Gedanken

Weißer Sonntag

Traditionell wird am Weißen Sonntag in vielen Gemeinden im Land die Hl. Erstkommunion gefeiert. Aber ist das der Ursprung des "Weißen Sonntags"?

BEZIRK. Als "Weißer Sonntag" wird jener Sonntag bezeichnet, der die ersten acht Tage nach der Auferstehung Jesu, beendet. Diese acht Tage (Osteroktav) werden mit höchster Feierlichkeit begangen und enden am zweiten Sonntag der Osterzeit. Der Brauch dieser acht feierlichen Tage stammt aus dem 13. Jahrhundert, als noch alle größeren Kirchenfeste eine Oktav hatten. Heute sind es nur noch die beiden wichtigsten: Ostern und Weihnachten. Aus der ursprünglich lateinischen Bezeichnung des "Weißen Sonntags" - „Dominica in albis" (Sonntag in weißen Gewändern) klingt schon der scheinbare Ursprung des weißen Sonntages heraus. Früher war die Osternacht der einzige Termin an dem die Hl. Taufe zelebriert wurde. Als sichtbares Zeichen für die Reinigung, die mit der Taufe einhergeht, trugen die Täuflinge acht Tage lang ein weißes Gewand.  Bis einschließlich des Weißen Sonntags, dem Ende der Osteroktav. Heutzutage werden aber kaum noch Kinder in der Osternacht getauft.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde und wird auch heute noch  in vielen Gemeinden die Hl. Erstkommunion am Weißen Sonntag gefeiert.

Der "Weiße Sonntag" erhielt im Jahr 2000 eine weitere Bedeutung. Papst Johannes Paul II legte am 30. April 2000 für die katholische Kirche fest, dass an diesem Tag der Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit begangen werden solle. Papst Johannes Paul II. wollte die Barmherzigkeit als zentralen Aspekt der göttlichen Liebe zu den Menschen stärker bewusst machen, denn durch die Barmherzigkeit darf der Mensch hoffen, dass Gott jedem Gläubigen, der dazu bereit ist, immer wieder einen Neuanfang schenkt. Seitdem wird er auch als "Barmherzigkeitssonntag" gefeiert.

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