Mann aus Bezirk Oberwart
Schock im Gerichtssaal: „Ich glaube, dass ich pädophil bin"
Schock über die Aussage: „Es erregt mich, wenn ich Kinderpornos ansehe. Ich glaube schon, dass ich pädophil bin!“ Gefolgt von Kopfschütteln und Fassungslosigkeit ob der Anzahl von 4.791 Fotos und 480 Videos, die Sex-Szenen mit eindeutig Minderjährigen zeigen. Sichergestellt bei einem 41-jährigen, ledigen Mann aus dem Bezirk Oberwart. Der bei seinem Prozess im Landesgericht Eisenstadt per Weisung zu einer sofortigen Psycho-Therapie verurteilt wurde.
BEZIRK OBERWART. Der unbescholtene Arbeiter, wohnhaft bei seiner Mutter, zeigte sich bereits beim Verhör durch die Polizei geständig und bekannte sich nun auch im Saal 6 schuldig. Bezüglich des langen Download-Tatzeitraums von mindestens 3 Jahren wollte Richterin Doris Halper-Praunias wissen: „Wie ist es dazu gekommen? Können Sie das erklären?“ „Das ist einfach so passiert!“ „Haben sie aktiv nach solchen Dateien gesucht?“ „Nein. Eigentlich nicht!“ „Sondern?“ „Ich habe normale Pornos angeschaut!“
Angeklagter erregte sich mit Kinderpornos
„Eine Freundin haben sie damals nicht gehabt?“, hakte die Vorsitzende nach. „Nein, schon lange nicht!“ „Und von den normalen Pornos sind sie dann irgendwie zu den Kinderpornos gekommen?“ „Ja!“ „Bei den Kriminalisten haben sie ausgesagt, ich hab mir die angeschaut, weil ich dadurch erregt geworden bin und hab mich dann selbst befriedigt. War das so?“ Der Angeklagte aus dem Bezirk Oberwart zögert, zieht den Kopf ein und stammelt Unverständliches. „Das steht so in ihrem Protokoll!“ Achselzucken und Schweigen des 41-Jährigen.
4.791 Fotos und 480 Videos
„Warum haben sie so viele Kinderpornos runtergeladen? Ich lasse mir einreden, wenn man nach normalen Pornos sucht, dass man dabei vielleicht auf 1 oder 2 solche Dateien stoßt. Dann hat man aber nicht 4.791 Fotos und 480 Videos gespeichert! Wobei man sagen muss, dass bei manchen Darstellungen die Kinder noch sehr klein waren. Ganz eindeutig Unmündige!“ Und nach einer kurzen Pause: „KINDER. Also nicht Erwachsenen ähnlich. Sondern KINDER! Haben sie dafür irgendeine Erklärung?“ „Ich kann es mir selber nicht... Es tut mir schrecklich leid!“
Sie glauben, dass sie pädophil sind!
Doris Halper-Praunias mit barschem Ton: „Vor der Polizei haben sie gesagt, dass sie schon glauben, dass sie pädophil sind! Also, sozusagen, auf kleine Kinder stehen! Ihnen das taugt. Ihre Aussage weiters war, Zitat, ich glaube aber nicht, dass ich mich trauen würde, ein Kind selber anzufassen! Aber Kinderpornos machen mich scharf!“ Es folgte ein bejahendes Nicken des Mannes. „Sie haben die Dateien aber nicht weitergeleitet?“ „Nein!“ „Wo sind sie zu diesen Kinderpornos gekommen?“ „Durch Gruppenchats. Auf Telegram!“
4 Monate bedingte Haft und Psychotherapie
Vor der Urteilsverkündung sagte der Angeklagte: „Es tut mir leid, dass das passiert ist. So etwas wird nie wieder vorkommen!“ Der Spruch der Richterin: 4 Monate bedingte Haft. 1.440 Euro Geldbuße. Bezahlung der Verfahrenskosten von 150 Euro. Konfiskation eines Laptops, dreier Mikro-Speicherkarten und zweier Handys. Per Weisung für die Dauer der Probezeit von 3 Jahren wird eine Bewährungshilfe angeordnet. Ebenso, per sofort, eine Psychotherapie mit laufender Berichterstattung an das Gericht.
Kindermissbrauch wegen Leuten wie ihnen
In ihrer Urteils-Erläuterung gab es noch eine „Kopfwäsche“ für den Angeklagten: „Ich weiß nicht, ob ihnen das so klar ist, das für solche kinderpornographischen Darstellungen die Kinder missbraucht werden. Weil es so Leute gibt, wie sie, die sich so etwas anschauen! Trotzdem sollen sie, da sie Ersttäter sind, eine Chance bekommen und dafür nicht gleich ins Gefängnis gehen! Deshalb auch die Weisung zur Therapie!“ Der Mann aus dem Bezirk Oberwart akzeptierte das Urteil, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Daher nicht rechtskräftig.
Ausforschung über Täter in Südafrika
Ausgeforscht werden konnte der Burgenländer über Informationen, die das Bundeskriminalamt in Wien aus Amerika bekommen hat. Und zwar vom Department of Homeland Security, nachdem im südafrikanischen Pretoria ein Kinderporno-Täter verhaftet worden ist, der 27 Chatgruppen betrieben hat. In einem dieser Foren war der Angeklagte „Mitglied“.
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