Kriminalstatistik
Jahresbilanz 2020 für den Bezirk Lienz

Die Suchtmittelkriminalität in Osttirol hat sich verändert. Die Drogen werden härter und kommen aus dem Darknet. | Foto: Screenshot
  • Die Suchtmittelkriminalität in Osttirol hat sich verändert. Die Drogen werden härter und kommen aus dem Darknet.
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  • hochgeladen von Hans Ebner

In Osttirol ist im Jahr 2020 die Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 % auf 1.719 gemeldete Delikte angestiegen (2019: 1.579). 61,9 % dieser Straftaten konnten geklärt werden.
Im Zehnjahresvergleich ist ein Rückgang zu erkennen, wobei seit dem historischen Tiefstand im Jahr 2018 mit 1.504 Delikten das zweite Jahr in Folge ein Anstieg zu verzeichnen ist.

OSTTIROL. "Erfreulich ist, dass die Aufklärungsquote bereits das dritte Jahr in Folge stabil über 60 % gehalten werden konnte. Die Kriminalität verlagert sich zusehends ins Internet. Bei den Anzeigen im Zusammenhang mit Gewalt in der Privatsphäre war eine Steigerung zu verzeichnen. Im Bereich der Suchtmittelkriminalität ist der Anstieg eklatant. Demgegenüber ist der Rückgang im Bereich der Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser und Wohnung erfreulich" resümiert Bezirkspolizeikommandant Silvester Wolsegger.

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Körperverletzungen sank 2020 gegenüber 2019 von 131 auf 105. Ebenso reduzierten sich Nötigungen von 8 auf 5 Delikte. Die gefährlichen Drohungen blieben mit 44 Fällen annähernd gleich (2019: 45). Die Zahl der Raubdelikte blieb mit 3 Delikten unverändert.
Insgesamt sanken strafbare Handlungen gegen Leib und Leben um 16,7%, was eine Reduktion um 66 Deliktsfälle bedeutet.

Gewalt in der Privatsphäre

Im Jahr 2020 wurden 32 Personen durch ein Betretungs- und Annäherungsverbot geschützt. Ein Vergleich der ersten beiden Monate der Jahre 2020 und 2021 lässt eine auffällige Steigerung von 3 auf 8 Gefährdete erkennen.

Sexualstrafrecht

Die strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität sind von 25 auf 34 Delikte gestiegen. Die Aufklärungsquote beträgt hier 91,2%.

Eigentumskriminalität

Im Jahr 2020 wurden 856 Vermögensdelikte angezeigt, was einem Anstieg zum Vorjahr um 9 % bedeutet.
"Erfreulich ist, dass die Einbruchsdiebstähle in Häuser und Wohnungen auf 8 im Jahr 2020 zurückgegangen sind. Stark gesunken sind auch die Einbrüche in Autos - von 20 auf 2. Leider ist ein starker Anstieg bei den Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben auf 14 Delikte zu verzeichnen. Dies bedeutet eine Steigerung von 12 Delikten", so Wolsegger.

Suchtmittelkriminalität

Die allgemeine steigende Tendenz  der Suchtmittelkriminalität in Osttirol hat sich wesentlich verändert und es traten einige Auffälligkeiten zu Tage.  So ist allein im Vergleich zum Vorjahr die Gesamtzahl der Anzeigen um 51 Delikte im Jahr 2021 eklatant gestiegen.
Der hohe Anteil an jugendlichen und unmündigen Suchtmittelkonsumenten ist laut Wolsegger bemerkenswert und erfordere große präventive Anstrengungen.
"Im Zuge der SMG-Ermittlungen wurde eine immer größere Tendenz zu psychotropen Stoffen wie Kokain, Speed und Ecstasy festgestellt. Nicht zuletzt fällt die Konsumation von Cannabisprodukten in Verbindung mit Speed bei Jugendlichen auf. Der Drogenhandel verlagert sich weg von der Straße verstärkt in den Cyberraum (Darknet) und dem damit verbundenen Postversand", so Wolsegger.

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