Kommentar: Zuerst verschlafen, dann überfordert
Das geplante Durchgriffsrecht für den Bund bei den Asylquartieren sorgt seit Wochen für Aufregung, nun wurde es durchgesetzt und soll in einigen Wochen beschlossen werden.
Wobei sich dabei vor allem die Frage stellt, ob ein solches das Problem löst. Dieses liegt nämlich ganz wo anders und statt es gemeinsam anzupacken, schiebt man sich politisch den "schwarzen Peter" zu - im Land, in Österreich und in Europa.
Dabei werden einige Regionen völlig im Regen stehen gelassen und die oft zitierte Solidarität endet vor der eigenen Türschwelle.
Europa alleine kann die Problematik im Asylwesen alleine nicht lösen, da es ein weltweites Dilemma darstellt - denn überall, wo Krisenherde kochen, gibt es Vertreibung und Flucht. Die Welle schwappt seit Jahren über Europas Grenzen, doch viele putzen sich einfach ab. So müssen einige wenige - und dazu gehört auch Österreich - quasi alleine damit fertig werden. Auch im Kleinen wird dann blockiert und gerne "bitte woanders" deponiert, wenn es darum geht, Flüchtlinge unterzubringen.
Versagen der Asylpolitik
Bgm. Engelbert Kenyeri spricht von einem Versagen der Asylpolitik und hat damit ab sicher Recht. In Zeiten, wo es relativ ruhig war, wurde geschlafen - auch mit ultralangen Verfahren - und nun ist man überfordert. Jetzt mit einem Schnellschuss zu reagieren und drüber zu fahren, mag eine kurzfristige Lösung bringen, aber mit Sicherheit keine auf längere Sicht.
Für eine langfristige Lösung kann es nur ein Miteinander geben und es ist auf kleine Einheiten zu achten - denn Massenquartiere schaffen Probleme und solche vereinfachen auch das Zusammenleben zwischen Bevölkerung und Flüchtlingen nicht gerade - vor allem, wenn diese schon untereinander aufgrund von Religion, ethnischer Herkunft oder persönlichen Einstellungen Streits anfangen. So wird es auch mit der Integration kaum funktionieren ...
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