MV Stadtkapelle Oberwart: Eine ganz besondere Gemeinschaft
Vielen von Ihnen ist sicher noch das wunderbare Martinikonzert der Stadtkapelle Oberwart in Erinnerung. Ob man nun die abwechslungsreiche Stückauswahl meint, das hohe Anspruchsniveau der einzelnen Stücke oder die Qualität des Vortrags, - es war wirklich ein ganz besonders gut gelungenes Konzert.
Aber darüber soll an dieser Stelle nicht berichtet werden. Vielmehr stellt sich die Frage, wer denn an diesem Konzert mitgewirkt hat, welches vielfältige Konglomerat an Menschen für diesen schönen Abend zusammengearbeitet, gemeinsam geprobt und das gemeinsame Ziel erreicht hat.
Reden wir nun über Michael, der erst mit dem Datum des Martinikonzertes als vollaktives Mitglied aufgenommen wurde, oder wollen Sie vielleicht eher über Christian hören, der bereits seit 45 Jahren Mitglied der Kapelle ist? Können Sie es glauben, dass der Leiter der Rechtsabteilung eines weltweit agierenden, großen Konzerns sooft wie möglich nach Oberwart kommt, um die wichtigen Termine gemeinsam mit Musikkolleginnen und -kollegen wahrzunehmen?
Im Ensemble der Kapelle sitzen auf der einen Seite z. b. Sozialarbeiter neben Lagerarbeiter und Berufsmusiker, auf der anderen ein Maturant, neben einem Techniker und einer Hausfrau. Am Schlagzeug arbeiten ein Bankbeamter, zwei Schüler, ein Schlosser, ein Mittelschullehrer und ein Innenausstatter gemeinsam am richtigen Takt. Und vielleicht scheint es auch außergewöhnlich, dass neben einem Diplompädagogen oft ein Polizist - auf der anderen Seite ein Pensionist sitzt, gefolgt von einem Grundwehrdiener, einem Tischler und einem pensionierten Primar. - Und sie alle haben nur ein Ziel: Verdi in diesem Fall, oder „Die Meistersinger“ von Wagner oder einfach „War“ aus Rocky 4.
Der jüngste Musiker in der Kapelle feierte dieser Tage seinen 13. Geburtstag, Heribert, unser Ältester, geht bereits auf seinen 78-er zu. Und trotzdem – oder gerade deswegen: Ca. 60 Musikerinnen und Musiker, die Marketenderinnen, Fahnen- und Standartenträger freuen sich über die Vielfalt, lernen an der Erfahrung und genießen die Abwechslung in der außergewöhnlichen Gemeinschaft der Stadtkapelle Oberwart!
Natürlich steht im Vordergrund die regelmäßige, wöchentliche Probenarbeit, aber mindestens genauso gerne stehen „Mann und Frau“ im Aufenthaltsraum der Kapelle, um dort zu tratschen, zu diskutieren oder sich am Billardspiel bzw. am „Wuzeln“ zu erfreuen; Alter, Konfession, Weltanschauung, Geschlecht unerheblich; Hausmeisterin mit Akademiker, Lehrer mit Schlosser, Kindergartenpädagogin mit Oberarzt: 15 Frauen (die jüngste ist übrigens 16 Jahre alt, und es gibt noch eine Menge anderer in diesem Alter) und etwas mehr als doppelt so viele Männer;
Nahezu 100 x im Jahr treffen sich die MusikerInnen und Musiker, um an gemeinsamen Projekten zu arbeiten, um sich in den vielfältigsten Gesprächen auszutauschen, um zu arbeiten und zu feiern. Gemeinsam verbringen sie viele Stunden des Jahres, um mit ihrem Hobby, der Blasmusik, Freude zu schenken und daraus auch Freude zu schöpfen.
Und hier finden Sie noch mehr Infos über die Kapelle: www.stadtkapelle-oberwart.at
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