Rechnitz - 5 Jahre nach dem Dreschkirtag
Herbstzeit ist Erntezeit und Dreschkirtagzeit?

Jakob Lindau (2. von Li. Vorne) bereitet mit seinem Team - dem Rest des harten Kerns des Vereins Dreschkirtag - den Umzug seiner historischen Landmaschinen in die neue Halle vor.
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Herbstzeit ist Erntezeit und rund um den 15. August denkt man immer gerne an die unvergesslichen Dreschkirtage, zu denen Jakob Lindau mit dem Verein ArGe Dreschkirtag zwischen 2011 und 2018  fast 100.000 Menschen nach Rechnitz lockte. Mit verschärften Corona-Auflagen kam das AUS des Dreschkirtags. Jakob Lindau sprach nun über die Zeit danach mit den RegionalMedien Burgenland. 

RECHNITZ. Wenn der Herbst ins Land zieht - der Morgennebel sich über unsere Wiesen und Gärten legt - die Mähdrescher und Traktoren auffahren, um die Getreide- und Kürbisfelder abzuernten und die Frucht einzubringen - wenn man allerorts Erntedank feiert: dann erinnert man sich unweigerlich an die unvergessliche Zeit, in der die Familie Lindau in der Marillengasse in Rechnitz zum Dreschkirtag lud. Besagter Dreschkirtag lockte zwischen 2011 und 2018 beinahe hunderttausend Menschen nach Rechnitz, setzte touristische Akzente und weckte das historische Interesse an der Feldarbeit und den verschiedensten Erntetechniken. Unter dem Motto: „Alles dreht sich, alles bewegt sich“ wurde die Grundidee des jungen Jakob Lindau zur Schau gestellt. Seit Jahren sammelt der HTL-Maschinenbau-Techniker leidenschaftlich alte Dreschmaschinen, Traktore, Mähdrescher und viele andere historische Gerätschaften. Bei den Dreschkirtagen hat er diese Sammlung ausgestellt und die Maschinen in Betrieb genommen - so konnten die Besucher quasi die 100-jährige Entwicklung landwirtschaftlicher Technik auf der grünen Fest-Wiese in Rechnitz für Tage hautnah miterleben. Jung und Alt waren gleichermaßen fasziniert von den voll einsatzfähigen historischen Maschinen, die ein Stück Geschichte lebendig machten.

Viele fleißige Hände helfen beim Übersiedeln.
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Was kommt nach dem Dreschkirtag?

Bei einem gemeinsamen Kaffee-Plausch reflektiert der heute 28-jährige Jakob Lindau die einzigartigen acht „Dreschkirtag-Events“ und versucht, ein Nachfolgeprojekt aus „Zwei Welten“ dieser 8-jährigen „Historischen Feldtage-Ära“ zu konstruieren. Die „Welt“ des Jakob Lindau reicht in seine frühe Kindheit zurück. Als kleiner Bub saß er bereits stundenlang neben seinem Großvater am Traktor und genoss die Arbeit im bäuerlichen Betrieb und bei der Feldarbeit. Die Faszination des kleinen Jakob für historische Maschinen wurde am Tag seiner Firmung mit einem alten Hanomag-Traktor aus Deutschland befeuert. Mit diesem Geschenk seines Großvaters begann eine lange Sammelleidenschaft von Jakob – zum Hanomag-Traktor gesellten sich im Laufe der Jahre viele Gerätschaften hinzu. Damit hat sich Jakob bis heute seinen persönlichen Traum erfüllt, nämlich mit seinen historisch zusammengetragenen intakten Erntegeräten der jüngeren Generation verschiedene Erntetechniken von einst zu demonstrieren. Dabei konnte er die schweißtreibende Arbeit mit Sense und Dreschflegel bis zum hochtechnisierten modernen Selbstfahrer vorführen. Diesen Traum möchte Jakob auch künftig in einem eigenen Projekt weiterleben. Dreschkirtag in der gelebten Form von 2011 bis 2018 wird es keiner, soviel verrät der innovative Maschinenbau-Techniker aus Rechnitz.

Jakob Lindau lebt seinen Jugendtraum mit ca. 200 historischen Landmaschinen in Rechnitz weiter.
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Bäuerliches und ländliches Leben zur Schau stellen

Nach dem Dreschkirtag-Aus im Jahr 2018 habe ich damit begonnen, den Geräteschuppen meines Großvaters zu renovieren, auszubauen und auch für kommende Veranstaltungen zu adaptieren. „Man muss aber nicht zwingend an Veranstaltungen denken, wenn man einer Sammelleidenschaft nachgeht – und diese Leidenschaft trage ich seit meiner Kindheit in mir. Deshalb habe ich meine Gerätschaften durchforstet und Maschinen, die längst in Vergessenheit geraten sind, neues Leben eingehaucht, bevor sie in Opas neuer Halle einen Ehrenplatz erhalten werden. Möglich wurde die Renovierung der neuen Halle dank vieler fleißiger Hände von Kollegen und Freunden, die ich heute liebevoll als den harten Kern des einst 110-köpfigen Dreschkirtag-Vereins bezeichnen darf. Menschen, die immer da waren, wenn man sie brauchte – wie heute beim Übersiedeln der Geräte von der ursprünglichen Dreschkirtag-Halle in Opas einstigen Geräteschuppen, dem ich eine zeitgemäße Infrastruktur verpasst habe und wo ich mir meinen Lebenstraum verwirklichen möchte“, so Jakob Lindau. Meinen Fokus richte ich auf die Entwicklung und Mechanisierung der Landwirtschaft des vorigen Jahrhunderts. Der Bogen von der Sense bis zum modernen Mähdrescher spannt sich von 1920 bis 1960 – danach wurden die Maschinen und Gerätschaften immer weiter modernisiert und den Erfordernissen der heutigen Feldarbeit angepasst. Dieses Zeitfenster möchte ich auftun und der jüngeren Generation mit Aus- und Schaustellungen die „Landwirtschaft im Wandel der Zeit“ vor Augen führen. Dies alles in gemütlicher und festlicher Atmosphäre bei schwungvoller Dorf-Musik und mit Schmankerln aus der Region. Und jetzt bin ich auch schon beim Überbegriff: „Ich möchte das für mich Beste aus zwei Welten präsentieren. Denn die zweite Welt des Dreschkirtags war die Welt der Unterhaltung – in der  das „Who is Who“ der österreichischen Unterhaltungsszene sich in Rechnitz die Klinke in die Hand gab.

Die Dreschkirtage haben in Rechnitz einiges bewegt

Die großartigen Erfolge der Dreschkirtage von 2011 bis 2018 zeigten auch medial gesteigertes Interesse. Jakob Lindau will nun das „Beste aus beiden Welten“, die der Dreschkirtag – er wurde 2015 mit dem Regionalitätspreis ausgezeichnet – hervorbrachte, in einem eigenen und ganz persönlichen Folgeprojekt vereinen. Ein erstes Event könnte nach der Erntezeit 2024 im Umfeld der renovierten Gerätehalle in Rechnitz über die Bühne gehen, so der selbstbewusste und motivierter Jakob Lindau, der seinen Lebenstraum - die historischen Feldtage den interessierten Besuchern in seiner Heimat Rechnitz in gemütlich, familierem Umfeld zu zeigen, weiterleben möchte. Alles hat 2005 mit einem Dreschkasten aus Oberkohlstätten begonnen - geworden sind es Traktore und Gerätschaften aus ganz Europa, die von Jakob heute noch funktionstüchtig servisiert werden.

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