Zwischen Vergangenheit und Vergessen
Lost Places im Bezirk Oberwart
- hochgeladen von Teresa Thurner
Düster, Gruselig, Verlassen. Diese Wörter beschreiben Lost Places wohl am besten. Lost Places sind verlassene oder ungenutzte Gebäude, die durch ihr gespenstisches Stimmung für Aufmerksamkeit sorgen.
OBERWART. Lost Places ziehen Menschen durch ihre geheimnisvolle Atmosphäre und der Geschichte, die sich hinter ihnen verbirgt, an. Egal ob es sich um verlassene Wohngebäude, leerstehende Heilstätten oder einsame Schlösser handelt, auch im Bezirk Oberwart findet man solche einsamen Ruinen.
Verlassene Lungenheilanstalt in Rechnitz
Die Heilstätte am Hirschenstein in Rechnitz wurde von 1949-1955, für tuberkulose und lungenkranke Patienten, geplant und erbaut. In den Jahren 1986 und 1987 wurde es dann zu einem Pflegezentrum umgebaut. Die im Günser Gebirge gelegene Lungenheilstätte steht seit 2012 jedoch leer und ist heute ein Geisterhaus. Der denkmalgeschützte „Lost Place“ wird immer wieder von Vandalismus heimgesucht und wird daher seit 2019 mittels Videokameras und Sicherheitspersonal überwacht.
Der Geisterbahnhof von Oberschützen
Der Bahnhof in Oberschützen wurde 1903 als Teil der Pinkatalbahn eröffnet. 1987 wurde der Personenverkehr eingestellt und die Bahnlinie wurde stillgelegt. Ein Teil der ehemaligen Gleise wurde durch einen „Bahntrassen-Radweg“, der im September 2022 eröffnet wurde, ersetzt. Dafür wurden 21 km der Gleise zwischen Oberschützen und Oberwart bzw. Großpetersdorf und Rechnitz entfernt. Das unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude steht jedoch weiterhin leer, und sein Zustand wird durch Witterungseinflüsse immer schlechter.
Leerstehende Rotunde in Oberwart
1952 wurde die Rotunde in Oberwart errichtet und war zu ihrer Zeit das größte Gebäude der Stadt. Damals wurde sie als Platz für Wochenmärkte, Messen, Modeveranstaltungen sowie Theateraufführungen und als Rinderversteigerungshalle genutzt. In dem Jahr 2000 wurden die Events an einen anderen Ort verlagert und die Rotunde wurde nicht mehr genutzt. Heute steht sie unter Denkmalschutz, ihr Zustand wird immer schlechter. Es wird immer wieder diskutiert, ob die Rotunde in Oberwart wieder für einen kulturellen oder gesellschaftlichen Nutzen verwendet werden soll.
Damals „the place to be“, heute vergessen
Das „EKO“ Einkaufszentrum Oberwart wurde am 10. Oktober 1984 mitten in Oberwart eröffnet und war damals ein beliebter Einkaufsort. Da die Anfangszeit erfolgreich war, kam es zwischen 1987 und 2003 zu diversen Erweiterungen. Doch seit der Eröffnung des Einkaufszentrums „eo“ außerhalb der Stadt im Jahr 2009 geriet das „EKO“ immer mehr in Vergessenheit. Heute steht es bis auf ein Lokal leer. Die Parkfläche des EKO Oberwart wurde sogar von der Umweltorganisation Greenpeace zum größten „Betonschatz“ des Burgenlands gewählt. Was in Zukunft mit dem verlassenen Einkaufszentrum passieren soll, ist noch unklar.
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