöcke vorh.
Bedarf ca. 318 Stk. WWR blau
L244 zw. Hannersdorf - Grosspetersdorf
ca. km 3,000 – 6,500
Bedarf ca. 228 Stk. WWR blau
LB50 zw. Bernstein - Jormannsdorf
ca. km 126,500 – 132,920
tlw. keine Leitpflöcke vorh./Böschungen
Bedarf ca. 400 Stk. WWR blau
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.