"Wir wollen in die Champions League!"

- hochgeladen von Michael Strini
Bundesligakickerin und Teamspielerin Jennifer Pöltl stellte sich den Fragen der Bezirksblätter
Sie zählt zu den besten Fußballerinnen in Österreich und wechselte im Sommer zum ASV Spratzern. Am Ende der Herbstsaison, die für die junge Steinbergerin sehr erfolgreich verlief, baten die Bezirksblätter Jennifer Pöltl zu einem kurzen Interview.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie geht es dir?
Jennifer Pöltl: Mir geht es sehr gut, danke.
BB: Wie läuft es auf der Uni, was studierst du genau?
Jenny: "Ich studiere Sport und Französisch auf Lehramt und bin jetzt im 3. Semester. Manchmal ist es ein wenig stressig, aber es läuft alles ziemlich gut."
BB: Du hast dich im Sommer ja sportlich verändert und bist vom FC Südburgenland zu Spratzern gewechselt. Was waren die Hauptgründe dafür?Jenny: "Da ich ja schon 4 Jahre bei Südburgenland gespielt habe, wollte ich einmal eine Veränderung. Spratzern eignet sich sehr gut dafür, da es von Wien nicht weit weg ist. Außerdem wollte ich mich fußballerisch weiterentwickeln und auch international spielen."
BB: Was hat sich für dich seit dem Wechsel verändert?
Jenny: "Eigentlich sehr viel. Ein großer Unterschied liegt im Training - mehr Trainingsbeteiligung, härteres und auch besseres Training. Auch die Taktik in Spratzern ist eine andere als in Südburgenland."
BB: Wie läuft es für dich in Spratzern? Gab es eine Eingewöhnungsphase oder warst du gleich voll integriert? Mit wem verstehst du dich am besten im Team?
Jenny: "In Spratzern läuft es sehr gut. Durchs Nationalteam kannte ich schon mehrere Spielerinnen und war deshalb von Anfang an voll integriert. Eigentlich verstehe ich mich mit allen meinen Mitspielerinnen sehr gut. Ich denke, dass der Zusammenhalt der Mannschaft wirklich sehr groß ist."
BB: Worin siehst du die größten Unterschiede zwischen dem „kleinen“ FC Südburgenland dem doch „großen“ ASV Spratzern?
Jenny: "Ein wesentlicher Unterschied ist sicherlich die Professionalität. In Spratzern läuft alles professioneller ab - egal ob Training, Match oder Sonstiges. Die Trainingsbedingungen sind nahezu perfekt."
BB: Was hat dir persönlich der Wechsel – auch in der sportlichen Entwicklung - gebracht?
Jenny: "Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe zu wechseln. Hier in Spratzern konnte ich mich bisher fußballerisch sehr weiterentwickeln."
BB: Welche Ziele hast du noch in der heurigen Saison?
Jenny: "Natürlich wollen wir nächstes Jahr in der Champions League spielen, also ist es unser Ziel, Meister oder zumindest Vizemeister zu werden. Ein weiteres Ziel ist der Cup-Sieg."
BB: Wie schauen nun die nächsten Wochen aus, da die Meisterschaft im Herbst vorbei ist?
Jenny: "Ab nächster Woche beginnt für uns bereits die Vorbereitung für die Frühjahrssaison. Wir werden in den nächsten Wochen 2-3 Mal pro Woche im Fitnesscenter Cross-Fit Training machen und zusätzlich zuhause Laufeinheiten absolvieren. Ab Jänner trainieren wir in Wien am Kunstrasen."
BB: Du gehörst ja auch zum Stammkader des ÖFB-Nationalteams und stehst kurz vorm Sprung in die Startelf. Wann wird es so weit sein (dass du erstmals von Beginn weg spielst)?
Jenny: "Ich werde beim Training alles geben, um mich beim Teamchef zu empfehlen. Ich denke, dass es im Frühling so weit sein wird, die Entscheidung trifft jedoch der Teamchef."
BB: Wie hat sich deiner Meinung nach der Frauenfussball in Österreich in den letzten Monaten entwickelt/verändert? Spürt man auch ein wenig den höheren medialen Stellenwert? Wirst du als weiblicher Fußballstar erkannt – oder bist du auf der Straße „noch anonym“?
Jenny: "Meiner Meinung nach hat sich in den letzten Monaten im Frauenfußball einiges verändert und ich denke, es wird sich in nächster Zeit auch noch einiges ändern. Wenn man bedenkt, dass im September zum ersten Mal ein Länderspiel live im Fernsehen übertragen wurde und dass ein Kamerateam sogar mit nach Russland flog, merkt man, dass sich in letzter Zeit viel getan hat."
BB: Was waren für dich die schönsten Momente im heurigen Jahr, welche die bittersten?
Jenny: "Ein Höhepunkt war sicher der Einzug ins Play Off zur EM-Quali und der Sieg gegen Dänemark. Der bitterste war natürlich das Ausscheiden in der EM-Quali gegen Russland."
BB: Welche Möglichkeiten siehst du noch mit Spratzern – auch international?
Jenny: "Ich denke, dass wir sehr gute Chancen haben, uns für die Champions League zu qualifizieren. Wie wir dort dann mithalten können, werden wir hoffentlich nächstes Jahr sehen."
BB: Schielst du vielleicht auch schon ins Ausland oder das Ausland auf dich?
Jenny: "Ja!"
BB: Hast du noch Kontakt zu deinen früheren Vereinskolleginnen? Was geht dir am meisten ab, wenn du an den FC Süd zurückblickst?
Jenny: "Leider habe ich aufgrund der Entfernung fast keinen Kontakt mehr zum FC Südburgenland. Ich denke aber gerne zurück, denn es war eine schöne Zeit."
BB: Wie beurteilst du aus der Distanz die Herbstsaison für dein ehemaliges Team?
Jenny: "Ich denke, dass es der FC Südburgenland aufgrund vieler Abgänge diese Saison ziemlich schwer hat. Nichtsdestotrotz haben sie meist nur knapp verloren und holten 9 Punkte."
BB: Was verbindest du mit den Bezirksblättern?
Jenny: "Mit den Bezirksblättern verbinde ich den FC Südburgenland und dich natürlich."
BB: Danke, dass du dir Zeit genommen hast und noch viel Erfolg beim ASV Spratzern und im Nationalteam!
Jenny: "Bitte gerne und Danke!"
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