Vorstandswechsel bei der SV Oberwart im Juni
Obmann Michael Leitgeb macht noch bis zur Generalversammlung am 4. Juni weiter. Danach will Thomas Horvath mit neuem Team sein Zukunftskonzept umsetzen.
OBERWART. Gerüchte gab es schon länger, nun wurde es amtlich. Bei der Generalversammlung am 4. Juni wird es einen Wechsel im Vorstand und an der Spitze der SV Oberwart geben. Es soll ein fließenden Übergang erfolgen, der bereits im Frühjahr sportlich beginnt.
Den Obmann wird - falls es keine Überraschungen gibt - Thomas Horvath übernehmen. Mit ihm stellt sich auch das Vorstandsteam neu auf.
Ziele nicht erreichbar
Obm. Michael Leitgeb erläutert die Gründe für seinen Rücktritt: "2013 wurde ich von mehreren Seiten durch harte Überzeugungsarbeit vom Bürgermeister abwärts gebeten, die Obmannschaft beim SVO zu übernehmen. Ich hatte damals ein gutes Team, das aber bereits nach wenigen Monaten teilweise abhanden kam. Ich formierte ein neues Team, das bis heute noch da ist und bei dem ich mich herzlich bedanke. Leider sind die Ziele, die ich damals im Sinn hatte nicht erreichbar. Das hat auch wirtschaftliche Gründe, weil ein wichtiger Sponsor doch nicht aufsprang. Aus beruflichen Gründen habe ich mich nun entschlossen, nicht mehr als Obmann zu kandidieren."
Bis zur Generalversammlung am 4. Juni, einen Tag nach dem letzten Meisterschaftsspiel, bleibt der Vorstand im Amt. "Dann tritt dieser geschlossen zurück und ein Teil wird auch nicht mehr für die neue Periode zur Verfügung stehen. Wichtig ist mir darauf hinzuweisen, dass alle Funktionäre unentgeltlich tätig sind. Da gibt es leider auch ganz andere Gerüchte, die kursieren", betont Leitgeb.
Fließender Übergang
Als neuer Obmann wird Thomas Horvath kandidieren. "Sofern es nicht andere Vorschläge oder Überraschungskandidaten gibt, wird Thomas mein Nachfolger. Im Frühjahr bleibt der alte Vorstand und so hat er Zeit sein neues Team zusammenzustellen. Thomas hat gute Ideen und das Frühjahr wird bereits aufs Konzept hin ausgerichtet sein", erklärt der amtierende Obmann.
"Auch wenn wir anderer Ansichten sind, haben wir immer produktiv miteinander gesprochen. Der Vertrauensbeweis von Michael Leitgeb, dass bereits jetzt das neue Konzept aufgebaut wird, ist mir wichtig. Dieses wird umgesetzt, egal ob in der Burgenlandliga oder Regionalliga, denn theoretisch ist mit einem guten Frühjahr der Klassenerhalt noch zu schaffen. Die bisherigen Aufbauspiele geben Hoffnung. Richard Niederbacher leistet sehr gute Arbeit und die Spieler ziehen voll mit", meint Thomas Horvath.
Einige Personalien seien, so der Obmann in spe, schon geklärt, andere werden in den nächsten Monaten finalisiert. "Reinhard Strobl wird Kassier bleiben. Er hat bisher hervorragende Arbeit geleistet und steht auch dem neuen Team zur Verfügung", so Horvath.
Transparenz, Offenheit und Ehrlichkeit
Das neue Gesamtkonzept wird den Titel "SVO-neu-2016 - Zukunft durch Jugend und Regionalität" tragen. "Ein Großteil der Spieler wird bleiben und einge vielleicht zurückkehren", ist Horvath überzeugt. Der SVO will mit neuem breiteren Vorstand neue Wege beschreiten, der den Verein über Jahre hinweg auf sportlich und finanziell gesunde Beine stellen soll.
"Das Konzept ist zumindest auf fünf bis zehn Jahre ausgerichtet und folgt den Grundprinzipien Transparenz, Offenheit und Ehrlichkeit in allen Belangen. Das sportliche Konzept sieht vor, dass die Kampfmannschaft vorwiegend aus Spielern des eigenen Nachwuchses und der Region zusammengesetzt ist. Legionäre sollen nur kommen, wenn sie eine Top-Verstärkung bilden und finanziell sowie menschlich zur Mannschaft passen. Es wird aber eine Höchstgrenze von zwei geben", dokumentiert Horvath.
"Auch bisher hatten wir in Oberwart schon einen hohen Anteil an heimischen Spielern, das wird aber von außen kaum wahrgenommen. Stattdessen wird immer wieder eine hohe Anzahl an Legionären kritisiert. Für Regionalligaverhältnisse ist der Anteil an Spielern aus der Umgebung relativ hoch", sagt der sportliche Leiter Franz Grandits, der ebenfalls den Rückzug in Aussicht stellt.
Vier Mannschaften
Den "Unterbau" der Kampfmannschaft werden drei Mannschaften bilden. "Der derzeitige 1b-Partner Unterwart wird ab Sommer den Spielbetrieb unter dem Namen UFC Unterwart/Oberwart Umgebung wieder aufnehmen und mit der SV Oberwart eine offizielle Spielgemeinschaft eingehen. Damit gibt es dann insgesamt vier Mannschaften (Oberwart, Oberwart 1b, Unterwart, Unterwart Reserve), in den Spieler aus dem eigenen Nachwuchs die Chance haben zu spielen. Die Zusammenarbeit mit der Nachwuchssektion "Jugend ist Zukunft" wird intensiviert", fasst Horvath zusammen.
Finanziell will der Verein über Sponsoren, Veranstaltungen, Förderungen der Stadtgemeinde, Mitglieder und viele Zuschauer die Zukunft sichern. "Es wird vielleicht eine Zeit brauchen, um die Oberwarter aus den Häusern zu locken, aber ich bin überzeugt, dass der neue Weg mit noch mehr Regionalität der richtige dazu ist. Ohne starke Partner aus der Wirtschaft und breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit kann kein Verein bestehen", ist Horvath überzeugt.
Es gibt viele Ideen, an Details wird noch gefeilt, so der Obmann in spe, der viele Partner gewinnen will, um die Last bestmöglich zu verteilen.
Visionen
Die Visionen des neuen Konzepts sind vier Mannschaften in möglichst hohen Ligen zu haben und das mit lauter Eigenbauspielern, dass der Verein eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung genießt, eine Nachwuchssektion, in die jeder talentierte Jung-Fußballer aus der Gegend drängt und ein moderner Spielbetrieb (inkl. Stadion, Infrastruktur und Organisation).
Thomas Horvath ist Oberwarter, in unmittelbarer Nähe des Stadions aufgewachsen, und spielte im Nachwuchs bis zur U23. Nach einigen Jahren kehrte über seinen Sohn zum Fußball zurück und war seit Sommer 2015 Obmann in der Nachwuchssektion der SV Oberwart.
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