Interview
Basketballerinnen Nina und Cora Horvath träumen vom US-College
Cora und Nina Horvath aus Oberwart machen ihren Weg mit Basketball und Schule in Deutschland.
OBERWART. Im August 2020 wechselten die Zwillingsschwestern Nina und Cora Horvath nach Deutschland. Im Gespräch mit den BezirksBlättern berichten die beiden 17-jährigen Jungbasketballerinnen über ihre Erfahrungen im Ausland, Wünsche und Ziele.
BezirksBlätter/MeinBezirk.at: War der Wechsel zum damaligen Zeitpunkt geplant oder hat er sich auch durch das Aus der "Gunners Girls" ergeben?
Nina Horvath: Es war von uns beiden schon ein fixer Plan.
Wie schwierig war für euch der Umstieg und die neue Situation?
Cora: Anfangs war es schon schwer. In der ersten Saison erschwerte vor allem Corona die Situation. In der zweiten Saison war es dann schon etwas einfacher, auch weil wir schon älter waren.
Nina: Zunächst ging es darum, sich im neuen Umfeld einzugewöhnen und herauszufinden, wie sich Schule, Basketball und das selbstständige Leben miteinander vereinbaren lassen. Es war schon eine große Herausforderung. Durchs Internet und Telefon ließ sich aber der Kontakt nach Hause gut gestalten. Ein weiterer Aspekt ist auch, dass wir zu zweit in der Wohnung sind und somit können wir uns die Arbeit auch ein wenig aufteilen.
Bei welchem Verein spielt ihr nun?
Nina: Der Verein heißt Bender Baskets. Wir spielen dort bereits im Team der 2. Bundesliga und auch im U18-Team.
Welchen Stellenwert hat der Frauenbasketball in Deutschland im Vergleich zu Österreich?
Cora: Einen vergleichsweise viel höheren. Im Frauenbasketball gibt es in Deutschland viel mehr Teams und Spielerinnen. Es wird auch professioneller gearbeitet.
Nina: In Österreich hast du auch nur die 1. und 2. Bundesliga. In Deutschland gibt es viel mehr Ligen. Das ermöglicht mehr Chancen und Potential.
Wo seht ihr eure Stärken im Spiel?
Nina: Ich verfüge über einen guten Spielüberblick und Spielintelligenz. Die Verletzungen, die ich schon hatte, haben mich stärker gemacht. Ich habe daraus viel gelernt, ebenso wie aus der Zeit hier in Deutschland.
Cora: Schnelligkeit und Spielverständnis. In den vergangenen knapp zwei Jahren habe natürlich auch schon mehr Erfahrung gesammelt und die Spielintelligenz wurde dadurch gesteigert.
Nina, du spielst ja für Deutschland und du Cora für Österreich. Wie kam das?
Cora: Es gab da ein Sichtungstraining fürs damalige Nachwuchsnationalteam in Deutschland. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine Knöchelverletzung und darum konnte ich nicht teilnehmen. Dann bekam ich die Chance für Österreich zu spielen und es gefällt mir sehr gut.
Nina: Und ich wer nicht krank bei diesem Lehrgang. Darum konnte ich mich dort beweisen und wurde ins Nachwuchsnationalteam nominiert. Solange ich weiterhin nominiert werden, passt das für mich ganz gut.
Was sind eure weiteren Ziele?
Nina: Im Nationalteam zu spielen, sowohl im 3x3 als auch im 5x5 und später in den USA bei einem Collegeteam. Im Sommer werde ich mit Deutschland bei der U18-EM spielen. Die findet in Griechenland vom 6. bis 14. August statt.
Cora: Ja, ich möchte weiter besser werden und im Sommer mit dem U18-Nationalteam Österreichs bei der Division B Europameisterschaft in Oberwart und Güssing dabei sein. Diese findet vom 5. bis 14. August statt. Ein College in den USA ist natürlich auch mein Ziel.
Habt ihr noch Kontakt mit euren ehemaligen Teamkolleginnen von den Gunners Girls?
Nina: Ja, der Kontakt ist noch da, nicht mit allen, aber zumindest mit einigen.
Cora: Auch da ist das Internet hilfreich.
Verfolgt ihr noch die österreichische Bundesliga und die Gunners?
Nina: Ja, ab und zu schauen wir uns auch Spiele an - auch aus der Damenbundesliga.
Habt ihr abschließend noch einen Tipp für junge Basketballerinnen bzw. Sportler insgesamt?
Nina: Ja, jeder soll den Schritt ins Ausland wagen, wenn er oder sie die Möglichkeit dazu hat.
Cora: Der Entschluss, nach Deutschland zu gehen, war die beste Entscheidung für uns.
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