Pinkatalbahn: „Die Auflassung einer bestehenden Bahnlinie ist ein Verbrechen an der Zukunft“
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So emotional brachte es ein Teilnehmer der Enquete „Pinkatalbahn 2013 – Ende oder Wende“ auf den Punkt. Sehr sachlich und konstruktiv jedoch verlief die von Stadt Oberwart und Klimabündnis Österreich am 22.2. im Rathaus Oberwart organisierte Veranstaltung unter dem Vorsitz von Bürgermeister Georg Rosner und Vizebürgermeister Dietmar Misik. 35 Bürgermeister und BürgermeisterInnen und ExpertInnen der Region kamen in Oberwart zusammen, um die regionalen Zukunftsbelange im Verkehrsbereich zu diskutieren und konkrete Umsetzungsschritte zu planen.
Der Verkehrsplaner Dr. Harald Frey, vom Institut für Verkehrswesen der TU-Wien, stellte erfolgreiche Beispiele von Bahnattraktivierung im In- und Ausland vor und skizierte die Rahmenbedingungen für ein leistungsfähiges Bahnangebot in der Region. Eine Abstimmung des Busangebots auf die Bahn ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Peter Czermak vom Klimabündnis schilderte die drei Bausteine eines „Regionalbahnwunders“: „1. Es braucht den Einsatz der Region für die Bahn. Da sind gefordert die PolitikerInnen, die Wirtschaft, der Tourismus und die BürgerInnen. 2. Ein engagierter Bahnbetreiber ist notwendig, der ein gutes Bahnangebot erstellt und dieses gemeinsam mit obigen Personengruppen der Bevölkerung vermittelt. 3. Eine gesicherte Finanzierung ist erforderlich. Hier sind Bund und Land gefragt, die nicht einfach einer Region Bahnleistungen entziehen dürfen und damit auch Geldflüsse vorenthalten.“ Bürgermeister Rosner verwies auf die Zukunftsbedeutung einer erfolgreichen Region mit Bahn. Dies ist ein guter Garant für Wirtschaftsentwicklung und attraktiven Wohnstandort. Vizebürgermeister Misik betonte die Zukunftsoption eines Schienenausbaus Richtung Ungarn und von dort Richtung Eisenstadt und Wien.
Die Zukunft der Pinkatalbahn ist nach wie vor kritisch, da zwar der Betrieb des Güterverkehrs voraussichtlich von den Steiermärkischen Landesbahnen übernommen wird. Doch für die Übernahme der Infrastruktur der ausgeschriebenen Bahnstrecke ist bislang kein Interessent bekannt. Und so droht noch immer die Schließung der gesamten Bahnstrecke auch für den Güterverkehr ab 2014.
Als nächster konkreter Schritt wird die Bildung eines Gemeindeverbands für den öffentlichen Verkehr im Südburgenland angeregt. Das Regionalmanagement Südburgenland+ wird dazu zu einer Bürgermeisterkonferenz einladen. Im Zuge der Enquete wurde eine Resolution beschlossen, in der das Land und der Bund aufgefordert werden, in Verhandlungen mit den Gemeinden zur treten zur Sicherung des Bestands und des Ausbaus der Bahnstrecke.
Alle Details zur Veranstaltung und der Vorträge finden Sie auf www.regionalbahntag.at
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