Zweitwohnsitz: Tourbus!
Der „Showbaer“ nennt als Techniker und Tourmanager ganz Europa sein zu Hause
Wenn Sonne und Freiheit durch die Lautsprecher fließen und sich nach ein paar Takten im ganzen Raum ausbreiten, dann wurde ein echter Sommerhit geboren. Dieses Phänomen erleben wir gerade mit „Wien-Berlin“ von Keiner mag Faustmann. Der Song erreichte Platz zwei der Ö3-Hörercharts, innerhalb kürzester Zeit raste auf Youtube die Zahl auf sagenhafte 200.000 Views. Mittendrin in dieser unglaublichen Fahrt zum Erfolg: Georg Schober, ein echter Oberwarter. Als Bassist der Formation war er wie die anderen Bandmitglieder verblüfft über die plötzliche Bekanntheit: „Als das alles passiert ist, war ich gerade auf Tour durch Europa. Von unterwegs aus habe ich verfolgt, dass „Wien-Berlin“ plötzlich in den Charts war und immer weiter gestiegen ist, dass die Clicks auf Youtube mehr und mehr wurden. Damit hatte keiner von uns gerechnet.“
Seit zwei Jahren ist Georg Schober musikalisch mit Robi Faustmann und Lisa Keiner unterwegs. Sogar der Bandname stammt von ihm: „Der Name ‚Keiner‘ war immer schon für Wortspiele a là ‚Alle sind hier, nur Keiner fehlt‘ gut. Da war die Idee, dann naheliegend, das in den Bandnamen zu verpacken.“, erzählt er schmunzelnd.
Techniker und Musiker
Kennengelernt hat der Oberwarter den Musiker Robi Faustmann als er mit Anna F. auf Tour war, allerdings hinter der Bühne. Denn die meiste Zeit des Jahres verbringt Georg als Tourmanager oder Techniker auf den Straßen und Bühnen Europas. So konnte er sich in den letzten Jahren bereits einen Namen machen und ist als „Showbaer“ zu einer unverkennbaren Marke geworden. Gelernt hat er sein Handwerk an der SAE in Wien. Doch der Grundstein zur Karriere wurde schon viel früher gelegt: „Mit ungefähr 14 Jahren habe ich mein erstes Mischpult bekommen und dann angefangen Shows zu mischen. Am Anfang muss man viel für wenig Geld machen, um Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.“
Einige kuriose Dinge hat Georg auf seinen Reisen schon erlebt: „Da passiert eigentlich ständig so viel, dass man es sich gar nicht merken kann!“, lacht er, „Aber da gab es eine Geschichte – ich war mit The Liberation Service unterwegs und wir hatten das Equipment in einem Anhänger dabei. Damit nichts gestohlen werden konnte, musste immer einer dort drin schlafen. Eines Nachts hatte es unser ‚Aufpasser‘ beim Feiern aber übertrieben, sodass er fest schlief und nicht bemerkte, wie über Nacht eine Bühne rund um den Bus gebaut wurde. Als wir in der Früh aus dem Bus stiegen, standen wir plötzlich mitten in einer Bühne, nur der Platz rund um uns war freigelassen. Das war schon ziemlich weird…“. Aber einen echten Showbaer bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum er auf Tour ein verlässlicher Begleiter ist. „Ich versuche auch immer dafür zu sorgen, dass es den Musikern gut geht. Wenn die Stimmung kippt, muss man gleich intervenieren und einen Plan B auf Lager haben. Wie einen spontanen Tag am See zum Beispiel. Nur wenn die Stimmung passt, können gute Shows gespielt werden.“ Trotzdem fühlt er sich mehr als Musiker und will sich in nächster Zeit auch verstärkt dem Musikmachen widmen. Neben „Keiner mag Faustmann“ ist er auch als Bassist bei „Candy Beat Camp“, der Band des ehemaligen Staggers-Schlagzeugers.
Der nächste Hit?
Und wie wird es nun mit Keiner mag Faustmann weitergehen? Im Herbst ist eine erste Tour geplant und an einem neuen Song wird auch schon fleißig gebastelt. Der Titel steht bereits fest: „Stück von mir“. Ruhiger als „Wien-Berlin“, ein Song mit Gänsehautfaktor. Ob er an den Erfolg des Vorgängers in ähnlicher Weise anschließen kann, wird sich bald zeigen. Wer schon mal hineinhören durfte, ist jedenfalls überzeugt davon.
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