Hannersdorf
Nahversorger und "Landpartner"-Pilotprojekt gestartet
Hannersberg-Team eröffnete Nahversorger und setzte gelungenes "Landpartner"-Pilotprojekt in Hannersdorf um.
HANNERSDORF (ms). 2017 schloss der langjährige Nahversorger in Hannersdorf, das Kaufhaus Gabriel, seine Türen. Eröffnet wurde es 1923 von Rudolf Werderitsch. "Für die Bevölkerung war es ein großer Verlust", bestätigt auch Bgm. Gerhard Klepits.
"Nach 94 Jahren sperrte das Kaufhaus Gabriel zu. Es hat vielen gefehlt, weil es mehr als nur ein Geschäft war. Es war ein sozialer Treffpunkt für die Bevölkerung. Ich selber habe dort Lebensmittel und Zeitungen gekauft. Ein wesentlicher Grund reinzuschauen, waren aber die Gespräche mit der "Mitzerl" - (Maria Gabriel), die zuletzt mit Sohn Günter den Kaufladen führte - und der Austausch von Neuigkeiten. Genau das wollen wir auch hier im neuen Geschäft umsetzen. Wir wollen mehr als nur Nahversorger sein, wir wollen zum Treffpunkt für die Menschen werden", so Anna Malinovic und Ronni Gollatz vom Hannersberg.
Eröffnung am 3. Dezember
Am Donnerstag, 3. Dezember, um 6 Uhr war es soweit. Ronni Gollatz und Anna Malinovic eröffneten mit ihrem Team Hannersberg den neuen Nahversorger in den hinteren Räumlichkeiten des Gemeindeamtes.
"Ursprünglich war eine große Feier geplant, bei der sogar Ministerin Elisabeth Köstinger, Post-Vorstandsvorsitzender Georg Pöltl und Gemeindebund-Präs. Alfred Riedl ihr Kommen zusagten. Hintergrund ist das Pilotprojekt "Landpaket". Coronabedingt wurde das abgesagt, vielleicht wird es aber 2021 nachgeholt", sagt Ronni Gollatz. Zugegen war aber u.a. Alois Mondschein, der für die Postpartner Verantwortliche.
"Landpartner"-Pilotprojekt
Das Geschäft ist darüber hinaus auch das Pilotprojekt der "Landpartner"-Initiative der Österreichischen Post AG. "Wir möchten unser Postpartner-Netz ausbauen, dazu haben wir österreichweit 100 Standorte ermittelt. Mit dem "Landpartner" wollen wir dafür sorgen, dass es in diesen Gemeinden in Zukunft einen Nahversorger und Postpartner gibt", erklärt der Güssinger Alois Mondschein, der für das Projekt verantwortlich ist.
Das freut auch Bgm. Gerhard Klepits: "Für unsere Gemeinde sind das Projekt "Landpaket" und der neue Nahversorger natürlich ein großer Gewinn." Eine Trafik, Lotto-/Toto- sowie mr.clean-Annahmestelle runden das Angebot im neuen Geschäft ab. "Es hat auch einen gewissen Reiz, dass die neue Postpartnerfiliale entsteht, wo früher das Postamt gewesen ist", meint Gollatz.
Vier Arbeitsplätze gesichert
Als gute Ergänzung zum "Hochzeitsberg" und weiteren Unternehmungen sehen Anna Malinovic und Ronald Gollatz das neue Geschäft. "Mit den Hochzeiten sind wir perfekt ausgelastet, aber eben hauptsächlich zwischen März und Oktober. Mit dem Kaufhaus können wir Arbeitsplätze sichern und neue schaffen", meint Anna Malinovic. Vier Mitarbeiter vom Hannersberg-Kernteam werden im Kaufhaus sowie Café beschäftigt. "So können wir zwischen den Standorten auch Kapazitäten austauschen und auch den regionalen Partnern noch enger kooperieren", betont Gollatz.
Café und Weinbar
Angeschlossen sind dem Geschäft auch ein kleines Café mit Weinbar. "Diese ist gemütlich im urbanen Stil von Thomas Zapfel eingerichtet. Wir haben rund 25 Weine aus der Region - vorwiegend vom Hannersberg, Eisenberg, aber auch von unserem Freund und Partner Leo Hillinger. Beides wird aber erst später eröffnet", sagt Gollatz.
Im Sommer will er auch den Hof bespielen: "Ich kann mir vorstellen, dort einen Flohmarkt zu machen oder kleinere Veranstaltungen. Bei der Euro überlegen wir auch ein Public Viewing", so der sportaffine Unternehmer.
Eine besondere Note verleiht Carmen Mühl mit ihrer Eigenkreation dem Geschirr für Weinbar und Café. "Dieses ist exklusiv und individuell für uns gestaltet", so Anna Malinovic. Auch Ronni Gollatz zeigt begeistert: "Es hat sogar ein Hannersberg-Logo."
Treuekunden-Bonus
Das Hannersberg-Team hat sich auch einen Treuekundenbonus ausgedacht. Mittels QR-Code am Beleg können Treuepunkte gesammelt und eingelöst werden. "Beispielsweise gibt es dann Rabatte auf Getränke", sagt Anna Malinovic. Ein Euro hat den Wert von fünf Punkten im Kaufhaus bzw. zehn Punkten im Café.
Es soll darüber auch die Möglichkeit geben, Bonuspunkte als Spenden einzulösen. "Beispielsweise für den Kindergarten oder die Volksschule Hannersdorf, die Special Olympics Team Dornau oder die Sozialtherapeutische Wohngemeinschaft Pronegg in Kotezicken", so die engagierte Unternehmerin.
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