Auftaktveranstaltung im Jubiläumsjahr 2023
Schandorf kam vor 100 Jahren zu Burgenland
Mit einem Festgottesdienst startete die Auftaktveranstaltung "100 Jahre Schandorf" bei Burgenland. Bei der anschließenden Fotoausstellung begrüßte Bgm. Bernhard Herics zahlreiche Gäste sowie seine Vorgänger im Bürgermeisteramt Werner Gabriel und Josef Csencsics. Auch ORF Landesdirektor Werner Herics zeigte sich begeistert von der Fotoausstellung.
SCHANDORF. Schandorf ist eine von wenigen Gemeinden des Burgenlandes, welche erst im Jahr 1923 zu Österreich gekommen ist. Die damalige Grenzregulierungskommission schlug 1922 vor, dass unter anderem Schandorf mit den übrigen kroatischen Dörfern Nagy- und Kisnarda Ungarn zufallen sollte. Der eigens dafür angerufene Völkerbund entschied aber in einer Sitzung am 19. Dezember 1922, dass Schandorf an Österreich und Narda und Felsöcsatár an Ungarn fallen sollten.
Schandorf ab 10. Jänner 1923 bei Burgenland
Die interalliierte Grenzkommission vollzog diesen Beschluss am 10. Jänner 1923. Im Friedensvertrag von Saint-Germain-en-Laye am 10. September 1919 wurde das heutige Burgenland Österreich zugesprochen. Ungarn wurde auf ein Drittel dezimiert und wehrte sich gegen den Friedensvertrag. Mit allen Mitteln wollte es die Übergabe Westungarns an Österreich verhindern. Freischärlerbanden und organisierte militärische Gruppen verhinderten zunächst die vertraglich vereinbarte Angliederung Deutschwestungarns an Österreich mit Waffengewalt. Das österreichische Bundesheer besetzte zwischen dem 16. November und dem 3. Dezember 1921 das Burgenland. Auch in Schandorf sollen Soldaten einquartiert gewesen sein. Mit der Besetzung durch das Bundesheer war der Grenzverlauf bei Schandorf noch lange Zeit nicht geklärt. Sogenannte Regulierungskommissionen hatten die Aufgabe, die Grenze genau zu bestimmen.
Bevölkerung wollte bei Ungarn bleiben
In Schandorf wurde eine Befragung der ortsansässigen Bevölkerung abgehalten. Diese kam zu dem Ergebnis, dass 100 Prozent bei Ungarn bleiben wollten. Trotzdem wurde der Ort Österreich zugesprochen. Wirtschaftliche und verkehrstechnische Argumente (Verlauf der Bahnlinie) der österreichischen Verhandlungsdelegation waren damals ausschlaggebend. Die sprachlichen Aspekte blieben damals unberücksichtigt. Zahlreiche Orte mit kroatisch- und ungarischsprechender Bevölkerung wurden durch den festgelegten Verlauf von den übrigen Gemeinden getrennt. Ein nicht unwesentlicher Aspekt soll nicht unerwähnt bleiben. Die neue Grenze hatten dem bis dahin florierenden Schmuggel einen schweren Schlag versetzt. Nach wie vor war in den Nächten im Schandorfer Wald der Grenzverkehr recht regen, aber dieser Nebenverdienst der kleinen Leute, den sie aus den Preisunterschieden zwischen Österreich und Ungarn gewannen, ging stark zurück.
Weitere Veranstaltungen folgen noch
Neben der Auftaktveranstaltung mit einem Festgottesdienst sowie einer Foto- und Bücherausstellung sollen im Jubiläumsjahr weitere Veranstaltungen in der Gemeinde Schandorf organisiert werden.
Bereits fixiert sind folgende Termine:
Am Freitag, dem 28. April 2023 wird eine Angelobung des österreichischen Bundesheeres (Einrückungstermin April 2023 – Jägerbataillon 19) samt Rahmenprogramm in Schandorf abgehalten.
Am Sonntag, dem 16. Juli 2023 wird ein ORF-Radio-Live-Frühschoppen mit einem Unterhaltungsprogramm aus Schandorf gesendet.
Die Foto- und Bücherausstellung soll das ganze Jahr über bei unterschiedlichen Veranstaltungen und Terminen zugänglich sein.
Ein eigenes Logo wurde für das entworfen, das an das Jubiläumsjahr 2023 erinnern soll und von allen Vereinen und Institutionen der Gemeinde Schandorf für Publikationen verwendet werden kann.
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