Osttirol für Jalimo/Mondikolok
Hoffnung für Osttiroler Sozialprojekt im Südsudan

Dr. Franz Krösslhuber bei der Schulung von Hebammen am Ultraschallgerät im Mondikolok Health Care Center. | Foto: Doris Papsch-Musikar
  • Dr. Franz Krösslhuber bei der Schulung von Hebammen am Ultraschallgerät im Mondikolok Health Care Center.
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Spital in Mondikolok soll, sobald sich die Sicherheitslage verbessert hat, wieder aufgebaut und Betrieb fortgesetzt werden.

BEZIRK/MONDIKOLOK. Der Sozialverein „Osttirol für Jalimo/Mondikolok“ wurde vor 7 Jahren auf Initiative des Lienzer Kinderarztes Dr. Franz Krösslhuber gegründet und konnte nach dem Aufbau einer attraktiven Krankenstation schon beachtliche Erfolge erzielen – auch Dank der großzügigen Unterstützung der Osttiroler Bevölkerung. Neben der medizinischen Grundversorgung legte Krösslhuber von Beginn an einen Schwerpunkt auf die Aus- und Weiterbildung der einheimischen Hilfskräfte mit dem Ziel, das gesamte Projekt nach einigen Jahren in die selbstständige Führung der Einheimischen zu übergeben.

Bürgerkrieg erfasste Region

In den Jahren 2015/2016 konnte der Betrieb sukzessive auf- und ausgebaut werden mit täglich durchschnittlich 120 bis 150 Patienten. Anfang 2017 wurde diese positive Entwicklung dann jäh unterbrochen, da der Bürgerkrieg sich bis in den Süden ausdehnte und nun auch die bis dahin friedliche Region Kajo-Keji mit Mondikolok in aller Dramatik erfasste. Das Mondikolok Health Care Center musste geschlossen werden, da auch die Mitarbeiter und die gesamte Bevölkerung vor dem Krieg fliehen mussten und seither in riesigen Flüchtlingslagern im benachbarten Uganda leben. Das Spital war plötzlich mitten im Kriegsgebiet und wurde geplündert sowie die wertvolle Einrichtung größtenteils zerstört.

Kürzlicher Lokalaugenschein

Dr. Franz Krösslhuber war nun vor einem Monat erstmals wieder direkt in Mondikolok, um sich persönlich ein Bild vor Ort zu machen und die Möglichkeit der Fortführung auszuloten.
Bei der Generalversammlung des Sozialvereins am 18. Feber konnte Obmann Krösslhuber ausführlich über seine Eindrücke und Überlegungen berichten. Im vergangenen Jahr hat der Verein mit mobilen medizinischen Einsätzen in den Flüchtlingslagern geholfen. Auch die ehemaligen Mitarbeiter des Spitals arbeiten und helfen nun dort, um eine medizinische Grundversorgung aufrecht zu erhalten. Ein Hoffnungsschimmer für das Sozialprojekt wird darin gesehen, dass der im Herbst 2018 ausverhandelte Waffenstillstand nun schon ein halbes Jahr hält und man an eine mögliche Fortführung mittelfristig denken kann.

Wiederaufbau

Genau über diese Zukunftspläne wurde mit den Vereinsmitgliedern diskutiert, wobei der eindeutige Tenor war, dass man mit Geduld auf eine Verbesserung der Sicherheitslage und eine Rückkehr der Bevölkerung in den nächsten Jahren warten und dann das Spital in Mondikolok wiederum renovieren, aufbauen und weiterführen soll. Für diesen Wiederaufbau in den nächsten Jahren ist derzeit eine finanzielle Basis gegeben (Rücklagen von 277.000 Euro). Der Sozialverein hofft natürlich weiterhin auf Unterstützung der vielen Freunde und Gönner (OfJM-Konto DolomitenBank, IBAN: AT55 4073 0000 0001 7523).

Vorstand bestätigt

Weiters wurde in der Generalversammlung auch der Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt, wobei die bisherigen Funktionäre einstimmig in ihrer Arbeit bestätigt wurden. Ergänzt wird der Vorstand durch den "afrikaerfahrenen" Lavanter Volksschuldirektor Walter Schneider.

Mehr Beiträge zum Mondikolok Health Care Center und den Verein Osttirol für Jalimo/Mondikolok

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