Safi Sana Sansibar: Susanne und Naomi Nebel aus Stadtschlaining starten Entwicklungsprojekt in Afrika
Den Anstoß, in Sansibar (Tansania) eine Frauennähgruppe ins Leben zu rufen, gab das Studienprojekt von Naomi Nebel.
STADTSCHLAINING/SANSIBAR (kv). Das gegründete Modelabel Safi Sana Sansibar gibt den Frauen die Möglichkeit, ihre Einkommenschancen zu verbessern. Hergestellt werden Taschen, Tischtücher, Stoffservietten, Kimonos sowie kurze und lange Wickelhosen.
Seit 1992 betreibt die studierte Kultur- und Sozialanthropologien Susanne Nebel Entwicklungsarbeit in Afrika. "Meine erste Anstellung bei den Vereinten Nationen führte mich nach Sansibar für ein 'Safe Motherhood Projekt'", so Susanne Nebel.
Von der Theorie in die Praxis
Tochter Naomi studiert ebenfalls Kultur- und Sozialanthropologie. Für ihren Bachelor-Abschluss suchte sie ein Projektthema im Bereich nachhaltiger Tourismus. Sie startete eine Interviewreihe mit vielen Frauen, die in Sansibar in Hotels und Gästehäusern arbeiteten.
Mit Crowdfunding gestartet
Das erste Geld für die Frauennähgruppe im Dorf Jambiani wurde über eine Crowdfunding-Campagne aquiriert. Mit den 8.000 Euro wurden Nähmaschinen, Stoffe und die Anreise für die Designer der Wiener Hochschule für angewandte Kunst bezahlt.
Die Modedesigner Dora Denerak und Attila Lajos zeigten als Volontäre den Frauen in Workshops, wie man näht und Schnitte anfertigt. "Damals hatten wir keine Ahnung, ob das Projekt erfolgreich sein würde und ob die Näherinnen ihre Fertigkeiten so optimieren könnten, dass vorzeigbare Produkte entstehen", so Nebel. Neben den Volontären haben auch Freunde wie Trude Meichenitsch aus Bernstein mitgeholfen, das 'social enterprise' aufzubauen.
100 Prozent Afrika
Die Produkte sind zu 100 % aus afrikanischer Baumwolle. Die Stoffe stammen aus Nigeria, Ghana und auch schon aus Tansania. "Die Armut dort ist zwar nach wie vor groß, trotzdem tut sich dort einiges", erzählt Susanne Nebel.
Natürlich ist das Projekt nur dann nachhaltig, wenn die Produkte auch verkauft werden können, denn nur so gibt es für die Frauen ein regelmäßiges Einkommen. Verkauft wird in einem Shop in Sansibar Stadt namens Sasa. In Stadtschlaining betreibt die Anthropologin und Achtsamkeitstrainerin das Refugium am Hauptplatz, weshalb dort neben Sansibar zurzeit der einzige Shop auf der Welt ist, wo man diese einzigartigen Designs kaufen kann. "Meine Tochter ist gerade vor Ort und kommt im September mit neuer Ware zurück", so Susanne Nebel.
Ein weiter Weg
Trotzdem das Projekt immer besser vorangeht, liegt für die beiden engagierten Frauen noch ein weiter Weg vor sich. Neue Vertriebswege müssen gefunden, neue Schnitte und Produkte kreiert werden und vor allem die Verkaufsräumlichkeiten vor Ort auf Vordermann gebracht werden.
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