Einfach näher dran in Unterkohlstätten mit Franz Klein
Der ehemalige Bürgermeister und Mitbegründer von "D'Schul" vom Kulturverein Günseck führte durch Geschichte und Gemeinde.
UNTERKOHLSTÄTTEN. Die Großgemeinde Unterkohlstätten besteht aus fünf Ortsteilen und zwei Rotten. "Weißenbachl gehört teils zu Holzschlag und zu Unterkohlstätten, Langau zu Holzschlag", berichtet Franz Klein, der sich der Geschichte seiner Heimatgemeinde verschrieben hat und diese als ehemaliger Bürgermeister auch einige Zeit mitprägte.
"Die Gemeinde war früher bäuerlich strukturiert und von Land- bzw. Forstwirtschaft geprägt. Heute gibt es kaum noch Agrarbetriebe hier, die Flächen sind aber zu 98 Prozent biologisch bewirtschaftet", schildert Klein, der selbst vor rund zwei Jahren einen Jugendtraum erfüllte und die Jagdprüfung ablegte: "Das ist der Ausgleich zu meinem Beruf, den ich auch mit meinem Jugendfreund und Geschäftsführerkollegen Hans Bock teile."
Großer Zusammenhalt
Klein wohnt im Ortsteil Günseck und sieht über alle Ortsteile hinweg einen großen Zusammenhalt. "Wir haben noch viele aktive Vereine, vor allem die Feuerwehren sind wichtige Kulturträger, aber es gibt auch Burschenschaften, Jugend, Altherren, Senioren und Pensionisten, einen Motorsportclub usw. Es gibt generationenübergreifend und konfessionell ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Selbst Senioren und Pensionisten sind eng verbunden und machen gemeinsame Ausflüge", betont Klein.
Als Basis nennt er eine politische Entscheidung 1971: "Damals wurde beschlossen, dass das freie Budget jährlich pro Kopf auf die Ortseile aufgeteilt wird und die Ortsausschüsse entscheiden eigenständig, wofür das verwendet wird. Das funktioniert bis heute gut und erhöht das Gemeinsame. Das werden sicher auch Christian Pinzker und Martin Pinczker als Bürgermeister bzw. Vizebürgermeister fortsetzen."
Einzigartiges Projekt
Ein einzigartiges Vorzeigeprojekt ist das "D'Schul - Dorfwirtshaus" in Günseck, das ehrenamtlich von den Mitgliedern des Kulturvereins betrieben, ein wichtiges Kommunikationszentrum für den Ortsteil bietet. Errichtet wurde es in der ehemaligen Volksschule.
"Das Gebäude gehört der Kirche, die nachdem die Volksschule 2005 zusperrte, nicht wusste, was damit zu tun sei. Als 2006 das letzte Wirtshaus auch schloss, gab es einige Überlegungen. Ich selber war zunächst skeptisch, aber die älteren Leute haben mich überzeugt und dann wurde gemeinsam ein Erfolgsprojekt ins Leben gerufen. Heute sind rund 50 Leute aktiv, die ausschenken. Das Projekt ist Treffpunkt und verbindet Generationen. Auch meine Kartenspielerrunde trifft sich sonntags dort", schildert der Verienskassier, der sich ums Administrative kümmert und natürlich auch selbst ausschenkt.
Als Unterstützung wurde auch ein Motorsportclub gegründet, der ebenfalls Veranstaltungen dort organisiert. "Es gab heuer schon der 6. Quad-Treffen mit etwa 70 Teilnehmern", freut sich Klein, der auch dort aktiv mitwirkt. Auch der Feuerwehrkirtag, Andachten und andere Vereinsveranstaltungen werden im Vereinslokal des Kulturvereins durchgeführt.
Naturpark
Unterkohlstätten ist auch Teil des Naturparks Geschriebenstein, ein weiteres Steckenpferd von Klein. "Das war ein wichtiges Projekt für den Tourismus und auch die eigene Bevölkerung, denn mit den EU-Förderungen konnten wir unsere Geschichte rund um Bergbau usw. aufarbeiten. Attraktionen sind z.B. der Kohlenmeiler in Oberkohlstätten, der Hendlstein oder Königsbrunnen in Glashütten oder der Kalkofen in Unterkohlstätten."
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