Sichere Lehrplätze im BFI Burgenland gewähleisten Ausbildungspflicht
Mit 30. Juli 2016 beschloss die österreichische Bundesregierung an die allgemeine Schulpflicht eine Ausbildungspflicht anschließen.
GROßPETERSDORF (kv). Die Zusammenarbeit des Landes mit dem BFI ist dabei ein entscheidender Faktor im Bereich der Lehrlingsausbildung. Im Burgenland werden von den 2.000 Lehrlingen rund 800 in vom Land finanzierten Lehrwerkstätten ausbebildet (40 %). "Natürlich würde ich mir wünschen, dass wieder mehr Privatunternehmen sich der Ausbildung annehmen, aber unsere Investitionen fließen am Ende um ein Vielfaches zurück in die Wirtschaft", so LR Norbert Darabos.
Daten & Fakten
Das BFI stellt mit 5 Lehrwerkstätten rund 220 Lehrplätze zur Verfügung. "Die Bereiche sind auch so gewählt, dass sie zur umliegenden Wirtschaft passen. Hier in Großpetersdorf bilden wir Metallfachbarbeiter aus und das mitten in einem Gebiet mit vielen Firmen in dieser Branche", so BFI-Geschäftsführer Peter Maier. "Außerdem sind wir flexibel und können uns rasch neuen Anforderungen anpassen", so Maier weiter.
Beschäftigungsplus
Die aktuellen Arbeitslosenzahlen bzw. Beschäftigungszahlen im Burngeland seien auch eine Bestätigung dafür, dass die Maßnahmen Früchte tragen. Im Bezirk Oberwart verzeichnete man ein Beschäftigungsplus von 1,8 %. Die Arbeitslosigkeit sank um 3,8 %, bei den 15 bis 24-Jährigen sind es sogar 9,7 %. "Der guten Zusammenarbeit mit den umliegenden Firmen ist es auch zu verdanken, dass viele bereits im Laufe des ersten Lehrjahres in die duale Ausbildung wechseln", so Maier. Zusätzlich müssen Praktika von 4 bis 6 Wochen bei den Partnerbetrieben absolviert werden, die dann oftmals die Facharbeiter in weiterer Folge übernehmen.
Soziale Komponente
Wurden die Lehrwerkstätten des BFI vor 15 Jahren noch als 'Feind der Wirtschaft' angesehen, sind heute die Anfragen weitaus höher, als Plätze vorhanden sind. "Von 40 Bewerbern können wir nur 15 aufnehmen, wir entscheiden uns aber nicht ausschließlich für die besten Bewerber, sondern auch für die, die es am nötigsten haben", erklärt Maier.
Sozial- und Lernbetreuer
Jugendliche mit Lernschwächen oder aus sozial schwierigen Verhältnissen fallen oftmals durch das Raster und haben keine Chance auf eine Ausbildung im privaten Sektor. Im MAZ Großpetersdorf stehen den 60 Lehrlingen 2 Sozialbetreuter zur Seite und auch Lernbetreuter, die eng mit den fachlichen Ausbildern zusammenarbeiten.
Ausbildungspflicht bis 18 bzw. 24 Jahren
Für den Übergang wurde beschlossen, dass jeder bis spätestens 24 Jahren eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen muss. Unter diese Pflicht fallen nun auch Jugendliche, die bis dato weder beim AMS noch anderswo registriert waren (NEET: Not in Education, Employment or Training), "und das sind immerhin 800 Menschen im Burgenland", so Maier.
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