Weil da immer noch mehr geht im Leben!
Dass studieren nicht nur etwas für "Junge" ist, zeigen Hannes Mühl und Heike Tröstner.
STADTSCHLAINING/OBERWART (jv). Wenn man die 40er Marke erreicht hat, steht man (im besten Fall) fest im Leben, ist verheiratet, hat das klischeehafte "Haus mit Gartenzaun und Hund" und die Karriereplanung ist meist auch schon abgeschlossen. Wenn man bedenkt, dass viele ab ihrem 15. Lebensjahr in einem Arbeitsverhältnis stehen, verwundert es nicht, irgendwann nicht mehr nach "Mehr" zu streben. Die folgenden zwei Personen sehen das anders.
Studium an der Fern FH
Hannes Mühl aus Stadtschlaining ist 39 Jahre alt und seit 2006 Versicherungsberater. Er hat Haus, Frau, Auto, der obligatorische Hund fehlt, aber das ist ihm auch nicht wichtig. Eigentlich sollte er wie viele seiner Mitmenschen zufrieden sein und ist es im Grunde auch. Dennoch wollte er sich nicht damit abfinden, dass das schon alles gewesen ist, was das Leben so hergibt. Und so hat er 2011 angefangen, an der Ferdinand Porsche Fern FH Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie zu studieren. Warum? "Einerseits steigen dadurch meine Karrierechancen und andererseits sollte man nie aufhören sich weiterzubilden", erzählt er. Dass es nicht immer leicht ist, Job, Familie und Studium unter einen Hut zu bringen, sei klar, "aber mit entsprechender Rückendeckung ist es machbar." In seinem Fall wird seine Ausbildung sogar vom Unternehmen gefördert. "Die Tatsache, dass man seine Ziele, wenn auch unter Anstrengungen, erreicht, macht einfach ein gutes Gefühl", erklärt der Schlaininger.
Weiterbildung
Ein weiteres Beispiel ist Bezirksblätter Oberwart Mitarbeiterin Heike Tröstner. Sie ist 45 und hat ebenfalls alles, was von der Gesellschaft so erwartet wird. Und trotzdem hat auch sie es gewagt, sich nochmal hinter die Bücher zu klemmen. Sie hat kürzlich ihre Ausbildung zum NLP Resonanz Coach abgeschlossen. Das ist zwar kein Studium im klassischen Sinne, lernen musste sie aber mindes-tens genauso intensiv. Und warum hat sie sich das "angetan"?
"Weil ich gemerkt habe, dass irgendwas in meinem Leben fehlt und ich nach einer Möglichkeit gesucht habe, meinen Horizont zu erweitern." Sie hat inzwischen rausgefunden, dass "wir alle in unseren persönlichen Mustern und Beschränkungen gefangen sind" und wem es gelingt, da auszubrechen, ermöglicht sich, eine neue Lebensqualität zu erleben.
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