Unsere Jubilare: Paul Javorits aus St. Martin i. d. Wart
Der langjährige ÖVP-Funktionär und frühere Bürgermeister von St. Martin feierte heuer seinen 90. Geburtstag
ST. MARTIN/WART. Der langjährige ÖVP-Ortsparteiobmann und ehemalige Bürgermeister von St. Martin i. d. Wart, Paul Javorits, feierte heuer seinen 90. Geburtstag. Der Landwirt war über Jahre Dreh- und Angelpunkt vieler Vereine und Organisationen und prägte so die Entwicklung des Ortsteils von Oberwart mit.
"Ich war über 23 Jahre Ortsparteiobmann der ÖVP, auch noch als St. Martin bereits zur Stadtgemeinde Oberwart. Von 1970 bis 1982 war ich Ortsvorsteher und im Gemeinderat", erinnert sich Paul Javorits, der auch bei der Molkerei im Vorstand war, sowie Obmann vom Güterwege-, Wassergenossenschaft, Entwässerungsgenossenschaft und auch der Urbarialgemeinde St. Martin. Für sein Wirken erhielt er 1989 auch den Titel Ökonomierat vom Bundespräsidenten Kurt Waldheim verliehen. Der Politik blieb er bis heute treu: "Ja, die interessiert mich noch heute. Vor der letzten Gemeinderatswahl hab ich noch zum Rosner gesagt, du wirst das schaffen und er hat's gemacht. Diesmal ist alles schwieriger geworden."
Betrieb aufgebaut
Den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern übernahm er nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im ehemaligen Jugoslawien. "Mein Vater ist bereits gestorben, als ich acht Jahre war. Meine Mutter und Großmutter führten die Landwirtschaft über viele Jahre. Als ich 1949 nach über drei Jahren aus der Kriegsgefangenschaft heimkam, war nichts mehr vorhanden. Ich habe sogar Grund verkauft, um mir eine Kuh leisten zu können. Als ich dann den Betrieb übernahm, musste ich meine Geschwister und weitere Verwandte auszahlen, da die Wirtschaft aufgeteilt war. Das war sehr schwierig", berichtet der Neunzigjährige.
Den schrittweisen Aufbau einer Rinderzucht begann er nach seiner Hochzeit mit Anna 1953. Sie haben einen Sohn und zwei Töchter, fünf Enkerl und fünf Urenkerl. "Mein Sohn hat 1987 den Betrieb übernommen und aus der Rinderzucht einen Pferdebetrieb gemacht. Wir haben sogar vier Springturniere ausgetragen, wobei beim letzten das Hochwasser alles ruiniert hat und wir das dann aufgegeben", so Paul Javorits.
Sehr gläubig
Ein wesentlicher Teil seines Lebens bildet für den St. Martiner sein Glaube: "Der Herrgott hat mir schon sehr oft geholfen, sonst könnte ich heute nicht mehr da sein. Es gab viele Situationen, wo er auf mich aufpasste", ist der eifrige Kirchenbesucher überzeugt.
"Viel kann ich eh nicht mehr machen, aber Fernschauen und Spazierengehen tu ich noch gerne", verrät er. "Vor zwei Jahren habe ich den Grabstein vom Grab meiner Mutter herrichten lassen und mit einer Aufschrift versehen. Mein Name und der von meiner Gattin steht schon da und darüber "Gott behüte euch in Frieden". Das tut er offensichtlich auch jetzt, wenn wir noch leben", erklärt Paul.
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