Gas oder Holzkohle? - das ist die Frage?
Gas oder Kohle? Für gestandene Hüter des Holzkohlenfeuers stellt sich diese Frage vorerst gar nicht, ist für sie doch Grillen Geschmackssache - im wahrsten Sinne des Wortes.
Praxistests brachten aber schon so manchen eingefleischten "Kohleriker" ins Wanken. Aber, wer rotglühende Kohle und heiße Asche braucht, um in Grillstimmung zu kommen, wird die Gasflasche nie schätzen lernen. Dass in den USA, der Heimat der Intensivgriller, aber ein Löwenanteil der Barbecue-Geräte gasbeheizt sind, sollte uns zu denken geben.
Ohne Rauch bequemer
In einem Blindtest zeigte sich, dass es auch ohne Rauch funktioniert und Gas sogar bequemer ist. Erwünschte Raucharomen am Steak liefern Holzkohlen- und auch gute Gasgriller, sofern der Grillende, weiß, wie er mit ihnen umgeht.
Wesentlicher als die "Feuerquelle" ist die ausreichend hohe Temperatur. Der Grillrost sollte sehr heiß sein, wenn das Fleisch drauf gelegt wird, nur dann schließen die Poren sofort und der Saft bleibt im Fleisch. In Sachen genauer Temperatursteuerung hat der Gasgriller die Nase vorne.
Ein weiteres Qualitätskriterium sind die breiten Stege der getesteten Gasgriller. Sie ergeben nicht nur die prägnantere "Grillmarkierung", sondern auch besonders viele und gute Röstaromen, die als so typisch fürs Grillen empfunden werden.
Indirektes Grillen
Bei längeren Garprozessen ("indirektes Grillen") größerer Fleischstücke kommen die Raucharomen beim Kohlegrill durch die Kohle deutlicher zum Vorschein.
Bei Top-Gasgrillern gleichen diesen Unterschied die "Flavorizer-Bars" aus. Auf diesen verdampft das abtropfende Fett und versprüht so das typische BBQ-Aroma. Die konstant hohe und genaue Temperatur spricht auch beim indirekten Braten für einen Gasgrill.
Schneller mit Gas
Offensichtlichster Vorteil beim Gasgriller ist die Bequemlichkeit bzw. Schnelligkeit. Aufdrehen, Zündtaste drücken, Temperatur regulieren und auf die richtige Temperatur des Rostes warten.
Dass hier das rituelle und langwierige Vorglühen der Kohle entfällt, ist für viele kein Nachteil mehr. Andererseits ist der Umgang mit der Gasflasche nicht jedermanns Sache. Vor allem im Osten Österreichs wird dieser viel seltener der Vorzug gegeben.
Ein Aspekt ist auch die Verfügbarkeit. Während Grillkohle günstiger ist und in der Saison fast überall erhältlich, gibt es die teurere Gasflasche nur bei bestimmten Händlern. Eine 5kg-Flasche reicht für den Durchschnittsgriller aber dann praktisch eine ganze Saison.
10 Tipps fürs gelungene Grillfest
Gerade wenn man Gäste zu einer Grillparty eingeladen hat, sollte man ein paar Tipps beachten, damit das Fest auch zum vollen Erfolg wird.
1. Sicherheit geht vor
Für den Grill sollte man auf jeden Fall einen möglichst windgeschützten Stellplatz aussuchen. Dabei sollte man auch darauf achten, dass das Gerät sicher steht und nicht umfallen kann. Alle brennbaren Materialien und Gegenstände müssen aus dem Umfeld des Grills entfernt werden. Vor dem Grillen sollte man für alle Fälle einen Eimer Wasser zum Löschen bereitstellen.
2. Einstellen des Grillrostes
Wenn man einen verstellbaren Grillrost hat, sollte man die Höhe des Rostes auf die Stärke des Grillgutes einstellen. Für dickere Fleischstücke sollte man den Grillrost höher einstellen, bei dünnen Fleischstücken, kann der Rost ruhig dichter über der Glut sein. Eine Handbreit zwischen Glut und Rost ist jedoch das Minimum.
3. Marinade & Salate
Wenn man Fleisch marinieren möchte, sollte man dies am besten am Vortag machen, damit das Fleisch gut durchziehen kann. Auch viele Salate schmecken besser, wenn sie einige Stunden oder über Nacht durchgezogen sind.
4. Was sollte vorrätig sein?
Man sollte immer im Vorfeld genau kalkulieren, wie viel Fleisch pro Person etwa benötigt wird. Wenn man einen Gasgrill besitzt, sollte man sich immer vergewissern, dass man auch noch genug Gas hat, eventuell empfiehlt sich die Bereitstellung einer Ersatzflasche.
5. Das richtige Grillfleisch
Das Fleisch sollte zum Grillen nie zu fett sein, da das Fett ansonsten in die Glut tropft und gesundheitsschädliche Substanzen entstehen können. Kalbfleisch und Wild eignen sich nicht zum Grillen, da diese Fleischsorten schnell austrocknen und schnell zäh werden können. Sehnen und Fettränder sollte man möglichst vor dem Grillen entfernen, damit das Fleisch schön zart bleibt.
6. Kein kaltes Fleisch verwenden
Das Fleisch sollte vor dem Grillen immer rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen werden, damit es Zimmertemperatur hat. Ansonsten wird es zwar außen schnell braun, kann aber unter Umständen innen noch kalt und roh sein. Tiefgekühltes Fleisch sollte man gar nicht zum Grillen nehmen, da es schnell trocken wird, und auch der Geschmack nicht der beste ist.
7. Kleine Tricks beim Grillen
Wenn ein Stück Fleisch zu schwarz geworden ist, sollte man diese Stellen abschneiden, da sie krebserregende Stoffe enthalten. Zum Wenden sollte unbedingt eine Zange verwendet werden. Piekst man das Fleisch mit einer Gabel auf, kann der Fleischsaft aus den Poren austreten, so dass das Fleisch sehr trocken wird.
8. Würstchen im Naturdarm
Würstchen sollten unbedingt einen Naturdarm haben. Wenn man Würstchen mit Kunstdarm grillt, hat man einen richtigen Geschmack nach Kunststoff. Auf keinen Fall sollte man gepökeltes Fleisch auf den Grill legen, da beim Röstvorgang krebserregende Stoffe entstehen können.
9. Grill anheizen
Wenn man Gäste einlädt, sollte man den Holzkohlegrill eventuell bereits vorher anheizen, da es bis zu einer Stunde dauern kann, bis das Grillgut aufgelegt werden kann. Die Kohle muss erst gut durchgeglüht sein, bevor man mit dem Grillen beginnen kann. Legt man das Grillgut zu früh auf den Grillrost, kann es anbrennen, weil der Grill noch zu heiß ist. Zum Anzünden dürfen nur spezielle Grillanzünder verwendet werden, deshalb muss man sich vergewissern, dass man welche im Haus hat.
10. Nochmals: Sicherheit geht vor
Sicherheit steht immer an erster Stelle, deshalb sollten Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe eines Grills spielen. Auf keinen Fall dürfen Brandbeschleuniger verwendet werden, denn diese sind die Ursache von vielen Grillunfällen.
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