"Zu uns darf jeder kommen!"
Ein Islamisches Gebetshaus eröffnet in Oberwart. Die Bezirksblätter haben nachgefragt, was dahinter steckt.
OBERWART (jv). Mohammad Shahin und Bashir Ahmed Maher leben seit über 20 Jahren in Österreich, Mohammad in Oberwart, Bashir in Stegersbach. Beide haben schon lange die Österreichische Staatsbürgerschaft, der eine arbeitet in der Kurbad AG, der andere ist unter anderem Gemeinderat. Ein Musterbeispiel an Integration. Diese zwei Pakis-tani haben nun den Entschluss gefasst, einen Ort zu erschaffen, an dem sie ihren Glauben standesgemäß ausüben können.
Eröffnung am Samstag
Am 30. November eröffnet um 14 Uhr in der Graf Erdödystraße das erste islamische Gebetshaus im Südburgenland. "Wie für den Christen die Kirche ein wichtiger Bestandteil seiner Religion ist, möchten auch wir einen Raum haben, der uns als "Kirche" dient, wo wir gemeinsam mit anderen Moslems beten können", erklärt Herr Maher. Dieser Gebetsraum diene nicht nur für die religiöse Zeremonie, die jeden Freitag stattfindet, er hilft auch Kontakte zu knüpfen und sich untereinander auszutauschen. Im Bezirk Oberwart leben cirka 150 Menschen, die dem Islam angehören.
Das Haus, in dem sich der Raum befindet, ist Privateigentum und wurde von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft mit eigenen Mitteln saniert. "Zu uns darf jeder kommen der will, egal ob Moslem oder nicht", stellt Shahin klar und räumt auch mit den Vorurteilen dem Islam gegenüber auf. "Nicht jeder Moslem ist radikal oder "böse". Die wichtigsten Botschaften des Korans sind Liebe, Ruhe und Frieden." Natürlich versteht er die Vorurteile, die manchmal in den Köpfen der Bevölkerung verankert sind, warnt aber davor, alle, die an Allah glauben, in einen Topf zu werfen. Nicht die Religion würde Menschen umbringen, der Mensch selber tue das.
Gemischte Gefühle
Die Bezirksblätter haben Passanten zu ihrer Meinung zum neuen Gebetshaus befragt und die unterschiedlichsten Antworten erhalten. "Jeder soll das Recht haben seine Religion ausüben zu können", so ein junger Mann. Eine Frau hingegen regt sich furchtbar auf, warum sich "diese" nicht an unsere Lebensweise anpassen können.
Detail am Rande: Der Islam ist in Österreich eine anerkannte Religion, genauso wie in der Türkei zum Beispiel, das Christentum ebenso anerkannt ist.
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