Kein Almleben in Osttirol?

Die Karte stimmt diesmal - Osttirol ist allerdings nur ein weißer Fleck. | Foto: Grafik/Agrarmarketing Tirol
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BEZIRK (ebn). Schon vergangenes Jahr sorge eine Almbroschüre der Agrarmarketing Tirol in Osttirol für hohen Wellengang. Damals "vergaß" man den südlichen Landesteil auf der Tirolkarte.

Via Tiroler Tageszeitung kam auch heuer die Broschüre über Tiroler Almen in die Haushalte. in dem Heft werden 19 Almen in 8 Tiroler Bezirken von ihrer besten Seite präsentiert und beworben. Wegbeschreibungen, Produkte und Feste inbegriffen. Diesmal war die Karte zwar korrekt abgebildet, jedoch ist Osttirol nur ein weißer Fleck - keine Alm oder Almbetriebe sind dort verzeichnet oder werden vorgestellt.

„Von einem peinlichen Missgeschick kann ich hier leider nicht ausgehen, denn den Heftmachern muss beim Zusammenstellen aufgefallen sein, dass sie keine einzige Alm aus Osttirol präsentieren. Die aufwendig gestaltete und mit Sicherheit teure Werbebroschüre hat Osttirol also offensichtlich bewusst ausgeklammert. Als gäbe es nur in Nordtirol, aber nicht in Osttirol wunderschöne Almen und tolle Almprodukte. Das ist besonders ärgerlich, zumal die Tiroler Steuerzahler die Agrarmarketing, die für diese Werbebroschüre verantwortlich zeichnet, jährlich mit mehr als 2 Millionen Euro aus dem Landesbudget fördern. Die Agrarmarketing-Verantwortlichen und der zuständige ÖVP-Landesrat haben Aufklärungsbedarf wie so etwas – zum bereits zweiten Mal – passieren kann und sie können sich gleich überlegen, welche Wiedergutmachung sie den Osttirolern für diese dreiste Aktion zukommen lassen“, erklärt Markus Sint, Bezirkssprecher der Liste Fritz.

Die BEZIRKSBLÄTTER haben bei Wendelin Juen, Chef der Argarmarketing Tirol nachgefragt wie es dazu kam.

"Das Projekt 'Almleben' der Agrarmarketing Tirol hat die Qualitätssicherung und Vermarktung von Butter und Käse auf Tirols milchverarbeitenden Almen zum Ziel. Beratungsleistungen durch Experten und Schulungen der Almverantwortlichen sowie die Zusammenarbeit mit dem Tiroler Tiergesundheitsdienst (TGD) gehören zu diesem Qualitätssicherungskonzept.

2011 nahmen 9, 2012 nahmen 14 und 2013, heuer, nehmen 19 Almen am Projekt teil. Seit dem Start des Projekts steht dieses allen milchverarbeitenden Tiroler Almen offen. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig. Teilnehmende Almen erhalten Unterstützung bei der Produktion und Qualitätssicherung durch fachliche Beratung und Weiterbildungsveranstaltungen.

Das Magazin „Almleben“ steigert die Bekanntheit der Almen und unterstützt das positive Image der Tiroler Almwirtschaft", erklärt Juen die Hintergründe der Broschüre.

Almen, die am dem Projekt teilnehmen wollen und damit auch in der Broschüre vertreten sind müssen beispielsweise ein Qualitätssicherungsprogramm haben und die Senner müssen Schulungen besuchen.

"In den drei Projektjahren wurde stets versucht, Almen aus allen Bezirken Tirols für das Projekt zu gewinnen. Im Bezirk Lienz gibt es traditionell wenig milchverarbeitende Almen, da die Milch vielfach ins Tal geliefert und dort verarbeitet wird. Über verschiedene Kanäle und direkte Kontaktaufnahme wurden gezielt geeignete Osttiroler Milchviehalmen für das Projekt „Almleben“ gesucht", so Juen. Daraus kann man ableiten, dass es in Osttirol kein Interesse an dem Projekt gab. Für die kommenden Jahre ist eine Ausweitung des Projekts geplant.

"Wir gehen davon aus und hoffen, dass auch Osttiroler Almen in Zukunft daran teilnehmen", erklärt der Agrarmarketing-Chef.

Die Karte stimmt diesmal - Osttirol ist allerdings nur ein weißer Fleck. | Foto: Grafik/Agrarmarketing Tirol
Argrarmarketing-Chef Wendelin Juen: "Über verschiedene Kanäle und direkte Kontaktaufnahme wurden gezielt geeignete Osttiroler Milchviehalmen für das Projekt „Almleben“ gesucht."
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