Detailplanungen in vollem Gange

Die Bürgermeister Steiner und Ruggenthaler mit Infra-Chef Widmann (v.l.).
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  • hochgeladen von Hans Ebner

PRÄGRATEN/VIRGEN (ebn). Beim Wasserkraftwerk Obere Isel, das die Gemeinden Virgen und Prägraten gemeinsam mit dem Projektentwickler Infra planen, läuft derzeit die Erstellung der für die Umweltverträglichkeitserklärung notwendigen Variantenstudie. „Wir untersuchen Varianten der Wasserfassung und des Tagesspeichers, des Triebwasserweges mit Wasserschloss und des konkreten Krafthausstandortes. Im April werden wir die Ergebnisse im Rahmen eines Planungsgespräches im Virgental der Bevölkerung vorstellen“, erklärt Infra-Geschäftsführer Wolfgang Widmann. Das Planungsgespräch ist Teil des Virgentaler Wegs, der neben der Gemeindebeteiligung und der Iselstiftung umfassende Bürgerbeteiligung vorsieht. „Im Oktober 2012 stimmen die Bürger von Virgen und Prägraten darüber ab, ob das Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht wird“, erklären die Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler (Virgen) und Anton Steiner (Prägraten).

Kein Stau der Isel geplant
„Zum ersten Mal wird in Österreich ein Kraftwerksprojekt nicht nur nach ökologischen und ökonomischen Kriterien bewertet, sondern auch nach der gesellschaftlichen Akzeptanz“, erklärt Widmann. Die Ergebnisse der Variantenstudie würden auf breiter Basis diskutiert, kündigt der Infra-Chef an: „Wir können aber definitiv ausschließen, dass die Isel aufgestaut wird. Wer etwas anderes behauptet, streut bewusst Fehlinformationen.“ Laut Planungsfirma bleibt die Isel somit ein frei fließender Gletscherfluss.

Ein weiterer Schwerpunkt der Planungsarbeiten im Frühjahr ist die Ergänzung der ökologischen Detailkartierung des Projektgeländes. „Damit sammeln wir die noch fehlenden Daten für die Umweltverträglichkeitserklärung und für die Prüfung nach Kriterienkatalog“, so Widmann. Die Einreichung zur Prüfung nach dem Kriterienkatalog wird für Mai 2012 anvisiert. Darüber hinaus stehen Untersuchungen zu Themen wie Quellschüttungen, hydrologische Detailuntersuchungen oder dem Geschiebe auf dem Programm der Planer.

Zwölf Kilometer Stollen
Dass der Fluss noch „frei fließt“, liegt im Auge des Betrachters. Das Gros des Wassers würde auf zwölf Kilometern Länge durch ein Rohr ausgeleitet werden. Dies würde eine massive Verschlechterung der ökologischen Qualität der Isel bedeuten und würde zu einer Verarmung besonders wertvoller, in den Alpen selten gewordener, Flusslebensräume führen, warnen die Kraftwerksgegner.

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