Gedenkfeier beim Kreuzstadl Rechnitz
"Nie Wieder Ist Jetzt"
Vor 79 Jahren wurden in Rechnitz 180 jüdische Zwangsarbeiter ermordet. "NIE WIEDER IST JETZT" – unter diesem Motto hat die Gedenkinitiative RE.F.U.G.I.U.S. mit Paul Gulda an der Spitze nach Rechnitz geladen.
RECHNITZ. Genau vor 79 Jahren, in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945, wurden 180 Juden ermordet. Hier zu Lande eines der größten Verbrechen in der Endphase des Naziregimes. Das Massengrab wurde bis heute nicht gefunden. Im Rahmen der Gedenkfeier wurde auch ein neues Mahnmal enthüllt.
Mahnmal von Wolfgang A. Horwath
Das neue Mahnmal steht in Rechnitz am Ort des Geschehens. Dort haben NS-Verbrecher am 25. März 1945 das Massaker am Schlachthaus verübt.
"Das Massaker der 180 ermordeten jüdischen Zwangsarbeiter ist in der Öffentlichkeit relativ bekannt. Weniger bekannt ist, dass am nächsten Tag beim sogenannten Schlachthaus der Gemeinde Rechnitz 18 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter ermordet wurden, die zuvor vermutlich das Massengrab zuschaufeln mussten", so Christine Teuschler. Der burgenländische Künstler Wolfgang A. Horwath hat das Mahnmal als eine Art Tür mit einem Sehschlitz gestaltet. Ein Fenster in die Vergangenheit, dass den Blick auf den Ort des Massakers richtet.
"Ganz einfach um symbolisch in die Richtung zu schauen und sich dabei Gedanken zu machen, was hier passiert ist", so der Künstler. Die 18 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter die hier ermordet wurden, konnten 1970 exhumiert und würdig bestattet werden. Den 180 Opfern des Naziterrors beim Kreuzstadl von Rechnitz ist diese Würdigung bis heute verwehrt.
Gedenkfeier beim Kreuzstadl
Der Verein RE.F.U.G.I.U.S. lädt jedes Jahr am Jahrestag des bestialischen Massenmordes zur Gedenkfeier. Der Präsident der ungarisch-jüdischen Gemeinden Andor Grosz bedauert in seiner Ansprache, dass die Opfer immer noch keine Ruhestätte haben und auch die Schuldigen nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Die Gedenkfeier beim Kreuzstadl endet auch heuer mit einem jüdischen Gebet und einer Kranzniederlegung und mit dem Apell in Zeiten des wiedererstarkenden Antisemitismus aufmerksam zu bleiben -Nie Wieder ist Jetzt.
Die Gedenkfeier wurde musikalisch von Bogdan Laketic begleitet.
Abgeschlossen wurde die Gedenkfeier mit der Buchpräsentation"Rechnitz. Das Massaker beim Schlachthaus im März 1945". Bgm. Martin Kramelhofer begrüßte die Gäste in der Mittelschule.
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